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Hades

Hades

Titel: Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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«Hände weg!» Asia brauchte nichts zu mir zu sagen, ihr Blick sprach Bände. Sie war Jakes Liebhaberin und schickte mir die klare Nachricht, dass ich die Finger von ihm lassen sollte, wenn mir mein Leben lieb war. Um noch deutlicher zu machen, dass sie eine Beziehung hatten, umklammerte sie seinen Hals wie ein Affe, rieb sich an ihm und presste ihre nackte Haut an ihn. Jakes Hand wanderte ihren glatten Oberschenkel hinauf, aber in seinen Augen sah ich Langeweile.
    Asia musterte mich betont unbeeindruckt von Kopf bis Fuß. «Das ist also die kleine Schlampe, über die sich alle das Maul zerreißen? Ein bisschen klein, oder?»
    Jake schnalzte mit der Zunge. «Asia – reiß dich zusammen.»
    «Ich verstehe die ganze Aufregung nicht», sagte sie und umkreiste mich mit einer Grazie wie ein Panther. «Wenn du mich fragst, mein Lieber, hast du dich ganz schön verschlechtert.»
    «Ich frag dich aber nicht.» Jake sah sie warnend an. «Und außerdem habe ich es dir schon erklärt. Beth ist etwas Besonderes.»
    «Ich etwa nicht?» Asia stütze die Hände in die Hüften und hob kokett die Augenbrauen.
    «Oh, doch, du bist ganz besonders.» Jake lachte. «Aber auf andere Weise. Glaub ja nicht, deine Talente wären unbemerkt geblieben.»
    «Und was soll dieser Look?», fragte Asia und zeigte auf die Rüschenärmel an meinem Kleid. «Stehst du plötzlich auf Südstaatenschönheiten? Wie unschuldig sie wirkt … Ist es das? Geht es dir darum? Aber selbst wenn – musstest du sie wirklich so anziehen, als wäre sie erst zwölf?»
    «Mich hat niemand angezogen», fauchte ich.
    «Ach, wie süß!» Asia warf mir einen vernichtenden Blick zu. «Es kann sprechen.»
    «Ich war gerade dabei, unserem Gast zu erklären, wie die Dinge hier laufen», sagte Jake in dem Versuch, dem Gespräch eine andere Wendung zu geben. «Ich habe ihr erklärt, dass Leben und Tod bei uns keine Bedeutung haben. Würdest du mir bei einer kleinen Vorführung assistieren?»
    «Mit Vergnügen.» Asia nickte. Sie baute sich vor ihm auf und warf den Kopf zurück. Dann zog sie verführerisch ihr Oberteil herunter, bis sie in ihrem schwarzen BH dastand und die weiche schwarze Haut ihres Oberkörpers entblößte. Jake ließ den Blick für einen Moment anerkennend über ihren Körper wandern, bis er sich unvermittelt herumdrehte und einen Schürhaken packte, der neben dem Feuerrost in der Ecke gestanden hatte. Ich erkannte zu spät, was er vorhatte, und so blieb mir der Schrei im Hals stecken, als er die mächtige Spitze in Asias Brust bohrte. Ich erwartete Schreie und Blut, doch was ich sah, übertraf alles. Asia keuchte nur einmal kurz auf, dann bebte sie wohlig und schloss die Augen in Ekstase. Als sie sie wieder öffnete und mein vor Grauen verzerrtes Gesicht sah, brach sie in Gelächter aus. Der Schürhaken steckte mehrere Zentimeter tief in ihrer Brust, ohne das kleinste Anzeichen einer Verletzung. Es sah aus, als wäre er mit ihrem Körper verschmolzen, als wäre er schon immer ein Teil von ihr gewesen.
    Als sie ihn mit beiden Händen packte und aus ihrem Fleisch herauszog, machte er ein grausames Sauggeräusch. Nur Sekunden später schloss sich die weiche Haut über das Loch, das der Schürhaken hinterlassen hatte.
    «Gesehen?», fragte Asia. «Der Sensenmann kann uns nichts anhaben. Er arbeitet für uns.»
    «Aber ich bin nicht tot!», platzte ich, ohne nachzudenken, hervor.
    Asia hob den Schürhaken vom Boden auf, wohin sie ihn geworfen hatte. «Warum testen wir das nicht einfach?», zischte sie und sprang wieselflink auf mich zu. Jake aber fing sie ab, entriss ihr die Waffe, warf sie auf die Couch und hockte sich auf sie. Dabei hielt er ihr die Spitze des Schürhakens drohend an den Hals. Asias Augen blitzten erregt auf. Sie öffnete die Lippen und knirschte mit den Zähnen, als sie sich mit der Hand über die Hüften fuhr.
    «Bethany ist kein Spielzeug», sagte Jake wie zu einem unartigen Kind. «Betrachte sie als eine Art kleine Schwester.»
    Asia hielt schützend die Hände vor sich, konnte aber nicht unterdrücken, wie enttäuscht sie war.
    «Früher konnte man mit dir mehr Spaß haben.»
    «Ignoriere sie.» Jake sah mich an. «Sie wird sich schon an dich gewöhnen.»
    Falls ich hier überlebe , dachte ich bitter. «Das macht überhaupt keinen Sinn», sagte ich. «Wie kannst du die Seelen foltern, wenn sie gar keinen Schmerz empfinden?»
    «Ich habe nicht gesagt, dass sie keinen Schmerz empfinden», erklärte Jake. «Nur die Dämonen sind immun. Die

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