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Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hochgelegt, das Gesicht war verzerrt.
    »Zieh es mal an den Körper!« forderte Suko.
    »Das geht nicht.«
    »Mach schon.«
    Jane Collins begann zu lachen. Sie hob einen Arm, winkelte einen Finger an und klopfte in Oberschenkelhöhe gegen ihr Bein. Sukos Ohren erreichte dabei ein pochendes, dumpf klingendes Geräusch. Jane Collins hatte nicht auf ein normales Bein geklopft, sondern auf Holz…
    ***
    In den nächsten Sekunden hatte Suko nichts mehr zu sagen. Er hockte schweigend auf dem Beifahrersitz und mußte sich das durch den Kopf gehen lassen und auch verarbeiten, was er soeben erlebt hatte. Ich meldete mich. »Verdammt, Alter, du kannst es auch bei mir versuchen. Klopf mal.«
    Suko zuckte herum. »Nein, John, nicht du auch.«
    »Und ob.« Mein Lachen klang unecht. »Hast du vergessen, daß es Asmodis auf mich abgesehen hat und auf Jane.«
    Mein Freund war blaß geworden. Seine Sinnesorgane wirkten wie aus Stein gemeißelt. Er sah mir in die Augen und erkannte an meinem Blick, daß ich keine Scherze machte.
    Als er seinen Zeigefinger krümmte, sah dies aus, als würde sich ein Wurm biegen. Dann klopfte er.
    Suko hatte dabei die Augen geschlossen, ich hielt sie offen und sah in sein Gesicht. Der Ton schnitt nicht nur mir durch Mark und Bein, er ging auch Suko unter die Haut. Für einen Moment blieb er sitzen, dann packte er mein Hosenbein und schob es in die Höhe. Wieder klopfte er. Abermals hörte es sich an, als hätte er gegen das Holz einer dicken Tür gepocht.
    »Nichts zu machen, Alter«, sagte ich.
    »Dein Bein, John, die Haut…«
    »Ist sie noch da?« fragte ich mit zitternder Stimme.
    »Ich… ich fühle sie nicht mehr. Das ist Holz. Die Adern, sie müssen geschlossen sein, du wirst so kaum überleben können.«
    »Magie macht alles möglich«, flüsterte ich und schüttelte den Kopf, weil ich einfach nicht wahrhaben wollte, was da mit mir geschehen war. Dennoch gab es keinen Zweifel. Ich war dabei, zu verholzen. Und Jane Collins ebenfalls.
    Suko klopfte das Bein ab. Ich sah ihm an, was er dabei fühlte. Es mußte für ihn ebenfalls die Hölle sein. Als er meinen rechten Oberschenkel erreichte, spürte ich seine Finger.
    »Hier hört es auf«, sagte ich.
    »Wirklich?«
    »Ja, faß selbst nach.«
    Suko kniff in mein Fleisch. »Was aber nicht heißen soll, daß der Vorgang für immer gestoppt ist.«
    »Das glaube ich auch nicht.«
    »Und wie kannst du dich schützen?«
    Ich lachte auf. »Wohl kaum.«
    »Was ist mit deinem Kreuz?«
    Da hatte mich Suko auf eine Idee gebracht.
    In all der Panik hatte ich selbst nicht mehr daran gedacht, öffnete mein Hemd, wobei mir Suko wenig später half, die Kette an der das Kreuz hing, über den Kopf zu streifen.
    »Mach du es!« flüsterte ich, während sich Jane vorbeugte und durch die Lücke zwischen den beiden Vordersitzen schaute. Ich konnte einen Teil ihres Gesichts erkennen. Es war schrecklich verzerrt. Ob es nun an dem Anblick des Kreuzes lag oder daran, daß ihr Bein ebenfalls verholzt war, wußte ich nicht zu sagen.
    Suko hielt das Kreuz noch immer fest. Er schien sich nicht so recht zu trauen.
    »Mach schon«, sagte ich bewußt forsch.
    Er senkte seinen Arm.
    Das Kreuz näherte sich meinem Bein, es bekam Kontakt, ich hielt den Atem an, schaute zu, sah es liegen und er geschah — nichts. Überhaupt keine Reaktion.
    Vor Enttäuschung stöhnte ich auf. Tränen der Wut schössen in mir hoch. Sie erreichten die Augen nicht, weil ich sie soeben noch zurückhalten konnte, dennoch war mir anzumerken, was in meinem Innern vorging, und Suko sagte: »Das war nur ein Versuch, Alter. Wir werden weitere Möglichkeiten finden.«
    »Welche?«
    »Wir könnten es zum Beispiel aktivieren. Rufe du deine Formel, danach werden wir sehen, ob…«
    Die Idee war gut. Wenn ich die Kraft meines Kreuzes aus dem Schlummer hervorriß, konnte das nur von Vorteil sein. Bisher hatte Jane Collins unsere Bemühungen durch Schweigen verfolgt. Kaum hatte Suko von der Aktivierung des Kreuzes gesprochen, wurde sie plötzlich wach. So weit es ging, richtete sie sich auf. Sie schlug ihre Hand um die Rückenlehne, und wir sahen das Grün der Fingernägel, die wie breite Perlen auf dem hellen Polster lagen.
    »Nein, das wird er nicht tun.«
    »Was sollte ihn daran hindern?«
    »Ich will es nicht!« kreischte Jane.
    »Du hast Angst, wie?« höhnte Suko.
    »Ja, das habe ich. Warum sollte ich es nicht zugeben? Wenn ihr das Kreuz aktiviert, werde ich mir den Würfel vornehmen. Und er hat verdammt viele

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