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Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Manta gekommen. Noch immer hatte er sich nicht für einen neuen Wagen entscheiden können. Auf der Ablage häuften sich die Prospekte der Autofirmen, ein Zeichen dafür, wie sehr sich Will mit diesem Problem schon auseinandergesetzt hatte. Gut gefiel ihm jeder Porsche und der Audi Quattro. Aber diese Fahrzeuge waren nichts für die Kasse eines unterbezahlten Kommissars. Da hätte der gute Will nur für sein Auto leben müssen, und das wollte er auch nicht. Als er den Manta - die letzte Inspektion hatte der Meister nur mit einem Naserümpfen durchgeführt -, vor der kleinen Polizeistation stoppte, läuteten die Glocken.
    Es war Mittagszeit. Die Straßen wirkten jetzt noch leerer. Einige Familien, im Ort auf Urlaub, strebten den Gasthäusern entgegen, um dort ein schmackhaftes und preiswertes Essen einzunehmen, das man sich auch noch leisten konnte, wenn Kinder dabei waren. Will wollte auf das Essen verzichten und erst gegen Abend etwas zu sich nehmen, falls er dazu kam.
    Er klopfte an.
    Der Polizist saß hinter dem Schreibtisch. Er war noch jung und erhob sich, als Will Mallmann eintrat. »Guten Tag«, sagte der Kommissar.
    »Grüß Gott.«
    Will lächelte. Er hatte völlig vergessen, wo er sich aufhielt. In Bayern grüßte man eben anders. »Ich bin Kommissar Mallmann.«
    Der Polizist kam ihm entgegen. »Das hatte ich mir fast gedacht. Ich heiße Geißler. Markus Geißler.«
    Sie gaben sich die Hand. Will war der junge blonde Mann sofort sympathisch. Er besaß ein offenes, ehrliches Gesicht, das Lächeln auf seinen Lippen wirkte echt und nicht gezwungen, wie so oft bei fremden Leuten.
    »Wollen Sie einen Schluck Kaffee, Herr Kommissar?«
    »Da sage ich nie nein.«
    »Oder ein Bier. Hier in Bayern ist Bier kein Alkohol.«
    »Nein, danke, lieber Kaffee.«
    »Gut, wie Sie möchten.« Von einem Regal holte der Polizist eine Thermoskanne und zwei Tassen. »Den Kaffee kocht meine Verlobte. Die kann das, sage ich Ihnen.« Er lächelte. »Hat sie von ihrer Mutter gelernt, und die kann es noch besser.«
    Jetzt war Will auf den Kaffee gespannt.
    Er bekam die Henkeltasse vollgeschenkt und nahm auch keinen Zucker, denn die braune Brühe sollte ihn nach der verhältnismäßig langen Fahrt aufmöbeln.
    Er trank.
    Markus Geißler hatte nicht übertrieben. Das Zeug weckte Scheintote auf. Will Mallmann konnte sich ein anerkennendes Nicken nicht verkneifen, was der Polizist mit einem lächeln quittierte.
    »Habe ich zuviel versprochen, Herr Kommissar?«
    »Das haben Sie nicht.« Will setzte die Tasse ab. Nur war er nicht hergekommen, um Kaffee zu trinken. Es ging da um ganz andere Dinge, wie eben diesen Ricardo Bachara. Sehr schnell kam der Kommissar aus Wiesbaden auf das Thema zu sprechen.
    Geißler drehte sich um. Vor ihm hing ein Plakat an der Wand. Es zeigte die Konterfeis gesuchter Terroristen. Unter anderem auch das von Ricardo Bachara. »Ist er das?« fragte Geißler und zeigte drauf.
    Will hob die Schultern. »Das muß er sein. Ich habe in meinem Büro kein anderes.«
    Der Polizist schürzte die Lippen. »Das Foto ist unscharf. Zudem trug der Gesuchte bei dieser Aufnahme noch keinen Bart.«
    »Hat er den jetzt?«
    »Einen Vollbart sogar«, erklärte Geißler.
    »Deshalb sind Sie sich auch nicht sicher«, folgerte der kommissar vom BKA.
    »Genau. Ich wollte keinen großen Wirbel machen und bat um einen Beamten der sich der Sachlage annimmt. Wissen Sie, ich sitze erst seit einigen Monaten auf diesem Stuhl hier. Nachher heißt es noch, der will sich nur wichtig machen.«
    »Das kann Ihnen passieren«, gab Will zu. »Ich kenne die üblichen Vorurteile.«
    »Dann wissen Sie ja, wovon ich rede.«
    »Und wo finde ich den Knaben.«
    »Nicht im Dorf«, erklärte der Polizist. »Sie müssen da schon ein wenig steigen.«
    »Mit dem Wagen kommt man nicht hoch?«
    Markus Geißler lächelte und schüttelte den Kopf. »Ich habe Ihren Manta gesehen. Nehmen Sie lieber ein Geländefahrzeug, wenn Sie es nicht zu Fuß versuchen wollen.«
    »Gibt es hier einen Geländewagenverleih?«
    »Nein, aber wenn ich den Förster frage, leiht der Ihnen seinen Jeep. Wenn ich solche Fahrten machen muß, geh ich auch zu ihm, verstehen Sie? Der Wagen gehört ja der Behörde. Aus diesem Grunde können wir auf ihn zurückgreifen.«
    »Und Sie kommen mit?«
    »Zum Förster ja.«
    »Weshalb nicht weiter?«
    »Das geht nicht. Ich muß hierbleiben. Mein Bezirk erstreckt sich momentan über zwei Orte, der andere Kollege ist krank geworden. Vielleicht bekommen Sie unten

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