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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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wandte:
    »Dann bin ich Ihr Vorgesetzter, Leutnant?« Der Offizier nickte.
    »Sie sind es, Nummer Sieben. Was soll nun geschehen?«
    So schnell geht es nun wieder nicht, dachte Carter bei sich. Ich kann ihnen nicht einfach befehlen, die Station auf Hades zu landen. Dann wäre ich meine Vertrauensstellung sehr schnell wieder los. Ich muß herausfinden, wer von der Besatzung zu Barker und Hades gehört. Ich muß wissen, auf wen ich mich verlassen kann.
    »Wie ist die Erdverbindung?«
    »Subradio in Ordnung. Wir strahlen täglich eine Meldung ab. Heute erfolgt die Empfangsbestätigung des Transports. Vielleicht sollten wir damit warten, bis Sie Ihren Bericht fertig haben …?«
    »Bis wann brauchen Sie ihn?« Der Leutnant sah auf die Uhr.
    »Zwei bis drei Stunden, Nummer Sieben.«
    Carter nickte.
    »Ich sehe mir inzwischen die Station an. Den Bericht habe ich schnell zusammen. Kann mich jemand auf dem Rundgang begleiten? Jemand, der Bescheid weiß.«
    Nummer Dreiundzwanzig zögerte.
    »Ich würde mich selbst vorschlagen, aber ich habe zu tun. Sergeant Fungruber wird Sie begleiten. Er gehört ebenfalls zum Geheimdienst.«
    Der Sergeant trat vor. Etwas verlegen verstaute er seine Maschinenpistole in einem Wandschrank. Auch die anderen hängten die Waffen zurück. Der Leutnant verschloß den Schrank und steckte den Schlüssel ein.
    Carter hielt ihm die Hand hin.
    »Das ist wohl von jetzt ab meine Aufgabe, Nummer Dreiundzwanzig.«
    Der Leutnant händigte ihm mit einem schiefen Grinsen den Schlüssel aus. Die erste Kraftprobe, dachte Carter, ist bestanden.
     
    *
     
    Die Station hatte einen Durchmesser von mehr als fünfzig Metern. Sie war in Stockwerke eingeteilt, die durch Antigravlifte verbunden waren. Es gab einen eigenen Antriebsraum, so daß die Station jederzeit Fahrt aufnehmen und ihren Standort wechseln konnte.
    Sergeant Fungruber entpuppte sich als geselliger Mensch. Bereitwillig gab er seine Erklärungen ab, ohne daß Carter viel fragen mußte.
    »Die Bewaffnung der Station nimmt einen großen Raum ein, Sir. Ist ja klar. Wenn es einmal auf Hades zu einem Aufstand käme oder die Brüder da unten würden Raketen und Angriffswaffen entwickeln, da müßten wir uns ja wehren, um das zu verhindern. Wir sind notfalls sogar in der Lage, den ganzen Planeten durch eine einzige Bombe zu vernichten.«
    »Ist eine solche Bombe an Bord?«
    »Selbstverständlich, Sir. Wußten Sie das nicht?«
    »Kann ich sie sehen?«
    Sergeant Fungruber schien verwundert, aber er ließ sich nichts anmerken. Der Befehl eines Mannes wie Nummer Sieben war für ihn mehr als nur ein bloßer Befehl.
    »Da muß ich zuerst die Erlaubnis des Kommandanten einholen.«
    Stimmte auch wieder. Die Geheimpolizei kontrollierte zwar alle politischen Dinge auf der Erde oder in Schiffen, aber der eigentliche Kommandant verfügte ebenfalls über gewisse Vollmachten und Rechte.
    »Gehen wir zu ihm, Sergeant.«
    Oberst Kensington kommandierte die Station seit sieben Jahren und verbrachte lediglich jährlich zwei Monate Urlaub auf der Erde. Die Station war für ihn seine Heimat und Welt. Und er wünschte sich auch keine andere.
    »Willkommen an Bord, Mr. Carter«, sagte er leutselig und gab Carter die Hand. »Ich habe schon von Leutnant Jerem erfahren, wer Sie sind. Gratuliere zur Beförderung.«
    »Danke. Ich bin gerade dabei, mir die Station anzusehen. Ehrlich, da sind alle Befürchtungen fehl am Platz. Wozu die ganze Aufregung mit meinem Auftrag, wenn man Hades mit einer einzigen Bombe außer Gefecht setzen kann?«
    »Weiß ich auch nicht. Aber mir ist lieber, die Bombe schläft weiter.« Kensington grinste. »Ich würde ja meinen schönen Job hier verlieren, wenn es Hades nicht mehr gäbe.«
    Carter beschloß, nicht mehr lange zu warten.
    »Was haben Sie der Erde berichtet, als Sie keine Funkverbindung mit Ihren Bodenstationen mehr erhielten?«
    Als Carter die Frage stellte, sah er aus den Augenwinkeln zu Sergeant Fungruber, der neben der Tür zur Zentrale stehengeblieben war. Der Sergeant gab sich den Anschein, überhaupt nicht zuzuhören, dabei waren seine Ohren förmlich gespitzt, so genau hörte er zu.
    Aber das bedeutete gar nichts. Wer war schon nicht neugierig, wenn er monatelang auf einer einsam im Raum schwebenden Station Dienst zu machen hatte?
    »Ich unterrichtete die Weltregierung, das war alles. Es erfolgten merkwürdigerweise keine Anweisungen. Aber ich wußte, daß Sie kamen, als Sträfling. Ich habe Sie damals erkannt, als die Positronenkontrolle

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