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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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verstehst du darunter?« fragte Carter gespannt.
    Kim kam aus dem Gebäude. Sie ging sofort zu Carter.
    »Hast du dein Merkblatt schon durchgelesen, Rog?«
    »Noch nicht, aber wenn du die Bestimmungen über die Ehe meinst …«
    »Hast du Bedenken, wenn ich dich wähle?«
    »Natürlich nicht, Kim. Immerhin bekommst du fünf Jahre Zeit, dir Gedanken über deine Zukunft zu machen. Was dann geschieht …«
    Palatti schnaubte wütend:
    »Auch so eine blödsinnige Bestimmung von diesen Schwachköpfen. Warum überlassen sie das nicht uns?«
    Carter sagte ruhig:
    »Wir vertreten genau das Verhältnis von Frau und Mann, wie es hier auf Hades vorhanden ist. Wir sind eine Frau und zehn Männer. So ist es auf dem ganzen Planeten. Konnten wir uns vielleicht friedlich einigen?«
    Palatti gab keine Antwort.
     
    *
     
    Wenig später lag Carter auf seinem Bett und las in dem Buch, das er bekommen hatte. Schon der erste Eindruck bestätigte ihm, daß auf Hades geordnete Verhältnisse herrschten. Die Regierung war zwar nicht gerade nach den Regeln der Demokratie an die Macht gelangt, aber das war auch auf der Erde nicht der Fall.
    Immerhin schien sie sich zu bemühen, die einmal erlassenen Gesetze durchzusetzen und selbst auch zu respektieren. Einige dieser Gesetze entsprachen denen auf der Erde, andere wiederum nicht. So das Heiratsgesetz auf fünf Jahre. In einer solchen »Ehe auf Zeit« durfte nur ein Kind gezeugt werden, um die Frage der Überbevölkerung niemals akut werden zu lassen. Aber die Gefahr bestand ohnehin vorläufig nicht, denn mehr als zehn Transporte pro Jahr kämen nicht von der Erde. Außerdem stand auf Verbrechen, die auf der Erde mit einigen Monaten oder Jahren Gefängnis abgebüßt wurden, hier die Todesstrafe.
    Demnach zu urteilen, würde Palatti nicht lange leben. Carter aber auch nicht. Wenn auch aus anderen Gründen.
    In dem Gemeinschaftssaal lebten noch einige Männer vom letzten Transport. Sie wurden ausgefragt.
    »Ich warte nun schon seit drei Monaten, daß mein Gesuch bewilligt wird«, erzählte einer von ihnen. »Ich bin Rechtsanwalt. Natürlich muß ich dazu die hier geltenden Gesetze studieren, aber das habe ich schon getan. Sieht so aus, als würde kein Rechtsanwalt gebraucht.«
    »Sie haben Gesetze, also brauchen sie auch Rechtsverdreher«, meinte Palatti. »Darf jeder in seinem Beruf arbeiten – oder muß er das?«
    »Früher, so wird berichtet, wurde man eingeteilt, aber die Methode bewährte sich nicht. Es stellte sich heraus, daß nichts geleistet wurde. Jetzt ist man dazu übergegangen, jeden das tun zu lassen, was er tun möchte und auch tun kann.«
    Carter ging später zu dem Mann und fragte ihn:
    »Wie ist das mit den Frauen? Meine … zukünftige Frau ist im anderen Gemeinschaftshaus. Wie lange bleibt sie dort?«
    »Sobald Sie Ihre Zuteilung erhalten, ist sie frei und kann mit Ihnen gehen. Bis dahin bleiben Sie getrennt.« Er sah Carter an. »Für welchen Beruf haben Sie sich entschieden?«
    »Ich bin Journalist und Schriftsteller.« Der Rechtsanwalt schüttelte den Kopf.
    »Das ist schlecht. Da werden Sie unter Umständen lange warten müssen. Aber Sie versäumen nichts. Die sogenannte Ehe beginnt erst in dem Augenblick, in dem Sie das Haus hier verlassen.«
    »Es gibt Zeitungen und Verlage auf Hades.«
    »Alle Posten sind besetzt. Da muß erst einer sterben, damit ein Platz frei wird. Aber bedenken Sie: Ein Kredit ist hier mehr wert, als auf der Erde. Für einen Kredit können Sie sich eine fabelhafte Wohnung mieten, für einen ganzen Monat.«
    Carter beobachtete den Mann genau, als er unvermittelt fragte: »Haben Sie schon einmal den Namen Ron Barker gehört?«
    Der Rechtsanwalt sah Carter erstaunt an.
    »Was soll die Frage? Jeder hier kennt Ron Barker. Wie kommen Sie darauf, ausgerechnet nach Barker zu fragen? Er ist unser Regierungschef.«
     
    *
     
    Schon im Verlauf der folgenden drei Tage kam Carter dahinter, daß auf Hades ganz andere Verhältnisse herrschten, als man auf der Erde angenommen hatte. Oder hatte man ihn dort absichtlich falsch unterrichtet?
    Die auf dem Strafplaneten stationierten Wachtruppen kamen mit der Bevölkerung nie in Berührung. Sie beschränkten sich darauf, die technische Entwicklung zu beobachten, um jeden Fluchtversuch mit einem Raumschiff im Keim zu ersticken. Die politischen oder sozialen Verhältnisse interessierten sie nicht, solange kein Aufstand oder ein Angriff auf die Stationen erfolgte. Und das war seit Jahren nicht mehr geschehen.
    Eigentlich

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