Hände weg von Zeitmaschinen
nackten Körper, auf ein totes Mädchen in einem Reisfeld. In ihrem Mund befand sich kein Wasser. Auf ihrer Kehle waren Würgemale. Ihr unschuldiges Gesicht war zerschlagen, ihr Körper schrecklich mißhandelt. Eine Kruste verklumpten, verkrusteten Blutes überzog ihre Haut.
»Seit mindestens drei bis vier Stunden tot.«
»Ihr Mund ist trocken.«
»Sie ist nicht ertrunken. Jemand hat sie totgeschlagen.« In der Hitze des dunklen Abends fluchten die Männer heftig. Sie hoben den Körper auf. Einer gab ein Zeichen zu warten und deutete auf die Fingernägel des Mädchens. Sie hatte mit ihrem Mörder gekämpft. Unter den Nägeln befanden sich Fleischfetzen und helle Tropfen scharlachroten Blutes, noch flüssig und noch nicht geronnen. »Dieses Blut müßte ebenfalls schon geronnen sein.«
»Komisch.«
»Gar nicht komisch. Welches Blut gerinnt nicht?«
»Das eines Androiden.«
»Sieht so aus, als ob sie von einem Androiden umgebracht wurde.«
»Vandaleur besitzt einen.«
»Ein Androide kann sie nicht getötet haben.«
»Unter ihren Nägeln ist Androidenblut.«
»Die Polizei soll das besser überprüfen.«
»Die Polizei wird beweisen, daß ich recht habe.«
»Aber Androiden können nicht töten.«
»Das ist Androidenblut – oder etwa nicht?«
»Androiden können nicht töten. Sie werden so gemacht.«
»Dann ist ein Androide fehlerhaft hergestellt worden.«
»O Gott!«
Und das Thermometer zeigte an diesem Tage prächtige 92,9 Grad Fahrenheit {} an.
Und so gelangten wir an Bord der Paragon Queen, die Kurs auf Megaster V genommen hatte – James Vandaleur und sein Androide. James Vandaleur zählte sein Geld und weinte dabei. Sein Androide war bei ihm in der Kabine der zweiten Klasse, eine großartige synthetische Schöpfung mit klassischen Gesichtszügen und großen blauen Augen. In einer Kamee aus Fleisch standen auf seiner Stirn die Buchstaben MZ, leicht erhöht. Sie zeigten an, daß dies einer der seltenen Mehrzweckandroiden war, die nach dem gegenwärtigen Wechselkurs siebenundfünfzigtausend Dollar kosteten. Dort saßen sie, weinend und zählend und ruhig beobachtend.
»Zwölf, vierzehn, sechzehn. Sechzehnhundert Dollar«, heulte Vandaleur. »Das ist alles. Sechzehnhundert Dollar. Mein Haus war zehntausend wert, das Land fünftausend. Dann noch die Möbel, die Autos, meine Gemälde und Radierungen, meine Flugzeuge und… Aber jetzt habe ich nichts bis auf sechzehnhundert Dollar. Jesus!« Ich erhob mich, wandte mich dem Androiden zu, zog einen Riemen aus der ledernen Tasche und schlug auf den Androiden ein. Er bewegte sich nicht.
»Ich muß Sie daran erinnern«, sagte der Androide, »daß ich nach gegenwärtigem Wechselkurs siebenundfünfzigtausend Dollar wert bin. Ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß Sie einen wertvollen Besitz gefährden.«
»Du verdammte, verrückte Maschine!« schrie Vandaleur.
»Ich bin keine Maschine«, gab der Androide zurück. »Ein Roboter ist eine Maschine. Ein Androide ist eine chemische Schöpfung, hergestellt aus synthetischen Gewebeschichten.«
»Was ist in dich gefahren?« schrie Vandaleur. »Warum hast du das getan? Verdammt!« Er schlug heftiger auf den Androiden ein. »Ich muß Sie daran erinnern, daß ich nicht bestraft werden kann«, sagte er. »Das Schmerz-Freude-Syndrom wurde bei der Herstellung nicht berücksichtigt.«
»Warum hast du sie dann umgebracht?« brüllte Vandaleur. »Warum, wenn du dich nicht daran erfreut hast?«
»Ich muß Sie daran erinnern«, sagte der Androide, »daß Kabinen der zweiten Klasse in diesem Schiff nicht schalldicht sind.« Vandaleur ließ den Riemen fallen und starrte das Geschöpf, das sein Besitz war, schwer atmend an.
»Warum hast du es getan? Warum hast du sie getötet?« fragte ich. »Ich weiß es nicht«, antwortete der Androide.
»Zuerst hast du aus reiner Boshaftigkeit kleine Wertgegenstände zerstört. Damals hätte ich schon wissen müssen, daß mit dir etwas nicht in Ordnung ist. Androiden können nichts zerstören. Sie können niemandem ein Leid antun. Sie…«
»Bei der Synthese eines Androiden wird auf das Freude-Schmerz-Syndrom verzichtet.«
»Dann wurde es schlimmer. Du hast ernsthafte Schäden angerichtet. Dann dieser Angriff auf den Ingenieur von Rigel. Jedesmal wurde es schlimmer. Von Mal zu Mal mußten wir uns schneller absetzen. Jetzt heißt es: Mord. Himmel! Was zum Teufel ist mit dir los? Was ist bloß geschehen?«
»Das Gehirn eines Androiden ist einer Selbstanalyse nicht
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