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Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der von einem Wasserfall berichtet hatte. Dort hatte er diese seltsame Figur gesehen, und Will Mallmann wollte ebenfalls nachschauen.
    Noch nahm ihm der dichte Wald die Sicht auf den Wasserfall. Das änderte sich nach der nächsten Kurve.
    Es war zwar kein Tal, das sich vor ihm öffnete, dennoch bekam er einen grandiosen Anblick geboten.
    Der Weg führte auf eine schmale Holzbrücke zu. Rechts von ihr und hoch darüber schoß wie eine lange, breite Zunge der gischtende Strahl des Wasserfalls.
    Mit fast urwelthaftem Gebrüll donnerte er in die Tiefe. Seine Massen wurden von spitzen aus dem Schaum und der Gischt ragenden Felsköpfen gebrochen, bevor sie in einen brodelnden, schäumenden See verschwanden, der zu kochen schien. Die Kraft des Wassers fand überall einen Ausweg. In diesem Fall hatte sie sich ihren Weg in die Landschaft gegraben und ein Flußbett geschaffen, durch das die schmaumigen Massen in Richtung Tal drängten und dabei wie flinke Geister über die im Flußbett liegenden Steine huschten. Ein herrliches Bild, das mußte auch Will Mallmann zugeben, als er die Brücke ansteuerte.
    Er wußte nicht, wieviel sie aushielt, hoffte aber, daß sie unter dem Gewicht des Jeeps nicht zusammenbrach.
    Sehr vorsichtig lenkte Will den Wagen auf die Brücke zu. Mit den Vorderrädern berührte er die Bohlen zuerst. Sie waren feucht und sahen aus, als wären sie mit Seife beschmiert worden. Das breite Reifenprofil hatte Mühe, den richtigen Halt zu finden. Will lenkte sehr behutsam, als er den Wagen über die gerundeten Köpfe der Holzbohlen fuhr. Er schaffte es.
    Zwar schwitzte er ein wenig, gleichzeitig konnte er aufatmen, als die Brücke hinter ihm lag. Da der Weg breit genug war, bevor er wieder in den dichten Wald eintauchte, fand der Komissar auch eine Stelle, wo er den Jeep abstellen konnte.
    Als er ausstieg, merkte er, daß seine Knie zitterten. Die Fahrt hierher war kein Kinderspiel gewesen.
    Er schaute sich um.
    Hier also hatte der Junge die seltsame Figur gesehen. Wahrscheinlich war es auch nicht mehr weit bis zur Hütte des Ricardo Bachara. Entdecken konnte er sie allerdings nicht. Dafür erlebte er ein kleines Naturwunder. Will Mallmann war ein Naturfreund, und er erfreute sich so sehr an dem Bild, daß er seine Sorgen vergaß.
    Die Sonne war schon tiefer gesunken. Fast waagerecht schickte sie ihre Strahlen durch die Lücken im tiefen Grün des Waldes. Helle Tupfer und ein goldener Schein zauberten eine Mischung aus fahlem Weiß und einem satten Grün.
    Die lange Gischt des Wasserfalls wurde ebenfalls von den Sonnenstrahlen getroffen. Milliarden kleiner Tropfen brachen das Licht in seine Spektralfarben, so daß auf halber höhe des Wasserfalls ein wunderbarer Regenbogen in der Luft stand.
    Ein Bild für Genießer.
    Auch der Kommissar zeigte sich beeindruckt. Er konnte sich vorstellen, daß dieser Wasserfall das Ziel zahlreicher Spaziergänger war. Aber Will war nicht nur gekommen, um ein grandioses Naturschauspiel zu beobachten, er hatte reale Gründe. Über das Holzgeländer der Brücke lehnte er sich, spürte die vom Wind weggetragene Gischt auf seiner Haut, und schaute in die Tiefe. Konnte man dort unten entlanggehen? Nein, die Kraft des Wassers war zu groß. Sie riß einem Menschen die Füße weg und schleuderte ihn in den kleinen Fluß, wenn er es versuchte. Aber am Rand des Wasserfalles konnte man sich vorbewegen. Und dort hatte der Junge wohl die seltsame Figur entdeckt. Einen hölzernen Menschen.
    Will hob die Schultern. Er wollte es kaum glauben, aber er entschloß sich einmal nachzuschauen. Möglicherweise fand er noch einige Spuren, die die Aussage des Jungen bekräftigten.
    Also suchte er nach einem Abstieg, der möglichst bequem war und die Gefahr eines Ausrutschens verminderte.
    Will Mallmann hatte die Brücke verlassen. Er bewegte sich am Rand der Wasserfallschlucht entlang und glaubte, einen Pfad zu sehen, der in Kehren nach unten führte. Er war auch nicht so steil, als daß er ihn nicht hätte begehen können.
    Mallmann machte sich an den Abstieg.
    Er sah den Untergrund feucht glänzen. Die Bäume wuchsen schief am Hang. Ihr Wurzelwerk hatte sich in den Fels gekrallt, als wollte es für alle Ewigkeiten dort bleiben. Der Sprüh vom Wasserfall wehte ihm entgegen und hatte eine nasse Schicht auf das Laub gelegt, die wohl niemals trocknete.
    Will Mallmann trug zum Glück festes Schuhwerk mit einer geriffelten Gummisohle, so daß er, wenn er die Strecke schräg hinabschritt, auch den nötigen

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