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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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bereits von ihr erwartet. Übrigens haben Sie eine längere Reise vor sich. Ihre Zeitung wird nicht in Hades-City hergestellt, sondern in New-Bristol, zweihundert Kilometer von hier. Ich wünsche Ihnen viel Glück und hoffe, Sie werden ein nützliches Mitglied unserer Gesellschaft.« Er gab Carter die Hand. »Wenn Sie Ihr Weg beruflich nach Hades-City führen sollte, suchen Sie mich ruhig auf.«
    »Danke«, sagte Carter und gab den Händedruck zurück.
    Als er das Gebäude verließ – seit langer Zeit war er zum erstenmal nun wieder so etwas wie ein freier Mensch –, sah er Kim, die auf ihn wartete. Sie stand unten an der Straße. Daneben wartete ein Auto. Es war ein offener Zweisitzer, nicht mehr neu, aber er sah schnittig aus.
    Sie lief auf ihn zu.
    »Rog, endlich! Ich dachte schon, man hätte mich belogen. Sieh nur, ich habe einen Wagen gekauft. Wir hätten sonst mit dem Zug fahren müssen, und ich bin froh, wenn wir vorerst allein bleiben. Er hat nur dreiundzwanzig Kredite gekostet.«
    Carter marschierte um den Sportwagen herum und betrachtete ihn von allen Seiten. Dann kam er zu Kim zurück.
    »Tüchtiges Mädchen, muß ich sagen. Du denkst aber auch an alles.« Er warf einen Blick auf die Papiere, die Gorm ihm überreicht hatte. »Unsere neue Heimat ist New-Bristol. Eine kleine Stadt am Meer. Man hat mir die Redaktion für Verkehr und Politik übertragen. Fahren wir?«
    »Hoffentlich gibt es Verkehrsschilder«, lachte sie und kletterte hinter das Steuer. »Der Tank jedenfalls ist bis zum Rand voll.«
    Die Straßen waren in der Tat gut beschildert, und Kim fand schnell die Ausfallstraße nach New-Bristol. Carter hatte Gelegenheit, seine Umgebung zu betrachten, und er mußte feststellen, daß die Unterschiede zur Erde nur gering waren.
    Der Verkehr auf den Straßen war mäßig, denn viele Leute gingen zu Fuß. Große Geschäftshäuser ließen vermuten, daß der Handel auch auf dem Strafplaneten blühte. Am Außenrand der Stadt gab es prächtige Villen und saubere Siedlungen. Der Lebensstandard schien auch hier recht unterschiedlich zu sein, aber ausgesprochene Elendsviertel wie auf der Erde gab es nicht.
    Die Stadt blieb hinter ihnen zurück. Vor ihnen lag eine nicht sehr breite, aber gut asphaltierte Landstraße. Sie führte durch bewaldete Hügel und hinein in eine grasbedeckte Steppe mit vereinzelten Waldflecken.
    »Ob wir Palatti noch einmal wiedersehen?« fragte Kim, die nicht sehr schnell fuhr. »Da hier das Gesetz strenger ist als auf der Erde, lebt er vielleicht nicht mehr lange. Früher oder später wird er eine Dummheit begehen – einfach deshalb, weil er sich von einem Strafplaneten eine ganz andere Vorstellung gemacht hat. Er ist ein Mensch, der die Unordnung liebt und die Gewalt.«
    »Er liebt die Gewalt nur, wenn sie von ihm ausgeübt wird.« Carter fiel plötzlich etwas ein, das er schon fast wieder vergessen hatte. »Übrigens – es muß eine seltsame Namensverwechslung vorliegen. Im Gemeinschaftshaus sagte mir einer, der Regierungschef von Hades hieße Ron Barker. Das kann doch nur eine Verwechslung sein – oder es heißt noch jemand so.«
    »Ron Barker?« Kim sah nach vorn auf die Straße. »Schon wieder dieser Name! Ron Barker war der Sekretär meines Vaters, aber ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist. Vor fünf Jahren verschwand er spurlos. Erst durch dich erfuhr ich, daß er verurteilt und nach Hades gebracht wurde, von wo aus er floh. Mehr weiß ich nicht. Aber wenn er floh, kann er ja nicht gleichzeitig hier sein, nicht wahr?«
    »Allerdings nicht«, gab Carter zu, ohne seine Zweifel an dieser Feststellung zu zeigen. »Das kann nicht sein.«
    Kim fuhr nach einer Weile rechts heran und hielt. Sie hatten eine Steigung erklommen, und vor ihnen senkte sich die Straße wieder in eine Ebene hinab. Die Aussicht war gut, denn die Luft war von ungewöhnlicher Klarheit. Rechts erhoben sich mächtige Berge in den blauen Himmel, und links schimmerte am Horizont das Meer. Irgendwo dort mußte New-Bristol liegen.
    Kim nahm die Karte und studierte sie.
    »Dort rechts in den Bergen liegt eine der Wachstationen. Sie sind auf der Karte eingezeichnet und mit einem roten Kreis umgeben. Das ist die Sperrzone. Niemand darf sie überschreiten. Es ist bei Todesstrafe verboten.«
    »Es führt ja auch keine Straße dorthin«, bemerkte Carter, der sich die Karte ebenfalls ansah. »Die Wachstationen sind wie Fremdkörper!«
    »Vielleicht sind sie es wirklich«, sagte Kim nachdenklich.
    Carter gab keine

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