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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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unterwegs …?«
    »Ja. Er wird in zehn Minuten oben sein. Dann wissen sie Bescheid. In fünf Stunden wird es dunkel, dann muß ich hinaus zur Landesteile. Mir wird nun etwas komisch – wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Wenn nur alles gutgeht«, sagte Kim und schlang die Arme um ihn. Er schob sie sanft von sich und setzte sich.
    »Gorm wird noch vorbeikommen, sobald er die Formalitäten mit den Neuankömmlingen erledigt hat. Er sagte etwas von einer Waffe, die er mir mitgeben will. Barker besteht darauf, daß ich nicht ganz schutzlos bin, wenn etwas schiefgehen sollte.«
    »Ich habe solche Angst«, gestand Kim. »Ich auch«, sagte Carter. Später kam Gorm.
    »Sehen diesmal ganz gut aus, unsere neuen Bürger. Der eine ist ein höherer Regierungsbeamter, dem man Widerstand gegen die Staatsgewalt vorwirft. Dabei hat er sich lediglich für eine Senkung der zivilen Raumfahrtpreise eingesetzt. Er ist der Meinung, daß die Weltregierung die Kolonisation verzögern will. Eine von den Frauen war die Leiterin einer der einflußreichsten Frauenorganisationen. Sie hatte Postverbindung mit den Verbannten auf Hades verlangt. Ja, nun ist sie selbst hier – und wahrscheinlich wird sie von uns verlangen, daß sie von hier aus Briefe zur Erde schreiben kann. Sie hat gesehen, wie Sie Ihren Umschlag ins Schiff warfen. Nun hat sie Hoffnung geschöpft.«
    Carter wurde immer unruhiger.
    »Wann werden sie mich abholen – was meinen Sie?«
    »Nicht vor Einbruch der Dunkelheit, Carter. Ach, da fällt mir ein, ich habe Ihnen etwas mitgebracht.« Er griff in die Tasche und holte etwas hervor, das er auf der flach ausgestreckten Hand Carter entgegenhielt. Es waren drei kleine Kapseln, eine rot, die beiden anderen grün. »Sie können sie leicht irgendwo an sich unterbringen. Die rote Kapsel enthält ein starkes Betäubungsgas in flüssiger Form. Wenn Sie die Kapsel auf den Boden legen und mit dem Absatz zertreten, können Sie so die ganze Raumstation verseuchen. Aber vergessen Sie vorher nicht, die beiden grünen Kapseln in die Nasenlöcher zu schieben. Lassen Sie den Mund geschlossen und atmen Sie nur durch die Nase. Das Gas wirkt augenblicklich, aber die grünen Kapseln lösen sich durch die Körperwärme sofort auf und geben ein Gegenmittel ab. Dadurch wird die Wirkung des Giftgases aufgehoben. Aber merken Sie sich, Carter: Sobald Sie die rote Kapsel zertreten haben, haben Sie nur fünf Minuten Zeit! Länger bieten die grünen Kapseln keinen Schutz. Haben Sie das verstanden?«
    Carter nickte.
    »So etwas vergißt man nicht so schnell, Gorm. Es hängt zuviel davon ab. Hoffentlich brauche ich die Kapseln nicht.«
    »Ich hoffe es auch nicht, aber sie sollen Ihnen Sicherheit verleihen. Im Notfall können Sie damit praktisch die Station übernehmen. Versuchen Sie aber herauszufinden, wo die Raumanzüge aufbewahrt werden. Nur damit können Sie sich retten. Wenn Sie so betäubt werden wie die Mannschaft, ist nichts gewonnen – Ihr Leben aber verloren. Lassen Sie die Maske nicht zu früh fallen, und versuchen Sie, unsere Freunde herauszufinden.«
    Carter lächelte.
    »Sie machen sich bald mehr Sorgen als ich«, sagte er.
     
    *
     
    Kim brachte ihn hinaus zur Landestelle, als es dunkel wurde.
    Ihr Abschied war nur kurz, denn Carter war überzeugt, Kim sehr schnell wiederzusehen. Außerdem konnte das Schiff – oder was immer nun auch kam – jeden Augenblick landen.
    »Ich bin bald zurück«, rief er und winkte ihr nach. Dann war er allein.
    Das Warten ging ihm auf die Nerven. Immer wieder sah er auf seine Uhr, aber die Minuten schlichen nur so dahin. Es dauerte unendlich lange, bis endlich eine Stunde vergangen war.
    Es war nun ganz dunkel geworden, und die Lichter des Verwaltungsgebäudes blinkten zu Carter herüber. Über sich sah er die fremden Sterne von Hades.
    Diesmal gab es keine Vorwarnung. Fast geräuschlos senkte sich der dunkle Schauer des kleinen Schiffes herab und landete. Carter trat näher und versuchte, das plötzliche Herzklopfen zu unterdrücken, aber die Erregung war zu groß. Er stand am dritten Wendepunkt seines Lebens, und es konnte recht gut auch sein letzter werden.
    Die Luke öffnete sich. Das Innere des Bootes war hell erleuchtet. In der Schleuse, deutlich sichtbar, lag ein großer Zettel. Carter nahm ihn auf und las:
    »Operation Lift angelaufen. Steigen Sie ein.«
    Kein Wort mehr.
    Carter zögerte. Einsteigen? Und wenn die Luft, wie immer, abgesaugt wurde? Er hatte keinen Raumanzug. Aber das war ja Unsinn. Selbst wenn

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