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Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Neben dem Kommissar bremste er ab, so daß die beiden die Plätze wechseln konnten. Geißler haute auf die Motorhaube.
    »Jetzt wünsche ich Ihnen viel Erfolg, mein Lieber. Und geben sie acht.«
    »Keine Bange, Unkraut vergeht nicht.« Will probierte die Gänge durch. Er bezeichnete sich als einen alten Autofan und war sicher, mit dem Fahrzeug schnell zurechtzukommen.
    Dann startete er.
    Den genauen Weg hatte ihm Markus Geißler erklärt. Auf diesen Bachara war der Kommissar wirklich gespannt und auch auf die lebende Figur, die angeblich durch den Wald streifen sollte…
    ***
    Ricardo Bacharas Augen leuchteten wie im Fieber. Der Mann war von seiner Arbeit besessen. Er hatte die Tageszeit vergessen. Es spielte keine Rolle mehr, ob es Tag oder Nacht war. Hell und Dunkell waren für ihn uninteressant geworden, nur seine Arbeit zählte, und die nahm allmählich Formen an.
    Ricardo wollte echte Meisterwerke vollbringen. Dieser Mann und auch die Frau sollten all das in den Schatten stellen, was er bisher geschaffen hatte. Da zählte keine Zeit mehr, denn dem Genie schlägt keine Stunde. Er bezeichnete sich als Genie, denn was er da schuf, war schon ungeheuerlich.
    Nur einmal noch war er gestört worden. Während des Morgengrauens, als der Teufel kam, das Werk des Mannes begutachtete und die beiden Holzstücke an sich nahm.
    Er war gegangen und erst eine halbe Stunde später zurückgekehrt. Die Holzstücke sahen völlig normal aus, aber Ricardo Bachara wußte genau, daß der Teufel sie manipuliert hatte und diese jetzt unter seiner Kontrolle standen. Wie auch die Menschen.
    Ricardo machte weiter. Seine Finger, die das Messer hielten, bewegten sich, als würden sie von unsichtbaren Fäden geführt. Er befand sich in seinem Element. Niemand würde ihm in seine Arbeit hineinreden, und er nickte zufrieden, als er die Rohform seiner Figuren sah. Die Körper waren schon zu erkennen.
    Ein wenig eckiger und härter der des Mannes. Weicher und fließender der Körper der Frau.
    Arme und Beine hatte er ebenfalls schon herausgeschnitzt. Die Köpfe, die Hälse und die Schultern auch. Jetzt begannen die Feinarbeiten, und die nahmen am meisten Zeit in Anspruch, denn Bachara wollte alles möglichst perfekt machen.
    Er wechselte die Messer. Bevor er sich an die Arbeit begab, massierte er seine Finger.
    Dabei ging er der Reihe nach vor, bis er sämtliche zehn Finger durchhatte. Dann machte er weiter.
    Besessen von seiner Arbeit und dem Fluch des Teufels…
    ***
    Irgend jemand hat den Bayerischen Wald mal als einen europäischen Urwald bezeichnet, ähnlich wie den Böhmerwald. Daran mußte ich denken, als wir uns verfahren hatten.
    »Mit Mallmann wäre uns das nicht passiert«, bemerkte Suko und grinste mich schadenfroh an.
    Wahrscheinlich nicht, aber es war nun mal nicht zu ändern. Irgendwo zwischen bewaldeten und von der Sonne betupften Hügeln hielten wir an, und ich holte die Karte hervor.
    Es war sowieso eine Fahrt gewesen, die ich nie vergessen würde. Suko und ich waren nicht allein. Jane Collins begleitete uns, sie hockte im Fond. Und sie im Nacken zu wissen, bereitete mir auf gewisse Art und Weise Unbehagen. Ein Außenstehender hätte uns drei als völlig harmlos angesehen. Zwei von uns waren es im Prinzip auch. Daß Jane eine Hexe war, fiel nicht weiter auf. Niemand sah es ihr am Gesicht an.
    Durch Bodenmais waren wir schon gefahren. Dann hatte ich eine Abzweigung verpaßt, und wir waren in unserem Leihford tief in die Region des Bayerischen Waldes hineingeraten.
    In dieser Gegend sagten sich Fuchs und Hase eine gute Nacht. Unser eigentliches Ziel lag zwischen Zwiesel und Bayerisch Eisenstein. Das wußten wir von Jane Collins, denn sie hatte es, wie sie uns glaubhaft versicherte, aus dem Würfel gelesen. Nach dem Studium der Karte schlug ich zwei Möglichkeiten vor.
    »Wir können zurückfahren oder auf schmaleren Wegen weiter. Dann kommen wir auch zum Ziel.«
    »Bist du sicher?« fragte Suko.
    »Ja.«
    »Fahr weiter, John!« meldete sich Jane aus dem Fond. »Ich traue dem Braten nicht mehr.«
    »Du meinst Asmodis?«
    »Ihm auch nicht.«
    Ich drehte mich um. »Was ist noch?« Unsere Blicke trafen sich. In ihren Augen sah ich das seltsam grüne Leuchten. Ein Zeichen, daß sie etwas spürte.
    »Jemand versucht, nach uns zu tasten«, erklärte sie.
    »Asmodis?«
    »Möglich…«
    »Woran merkst du es?«
    »Es ist das Blut der Hexe!« hauchte Jane. »Der Satan versucht, Gewalt darüber zu bekommen.« Sie schüttelte den Kopf. »Er

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