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Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Titel: Hafenmord - ein Rügen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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gelangweilt herunter. Kasper schmunzelte. »Sie sind also siebenunddreißig Jahre alt? Läuft man in dem Alter noch Marathon?«
    »Manche fangen in dem Alter erst an.«
    »Ach?«
    »Ja. Man braucht viel Erfahrung und Geduld, um mit dieser Distanz klarzukommen, und Ausdauer kann man lebenslang trainieren. Man wird zwar langsamer, aber das macht nichts. Über 42,195 Kilometer alle paar Jahre einige Minuten zu verlieren, ist nicht tragisch, oder? Schon gar nicht, wenn man Hobbyläufer ist.«
    »Verstehe.«
    Beier setzte ein skeptisches Gesicht auf. »Ich bin aber nicht hier, um die Bergener Polizei in die Feinheiten des Marathontrainings einzuweisen, oder? Dann würde ich Ihnen nämlich glatt ’ne Rechnung schreiben.«
    »Nö. Mir schon mal gar nicht. Sagten Sie 42,195 Kilometer? Das ist ja Wahnsinn. Und dann noch diese krumme Zahl. Wer sich so was ausdenkt.«
    »Dazu gibt es unterschiedliche Geschichten.«
    »Das dachte ich mir. Und am Wochenende waren Sie in Berlin?«
    »Ja – Halbmarathon: 21,0975 Kilometer.«
    »Gibt es eigentlich auch einen Viertelmarathon? Ausrechnen müssen Sie jetzt aber selbst.«
    »Ja, auch in Berlin. War aber nicht meine Idee – ehrlich!«
    Damit hatte Kasper nicht gerechnet. Für einen Moment wirkte er perplex. »Wann sind Sie gefahren?«
    »Samstagnachmittag. Zusammen mit zwei anderen Läufern, die Ihnen das gerne bestätigen werden. Zurückgekehrt sind wir Sonntag, am frühen Abend.«
    »Und wie war Ihr Lauf?«, fragte Kasper und setzte eine interessierte Miene auf. Der Junge war ihm irgendwie sympathisch. Hoffentlich hatte der mit dem ganzen Scheiß nichts zu tun.
    »Eine Stunde, achtundzwanzig Minuten und zwölf Sekunden«, erwiderte Beier ohne Zögern.
    Kasper war baff. »Sie rennen gut zwanzig Kilometer in nicht einmal anderthalb Stunden?«
    »So ist es.«
    »Das schaffe ich ja kaum mit dem Rad.«
    »Dazu möchte ich lieber nichts sagen, jedenfalls nicht ohne Anwalt.«
    Kasper grinste. »Na schön. Ja, schreiben Sie die Namen ihrer Mitstreiter mal auf. Das müssen wir überprüfen. Und zur erkennungsdienstlichen Behandlung müssen Sie auch.«
    Beier runzelte die Stirn. »Warum das denn?«
    »Reine Routine.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht. Sie nehmen doch nicht zur Routine meine Fingerabdrücke!«
    »Doch, das tun wir.« Kasper zog die Liste mit Richardts Telefonverbindungen aus seinem Ordner. »Sie haben am Freitag mit Kai Richardt telefoniert …«
    »Na und? Das kam hin und wieder vor. Ich habe nachgefragt, ob er nicht doch in Berlin laufen würde. Das war alles. Und das habe ich der Kommissarin auch schon am Telefon gesagt.«
    »Kai war nicht für den Lauf gemeldet?«, fragte Kasper weiter. »Warum nicht?«
    »Er hatte in diesem Jahr keine Lust, das war alles. Er wollte im Frühjahr mehr mit dem Rad trainieren.«
    »Das hat er gesagt?«
    »Ja.«
    »Hat er erwähnt, dass er am Samstag eine lange Tour vorhatte?«
    »Kann sein.« Beier hob die Hände und legte die Fingerspitzen aneinander. »Kai hat meistens am Wochenende die langen Einheiten trainiert. Wann denn auch sonst?«
    »Wie lange kannten Sie ihn eigentlich?«
    »Ich weiß nicht – vielleicht sieben Jahre.«
    »Und wann haben Sie ihn das letzte Mal getroffen?«
    Beier überlegte kurz. »Vor zwei, drei Wochen schätzungsweise. Kai kam nach Stralsund, und wir haben über die Organisation des nächsten Triathlons gesprochen.«
    »Kai Richardt hat Sie in Ihrem Laden besucht?«
    »Ja, und das nicht zum ersten Mal. Wollen Sie es ganz genau wissen? Ich habe den Termin noch in meinem Handy gespeichert und suche ihn gerne heraus.«
    Er zückte sein Telefon, als Kasper nickte, und öffnete die Kalenderfunktion. »Richtig: Das war am Freitag, dem 18. März.Er kam abends vorbei. Wir sind die Planung durchgegangen und waren dann noch eine Kleinigkeit trinken.«
    »Einen Energiedrink?«, ließ Kasper sich hinreißen, in ironischem Ton nachzufragen.
    »Apfelsaftschorle ist der beste Energiedrink, den Sie kriegen können, und ab und an ein Bier ist ausgesprochen gesund«, entgegnete Beier, ohne eine Miene zu verziehen. »Noch dazu wenn es ein alkoholfreies ist.«
    Kasper hielt alkoholfreies Bier für einen Widerspruch in sich – so wie Süßstoff und Halbfettbutter auch –, aber die Bemerkung verkniff er sich. Er schob Beier Block und Stift hinüber. »Notieren Sie bitte die Namen der anderen Läufer. Dann bringt Sie ein Kollege zum Erkennungsdienst und …«
    »Dann kann ich hoffentlich endlich gehen?«
    »Nö. Dann hat meine Kollegin

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