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Hafen der Träume: Roman (German Edition)

Hafen der Träume: Roman (German Edition)

Titel: Hafen der Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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machen. Meine Güte, ist das niedlich! Sehen Sie mal.«
    Neugierig geworden trat Sybill neben Anna ans Küchenfenster. Im letzten Tageslicht stand Grace draußen auf der Mole, Ethan hatte den Arm um sie gelegt und beide schauten auf das Wasser. »Es ist ein Boot«, murmelte Sybill. »Ein kleines Segelboot.«
    »Ein Drei-Meter-Boot. Ein Prahm.« Anna strahlte übers ganze Gesicht. »Die drei haben es drüben in Ethans altem Haus gebaut, das er vermietet hat. Die Mieter waren netterweise damit einverstanden, dass sie in der Garage arbeiteten, damit Seth nichts davon erfährt.«
    »Sie haben es für ihn gebaut?«
    »Wann immer sie eine freie Stunde erübrigen konnten. Er wird begeistert sein. Hey, was ist denn da los?«
    »Was denn?«
    »Da.« Anna spähte durch die Glasscheibe. Grace redete mit verschränkten Händen auf Ethan ein, der sie entgeistert anstarrte. Dann beugte er sich vor. »Hoffentlich ist nichts …« Anna beendete den Satz nicht. Ethan zog seine Frau an sich, barg das Gesicht in ihrem Haar und wiegte sie hin und her. Grace schlang die Arme um seinen Hals. »Großer Gott!« Annas Augen füllten sich mit Tränen. »Sie muss – sie ist schwanger. Sie hat es ihm gerade gesagt. Ich weiß es. Sehen Sie nur!« Sie griff nach Sybills Schulter, als Ethan seine lachende Grace in die Arme hob und zärtlich an sich drückte. »Ist das nicht wunderbar?«
    Die beiden waren eng umschlungen und bildeten eine Silhouette im letzten Abendlicht. »Ja, das ist es.«
    »Was ist bloß los mit mir?!« Anna riss sich ein Papiertuch
von der Haushaltsrolle und putzte sich die Nase. »Ich bin völlig durcheinander. Das macht mich ganz fertig. Jetzt will ich auch eins.« Sie schnäuzte sich erneut und seufzte. »Dabei wollte ich ein oder zwei Jahre damit warten. Aber so lange halte ich das nicht mehr aus. Da ist gar nicht dran zu denken. Ich sehe schon Cams Gesicht vor mir, wenn ich …« Sie fasste sich. »Tut mir Leid«, entschuldigte sie sich mit einem wässrigen Lachen.
    »Schon gut. Es ist schön, dass Sie so glücklich wegen der beiden sind. Dass sie so glücklich sind. Es ist ein echtes Familienfest. Anna, ich glaube, ich gehe lieber.«
    »Seien Sie kein Feigling«, sagte Anna und drohte mit dem Finger. »Sie bleiben und stehen das durch, den vollen Magen und das Geschrei heute Abend, wie wir anderen auch.«
    »Ich denke nur …« Weiter kam sie nicht. Die Tür wurde aufgerissen. Ethan trug Grace auf den Armen herein, und beide strahlten übers ganze Gesicht.
    »Anna, wir bekommen ein Kind«, verkündete Ethan mit belegter Stimme.
    »Sag ich doch. Ich bin ja nicht blind.« Sie schob Ethan beiseite, um Grace zuerst zu küssen. »Ich hab’ mir die Nase am Fenster platt gedrückt. Ich gratuliere!« Nun schlang sie lachend die Arme um beide. »Ich bin wahnsinnig glücklich.«
    »Du wirst Taufpatin.« Ethan küsste sie schmatzend. »Ohne dich hätten wir es nie geschafft.«
    »Nun reicht’s aber.« Anna brach in Tränen aus, als Phillip gerade die Küche betrat.
    »Was ist denn los? Wieso weint Anna? Großer Gott, Ethan, was ist mit Grace passiert?«
    »Mir geht’s gut. Mir geht’s wunderbar. Ich bin schwanger.«
    »Machst du Witze?« Phillip hob sie aus Ethans Armen und küsste sie überschwänglich.
    »Was, zum Teufel, geht hier vor?« wollte nun Cam wissen.
    Phillip drehte sich mit Grace in den Armen um und grinste breit: »Wir bekommen ein Baby.«
    »Ach ja?« Er zog die Brauen hoch. »Und was sagt Ethan dazu?«
    »Ha, ha, ha«, lautete Phillips Kommentar. Vorsichtig setzte er Grace auf dem Boden ab.
    »Geht’s dir gut?« fragte Cam.
    »Ich fühle mich fantastisch.«
    »Du siehst auch fantastisch aus.« Cam legte die Arme um sie und rieb sein Kinn an ihrem Scheitel. Die Zärtlichkeit, mit der beides geschah, ließ Sybill verdutzt blinzeln. »Gut gemacht, Bruder«, murmelte Cam in Ethans Richtung.
    »Danke, Cam. Kann ich meine Frau jetzt wiederhaben?«
    »Ich bin gleich fertig.« Cam hielt seine Schwägerin auf Armeslänge von sich. »Wenn er nicht richtig auf dich und auf den kleinen Quinn da drin aufpasst, dann zieh ich ihm das Fell über die Ohren.«
    »Wann gibt es endlich etwas zu essen?« forderte Seth. Dann blieb er erschrocken an der Küchentür stehen. »Wieso weint Anna? Und Grace auch?« Sein vorwurfsvoller Blick wanderte über alle Anwesenden, einschließlich Sybill. »Was ist passiert?«
    »Wir sind glücklich.« Grace schniefte und nahm das Papiertaschentuch entgegen, das Sybill aus der Tasche zog.

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