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Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Titel: Hafenmord - ein Rügen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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letzten Versuch!«, unterbrach Romy ihn eilig und beugte sich vor. »Wenn ich Sie dann nicht überzeugt habe, gehen wir sofort und kommentarlos!«
    Er starrte sie aus schmalen Augenschlitzen stumm an. Ihre Hartnäckigkeit schien ihm zu imponieren, aber er traute ihr nicht zu, ihn zum Einlenken zu bewegen.
    »Ich war 1953 noch nicht mal geboren«, begann Romy nach kurzem Schweigen leise zu erzählen. »Mein Vater stammt aus Neapel und lebt in München. Als die Mauer fiel, war ich dreizehn Jahre alt und habe keine Ahnung gehabt – weder von der DDR noch von der ›Aktion Rose‹. Was man Ihnen angetan hat, ist eine riesengroße Schweinerei. Nur ich kann nichts dafür, gar nichts! Ich mache meinen Job, und ich will ihn gut machen. Und wenn es dabei nicht auch um Ihre Enkelin Beate ginge, wären wir gar nicht hier.«
    Lauber blickte kurz hoch zu Schneider und fixierte dann erneut Romy. Sekundenlang. Mit unerbittlich scharfem Blick. Schließlich lehnte er sich zurück.
    »Was wollen Sie wissen?«, stieß er hervor.
    Romy atmete tief durch. »Danke«, sagte sie leise und nickte dem alten Herrn zu, während Kasper sich ebenfalls setzte.
    Lauber machte eine wegwerfende Handbewegung und gab sich Mühe, keinerlei Regung zu zeigen.
    »Beate hat in jenem Sommer Urlaub auf Rügen gemacht«, sagte Romy. »War sie häufiger bei Ihnen zu Besuch?«
    »Alle Jubeljahre mal. Ist ja auch nicht so einfach mit einem griesgrämigen, alten Großvater …« Er räusperte sich.
    »Können Sie sich an Einzelheiten erinnern? Hat sie sich mit Leuten getroffen? Von besonderen Ereignissen oder Begegnungen berichtet?«
    »Sie wollte ausspannen, hat sie gesagt«, antwortete er zögernd. »Aber ich habe gleich gemerkt, dass es nicht nur darum ging.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie war viel unterwegs. Auch im Hotel … in meinem Hotel.«
    »Was wollte sie da?«
    »Mit den Besitzern reden. Sie auf die Geschichte des Hotels aufmerksam machen«, antwortete Beates Großvater leise. »Auf das, was man damals mit mir gemacht hat. Mit mir und anderen. So was in der Art.«
    »Und? Wie reagierten die?«
    Lauber schüttelte den Kopf. »Beate erzählte keine Einzelheiten, aber sie wirkte ziemlich frustriert. Ich habe ihr gesagt, sie soll die Finger davon lassen. Nach all den Jahren … warum sollte sich jemand dafür interessieren …?« Er winkte ab. »Aber sie hatte schon immer einen ziemlichen Dickschädel.«
    Von wem sie den wohl hatte.
    Lauber kniff die Augen zusammen und sah sie forschend an. »Ich weiß genau, was Sie denken!«
    Er runzelte die Stirn, aber besonders verärgert wirkte das in diesem Augenblick nicht. »Sie wollte jedenfalls nicht einfach aufgeben. Sie hatte herausgefunden, dass es wohl mehrere Besitzer gab, Geldgeber, Investoren, wie es immer so schön heißt. Und die wollte sie abklappern.«
    »Aber mit wem sie gesprochen hat, wissen Sie nicht?«
    Lauber schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe keine Ahnung. Sie ist dann zurück nach Rostock und sagte, sie meldet sich. Sie konnte gut mit ihrem Chef – dem Anwalt. Vielleicht wollte der ihr weiterhelfen. Ist aber nur eine Vermutung von mir.«
    »Wissen Sie, wie ihr Chef hieß?«
    »Ja – das war ein Dr. Kranold.«
    »Herr Lauber, damals sagten Sie den Polizeibeamten, dass Beate erledigt worden wäre – von denen.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Das stimmt. Sie haben ja mitgekriegt, dass ich nicht gerade begeistert reagiere, wennwelche von Ihrer Sorte vor der Tür stehen – das ist das eine. Das andere, nun … Das Hotel hat uns kein Glück gebracht, und ich hatte sofort den Gedanken, dass Beate vielleicht den falschen Leuten auf die Füße getreten ist. Würde zum Schicksal unserer Familie passen.« Er zuckte mit den Achseln. »Wie gesagt – nur ein Gedanke, den ich nicht ausgeführt habe. Man hätte ihm sowieso keine Beachtung geschenkt.«
    Wahrscheinlich nicht. Der Hinweis ist nicht ernst genommen worden, dachte Romy. Ein niedergeschlagener und verdrossener alter Mann gibt ein paar heftige Kommentare von sich – verständlich nach allem, was er durchlebt hat. Da muss man nicht ernsthaft bei jeder Bemerkung nachhaken. Vielleicht doch.
    »Erlauben Sie noch eine persönliche Frage?«, fügte Romy abschließend hinzu.
    »Ich habe das dumme Gefühl, dass Sie sich kaum davon abhalten lassen.«
    Sie lächelte. »Was ist aus Ihrer Familie geworden?«
    Lauber wandte den Blick kurz ab. »Meine Frau, meine Exfrau, ist vor zwei Jahren gestorben. Sie hatte wieder geheiratet und wohl noch ein

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