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Hätschelkind: Der erste Fall für Jan Swensen

Hätschelkind: Der erste Fall für Jan Swensen

Titel: Hätschelkind: Der erste Fall für Jan Swensen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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erinnern sich noch an mich?«
    »Ja, natürlich! Der Mord um den Storm-Roman.«
    »Genau! Ich habe eine Frage. Wir haben hier ein Schwarz-Weiß-Foto, auf dem ist irgendein winziger Gegenstand zu sehen. Ich kann beim besten Willen nicht rauskriegen, was das ist. Haben Sie ein spezielles Vergrößerungsgerät um das Teil zu identifizieren?«
    »Da müsste ich das Foto schon sehen. Aber normalerweise können wir schon mittlere Wunder vollbringen.«
    »Ist es möglich, dass ich heute noch mit dem Foto bei Ihnen vorbeikomme? Vielleicht kommen wir endlich in dem Mordfall weiter.«
    »Packen Sie das Bild oder am besten das Negativ davon, ein und kommen Sie vorbei. Ich stopf Sie irgendwo zwischen meine Arbeit.«
    »Oh, vielen Dank Frau Karl. Bis nachher!«
    »Nichts zu danken, Herr Swensen, dafür sind wir ja da!«
    Swensen legt auf und wählt die Nummer der Polizeiinspektion.
    »Polizeiinspektion Husum, Biehl!«, säuselt die unverkennbare Stimme von Susan aus seinem Handy.
    »Swensen!«, meldet er sich und amüsiert sich innerlich über den abrupten Stimmwechsel. »Passen Sie auf Susan, ich bin bereits auf dem Weg zum LKA Kiel, zu einem unvorhergesehenen Termin. Ich melde mich sofort, wenn ich wieder zurück bin. Können Sie bitte dem Chef Bescheid sagen.«
    Swensen merkt, dass er einer Auseinandersetzung mit Heinz Püchel ausweichen will.
    Nicht gerade professionell, denkt er. Einmal verpennt und schon gehst du auf Dienstreise.
    »Übrigens, Herr Mielke sucht Sie schon die ganze Zeit«, säuselt es in Swensens Ohr. »Soll ich Sie durchstellen?«
    »Ja, machen Sie!«
    Es knackt in der Verbindung und Stephan Mielke meldet sich.
    »Ich hab mir den Lebenslauf von Hajo Peters gründlich vorgenommen. Soll ich loslegen?«
    »Du, können wir uns nicht irgendwo in der Stadt treffen und das in Ruhe bereden?«
    »Ich hab gehört du bist schon auf dem Weg nach Kiel?«
    »Psst! So gut wie auf dem Weg. Treffen wir uns im Café am Hafen.«
    Zwanzig Minuten später sitzen Mielke und Swensen bei einem Kaffee und gucken durch die Panoramascheibe auf den Hafen. Es nieselt noch immer. Das Pflaster ist schmierig vom getauten Schnee. Mielke blättert angespannt in seinen Notizen.
    »Also«, beginnt er ohne seinen Blick zu heben, »ich hab gestern noch den gesamten Tag recherchiert. Schätze, mehr gibt es über Hajo Peters nicht rauszubraten.«
    »Dann schieß los!«, ermuntert ihn Swensen.
    »Also geboren wurde unser Freund am 17. Juni 1959 in Flensburg. Drei Jahre Grundschule, Umzug nach Heide, hier weitere sechs Jahre. Ab 1975 Hilfsarbeiter in einer Spedition. Wurde 1977 zum Bund eingezogen. Nach drei Monaten Grundausbildung in Goslar kam er dann zum Lufttransportgeschwader 63 in Krummenort bei Rendsburg. Dort hat er einen Führerschein Klasse II gemacht. Nach seinen 18 Monaten Wehrdienst ist er als Lastwagenfahrer für Gefahrengut für seine alte Spedition in der Weltgeschichte rumgekurvt. Ist sogar mehrere Male bis nach Teheran gefahren. Damals hat der Iran ja so ziemlich alles aus dem Westen importiert, was er kriegen konnte. Ich hab nämlich bei der Spedition in Heide angerufen, Spedition Burmeister. Der Chef konnte sich noch an Peters erinnern. War mit ihm immer zufrieden. 1993 hat er den Job ohne Grund geschmissen. Gleich danach machte er die Videothek hier in Husum auf. Hat wohl sein ganzes gespartes Geld in den Laden gesteckt. Nach meinen Ermittlungen läuft die Videothek aber bis heute mehr schlecht als recht. Mit anderen Worten, der Laden kratzt schon seit längerem ziemlich dicht am Bankrott entlang.«
    »Da war sein Fund ja mehr als ein Glücksfall.«
    »Wie meinst du das?«
    »Nun der Storm-Roman wird ihn vielleicht finanziell sanieren.«
    »Hast du eigentlich einen konkreten Verdacht gegen Peters?«
    »Ehrlich gesagt, nein! Noch nicht.«
    »Dann dürften dir meine Fakten wohl nicht reichen, oder?«
    »Da hast du recht. Geh’ noch mal ins Detail, Stephan. Hat der Kerl einen Waffenschein? Welchen Wagen fährt er? Was hat er bei der Bundeswehr gemacht, hatte er was mit Waffen zu tun?«
    »Peters fährt übrigens einen Mercedes.«
    »Mercedes? Ich denk’ sein Laden geht schlecht.«
    »Das ist nur so’n altes Teil, mehr Rost als Lack! Damals, bei der Identifizierung von Edda Herbst, ist er damit angerollt.«
    »Hast du überprüft, wie lange er den schon fährt?«
    »Nee, wir suchen doch einen Geländewagen.«
    »Eben Stephan! Vertrauen ist gut, Kontrolle ist …«
    »… besser. Lenin, ich weiß.«
    Swensen sieht seinen jungen

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