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Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an ihm vorbei, kratzte über die blanken, nassen Steine am Ufer und verschwand in den Wassermassen.
    Tief atmete der Komissar durch.
    Das hatte er geschafft. Er schaute den Resten noch nach, wie sie im Wasser gedreht und mitgeschleift wurden. So groß war die Kraft. Ein Mensch hätte ihr nichts entgegensetzen können.
    Der Kommissar war Realist. Er hatte auch die Handbremse angezogen. Von allein hätte sich der Wagen nicht bewegen können, und wenn, dann wäre er in eine andere Richtung gerollt.
    Daß dem nicht so gewesen war, hatte einen Grund. Jemand mußte nachgeholfen haben.
    Vielleicht der, den der Junge gesehen hatte? Diese geheimnisvolle lebende Figur?
    Mallmann konnte sich keinen anderen vorstellen. Er dachte gleich weiter und folgerte, daß dieser Unbekannte ihn wahrscheinlich schon über längere Zeit beobachtet haben mußte.
    Plötzlich spürte Will das unangenehme Ziehen im Nacken. Sein Gesicht nahm einen harten Zug an. Man konnte nicht direkt von Angst sprechen, aber das starke Gefühl des Unbehagens blieb nach wie vor. Will stand im nahen Uferwasser. Er hatte es kaum bemerkt und stellte dies erst fest, als er sich auf den Hang zubewegte. Ihn mußte er auch wieder hoch.
    Er schaute hinauf. Der Blickwinkel war ungünstig. Bäume wehrten ihm die Sicht. Auf halber Strecke entdeckte er noch Wagentrümmer. An einem besonders starken Ast hing der Rahmen der Frontscheibe. Er war aufgespießt worden.
    Seinen Gegner sah der Kommissar nicht. Dennoch glaubte er daran, daß sich der andere oben auf dem Weg versteckt hielt, denn von dort aus war auch der Jeep gerutscht.
    Dem Kommissar blieb nichts anderes übrig, als die gleiche Strecke wieder in die Höhe zu klettern. Und er mußte sich beeilen, deshalb wollte er sich nicht auf dem schmalen Pfad halten, sondern in direkter Linie seinem Ziel zustreben.
    Auf einigen aus dem Boden wachsenden Steinen fand der Kommissar seinen ersten Halt. Er breitete die Arme aus, umfaßte besonders starke Äste, zog sich daran weiter und ließ so die ersten Meter hinter sich. Der Untergrund war leider weich, auch feucht, so daß Will trotz der Hilfen große Mühen hatte.
    Er kämpfte sich hoch.
    Sein Mund stand offen. Der Atem wehte pfeifend hervor, die Augen waren zu Schlitzen verengt, aber er gab nicht auf. Stück für Stück zog er sich weiter und ging hin und wieder, wenn er keine andere Möglichkeit sah, auf allen vieren.
    Noch hatte sich der andere nicht gezeigt.
    Das änderte sich blitzschnell und auch für Will Mallmann, der immer damit gerechnet hatte, überraschend.
    Mallmann, der soeben aus seiner gebückten Haltung in die Höhe kam und sich an einem Ast festklammerte, sah ein Stück unterhalb des oben herlaufenden Wegs und schon auf dem Hang stehend, die starre Gestalt.
    Der Kommissar erschrak.
    Es war ein Mann, den er anschaute. Unbeweglich stand der vor ihm. Von einer Holzfigur, wie der Junge sie angeblich gesehen haben wollte, konnte er nichts erkennen. Nur war die Entfernung ziemlich groß, zudem blendeten die von der Seite her einfallenden Sonnenstrahlen, und Will sah etwas in der rechten Hand des Mannes blitzen, weil dort Metall von den Strahlen getroffen worden war. Eine Waffe?
    Sicherlich. Nur konnte Will nicht erkennen, welche. Das änderte sich, als der andere in einer fast bedächtig wirkenden Bewegung den Arm hob, ihn wieder nach vorn fallen ließ und die Waffe schleuderte. Es war kein Messer, wie Will zuvor noch angenommen hatte, sondern ein Beil.
    Hätte der Kommissar auf normalem und auch trockenem Boden gestanden, wäre es für ihn ein leichtes gewesen, dem gefährlichen Wurfgeschoß auszuweichen.
    So aber hatte er seine Mühe.
    Als er hinter einem Baumstamm Deckung nehmen wollte, rutschte er mit dem rechten Fuß weg. Dadurch wurde er auch kleiner. Das war sein Glück. Das Beil, das eventuell seinen Schädel gespalten hätte, sauste nun dicht daran vorbei, nahm noch einige Haare mit und hieb mit einem dumpfen Laut in den Stamm.
    Tief hackte es in die Rinde. Splitter flogen auf Wills Rücken. Als er nach oben schaute, erkannte er, wie tief die Schneide in den Stamm gefahren war, denn er sah das helle »Fleisch« des Baumes.
    Den Treffer hätte er nicht überlebt.
    In seiner fast spagatartigen Haltung blieb der Kommissar, schaute den Hang hoch und stellte fest, daß sich der andere in Bewegung gesetzt hatte.
    Er kam wie ein Roboter vor, hatte auch gegen die Tücken des Geländes zu kämpfen, überwand sie jedoch mit einfachen Mitteln, denn er warf sich jeweils

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