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Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in Zwiesel Verstärkung oder in Bodenmais, aber ich kann nicht viel tun.«
    Will winkte ab. »Nein, das sehe ich mir zunächst einmal allein an. Außerdem werden noch zwei Kollegen von mir kommen.«
    »So einen Aufwand treiben Sie?«
    »Es sind Leute von Scotland Yard.«
    Markus Geißler wurde vor Schreck und Ehrfurcht bleich. »Ist dieser Kerl denn so bekannt?«
    »Das auch. Aber es geht zusätzlich noch um einige andere Dinge.«
    Geißler merkte, daß der Kommissar darüber nicht reden wollte und stellte auch diesbezüglich keine weiteren Fragen. Dafür stand er auf.
    »Dann werden wir mal zum Förster fahren.«
    »Ist es weit?«
    »Mit dem Wagen nicht. Wir müssen zum Waldrand. Der Mann wohnt noch richtig romantisch, wie man es aus den alten Kinderbüchern kennt.«
    »Ich lass' mich überraschen.«
    Die Überraschung bekamen die beiden Männer schon vor der Tür der Polizeistation geliefert.
    Nicht allein, daß die ersten Strahlen der Sonne durch die dunkleren Wolkenberge brachen und die Feuchtigkeit verdampfte, nein, vor der Polizeistation hielt sich eine Familie mit zwei Kindern auf. Die beiden Jungen redeten auf ihre Eltern ein. »Das müssen wir doch melden.«
    »Nein, Tim, du hast dich getäuscht.«
    »Wirklich nicht, Papa.«
    Markus Geißler grüßte freundlich und fragte, was es für Probleme gäbe. Will Mallmann stand ein wenig abseits. Er mischte sich nicht ein und hörte nur zu. Dem Dialekt nach zu urteilen, kam die Familie aus dem Ruhrgebiet. Dort waren zur Zeit Sommerferien.
    »Laß mich mal reden«, sagte der Vater und schob seinen Sohn Tim zur Seite.
    Er wurde ebenso von seiner Mutter festgehalten wie das zweite Kind. Der Mann begann zu berichten. Er erzählte von einer Wanderung und davon, daß sich die Kinder selbständig gemacht hatten, nicht auf den Wegen geblieben waren, sondern sich in die Büsche schlugen, damit sie wie die Indianer das Gelände durchqueren konnten. Für die Eltern war es nicht weiter tragisch, da diese so etwas kannten.
    »Bis Tim dann zurückkam und sehr aufgeregt war«, erklärte der Vater und schaute seinen Sohn dabei an. »Er konnte es gar nicht fassen oder begreifen, denn er hatte etwas Seltsames gesehen.«
    »Eine Figur!« rief Tim. »Eine Figur, die gehen konnte!«
    In diesem Augenblick horchte Will Mallmann auf. Er sah auf dem Gesicht seines jungen Kollegen das ungläubige Lächeln, und etwa den gleichen Ausdruck trugen auch Tims Eltern zur Schau.
    Nur Tim nicht. Er trat mit dem rechten Fuß auf, so daß sein kleiner Rucksack hüpfte. »Es war eine Figur aus Holz. Die konnte sogar laufen. Ich habe sie am Bach gesehen. Da bekam ich Angst…«
    »Das war es, was ich Ihnen erzählen wollte«, sagte der Mann. »Die Spinnereien eines Jungen, der zu viele Superhelden-Romane gelesen hat. Tut mir leid, daß wir Sie belästigt haben.«
    »Dafür sind wir ja da«, sagte Markus Geißler und wollte gehen, doch Will Mallmann hatte einen Einwand.
    »Einen Moment noch«, sagte er und beugte sich zu Tim hinunter. »Kannst du mir die Geschichte noch einmal von vorne erzählen?«
    »Ganz von vorn?« Der sommersprossige Junge riß seiene Augen erstaunt auf.
    »Wenn es geht.«
    Will hörte genau zu. Der Junge erzählte etwas umständlich. Er war auch verlegen, weil er so plötzlich im Mittelpunkt stand, aber Will Mallmann erfuhr nach und nach eine sehr interessante Geschichte, und er glaubte dem Jungen auch.
    »Wie komme ich denn zum Wasserfall?« erkundigte er sich.
    »Das kann ich Ihnen erklären«, sagte Markus Geißler.
    »Ich verstehe überhaupt nichts mehr«, mischte sich die Mutter ein. »Glauben Sie denn meinem Sohn?«
    »Möglich.«
    »Brauchen Sie uns noch?« Diese Frage galt Markus Geißler. Der schaute den Kommissar ai.. Will schüttelte den Kopf. Die Familie ging weiter. Sie überquerte die Straße und lief auf ein hell angestrichenes Gasthaus zu, dessen Fensterbänke mit einer üppigen Blumenpracht geschmückt waren.
    »Ich will Sie ja nicht kritisieren, Herr Kommissar, aber so viel Glauben hätte ich den Aussagen des Jungen nicht geschenkt.«
    »Wer sagt Ihnen denn, daß ich ihm glaube?«
    »Nachdem Sie sich die Geschichte noch einmal erzählen ließen.«
    »Man muß sich eben alles anhören. Kommen Sie!« Will legte dem Mann die Hand auf die Schultern. »Der Weg zu diesem Bachara führt nicht zufällig am Wasserfall entlang?«
    »Doch. Das Wasser schießt aus einem Felsen, sammelt sich in einem kleinen See, der einen Abfluß besitzt, und dort beginnt ein Bach.«
    »So ist

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