Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
der Mann, »daß Sie auch die sind, für die Sie sich ausgeben.«
    »Was heißt das?«
    »Das wird Ihnen noch erklärt werden. Kommen Sie nun mit oder nicht?«
    Palatti sah auf die Hand mit dem Revolver. Die Männer in dem wartenden Auto waren ebenfalls bewaffnet. Es hatte keinen Sinn, gegen sie anzugehen.
    »Also gut.« Palatti gab notgedrungen nach. »Aber dann will ich endlich meine Freiheit genießen.« Er starrte den Mann an. »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Ich bin Sven Gorm, der Chef der Einwanderungskontrolle und somit Beauftragter der Regierung …«
    »Regierung …?« echote Palatti verdutzt.
    »Der Regierung von Hades«, vollendete Gorm sachlich.
    Carter hatte Ähnliches erwartet und verspürte eine gewisse Erleichterung. Wenigstens sorgte eine solche Regierung dafür, daß Elementen wie Palatti die Grundlage für jede Gewalttätigkeit entzogen wurde. Ohne das Eingreifen Gorms hätte es vielleicht schon eine halbe Stunde nach der Landung die ersten Toten gegeben.
    »Sie scheinen erstaunt zu sein«, sagte Gorm mit einem kaum merklichen Lächeln. »Dachten Sie, auf Hades gibt es eine Anarchie? Das war mal früher so, und da konnte man wirklich von einem Strafplaneten sprechen. Inzwischen ist das anders geworden. Auf Hades herrschen Ordnung und das Gesetz. Daran werden Sie sich gewöhnen müssen. Allerdings unterscheiden sich die Gesetze von denen der Erde, aber das ist nur deshalb so, weil sich auch unsere Verhältnisse von denen der Erde unterscheiden. Man wird Sie damit noch bekannt machen, wenn Sie gut durch die Kontrolle kommen.«
    Carter betrachtete Gorm genauer. Sein letzter Satz hatte fast wie eine Drohung geklungen. Warum sollte ein Sträfling denn nicht gut durch die Kontrolle kommen? Was für eine Kontrolle war das überhaupt?
    »Marschieren Sie los«, sagte Gorm und kehrte zum Auto zurück, das sich sofort in Bewegung setzte und langsam voranrollte.
    Carter und die anderen folgten. Palatti ging am Schluß. Er schien mit dieser Art Entwicklung ganz und gar nicht einverstanden zu sein.
    Carter war es auch nicht, wenn auch aus ganz anderen Gründen.

 
2.
     
    Die Art, wie man Kim Block behandelte, ließ darauf schließen, wie wenig Frauen es auf Hades gab. Carter erfuhr, daß das Verhältnis etwa eins zu zehn war.
    Die Kontrolle war harmloser, als Carter befürchtet hatte. Mit einem primitiven Positronentaster wurde die Identitätsfolie überprüft, und die Daten wurden in eine Kartei eingetragen. Er mußte die Art seines Verbrechens angeben und über die Verhandlung berichten. Dann fragte man ihn nach den augenblicklichen Verhältnissen auf der Erde.
    Als er fertig war, fragte er:
    »Was geschieht nun? Wo erfahre ich alles, was ich über das Leben auf Hades wissen muß, um existieren zu können? Bekomme ich eine Wohnung? Welche Rechte und Pflichten habe ich?«
    »Sie erhalten ein Merkblatt, Carter. Bis Sie sich entschieden haben, wohnen Sie im Gemeinschaftshaus der Einwanderungsbehörde.«
    »Und was ist mit Kim, meiner … meiner Begleiterin?«
    »Es steht ihr frei, über sich selbst zu entscheiden.«
    »Sie hat also als Frau das Recht, sich ihren Begleiter selbst zu wählen?«
    »Ja, das hat sie. Jeweils für fünf Jahre.«
    Carter starrte den Mann an, der ihm die Auskünfte gab.
    »Für fünf Jahre? Was soll denn das heißen?«
    »Lesen Sie Ihr Merkblatt aufmerksam durch, dann werden Sie einsehen, daß die Begrenzung auf fünf Jahre die einzig vertretbare Lösung darstellt. Die Frau hat das Recht, ihren Mann zu wählen, nicht umgekehrt. Wer Pech hat, bekommt nie eine. Trotz der Begrenzung auf fünf Jahre.«
    »Ich verstehe. Und was ist, wenn sie sich für die zweite Periode denselben Mann wählt?«
    »Das ist verboten, Carter. Es würde unser gesellschaftliches Gleichgewicht stören. Sie werden das alles noch verstehen lernen, aber Sie müssen auch begreifen, daß wir ohne solche Gesetze bereits nicht mehr existierten.«
    »Ja, vielleicht haben Sie recht. Danke.«
    Carter bekam sein »Merkblatt«, ein recht umfangreiches Buch, und einen normalen Ausweis aus Papier. Dazu eine Bestätigung, daß er berechtigt war, im Gemeinschaftshaus zu wohnen, bis seine Angelegenheiten geregelt waren.
    Draußen traf er die anderen.
    »Das ist eine Schweinerei«, beschwerte sich Palatti ungehalten. »Fast noch schlimmer als in den Gefängnissen der Erde. Dort waren es wenigstens noch Polizei und Wärter, von denen man schikaniert wurde, hier sind es Sträflinge wie wir. Wo bleibt da die Gerechtigkeit?«
    »Was

Weitere Kostenlose Bücher