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Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Titel: Hafenmord - ein Rügen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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einen, mal von der anderen Seite, um es mal lapidar auszudrücken und die äußerst unerfreulichen Einzelheiten außen vor zu lassen. Jedenfalls hat seine Enkelin, die im Sommer 2000 zu Besuch war, Hinz und Kai kurzerhand im Hotel aufgesucht und ihnen deswegen eine heftige Szene gemacht.«
    »Kai lässt sich eine Szene machen? Noch dazu in Anwesenheit eines anderen? Das haben nicht viele gewagt. Gratuliere«, gab Ricarda trocken zurück.
    »Würde ich so nicht ausdrücken wollen, Frau Meinold. Beate Lauber verschwand nämlich ein paar Wochen später.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Die Geschichte dürfte zeitlich ungefähr mit der Trennung von Ihrem Mann zusammenfallen, nicht wahr?«, überging Romy die Nachfrage.
    »Ja, das stimmt. Unsere Beziehung lag in den letzten Zügen. Im Sommer hatten wir unseren großen Krach …«
    »Was genau heißt das?«
    »Ein lauter, unerfreulicher Krach, der damit endet, dass man beschließt, sich zu trennen. Ich bin dann erst mal ins Dachgeschoss gezogen und im Herbst nach Berlin übergesiedelt, wo ich Freunde habe, 2001 sind wir geschieden worden«, erklärte Ricarda vergleichsweise ausführlich.
    »Und seitdem haben Sie Ihren Exmann nicht wiedergesehen?«
    »Nein. Nie wieder, und ich habe ihn nicht eine Sekunde lang vermisst, das können Sie glauben. Aber was hat das jetzt alles mit dieser Frau, ihrem Verschwinden und mir und dem Mord an Kai zu tun?«
    »Ihr Exmann hat sich in einem alten Gebäude hinter derFischfabrik von Bittner eine Werkstatt ausgebaut«, holte Romy weiter aus. »Können Sie sich daran erinnern?«
    »Ja, kann schon sein – und?«
    »Im Keller dieses Gebäudes wurde Richardt erschlagen aufgefunden. Nur ein paar Schritte weiter fanden wir in einer ausrangierten Kühltruhe die Leiche von Beate Lauber«, erläuterte die Kommissarin. Sie hörte, dass Ricarda scharf einatmete.
    »Wir gehen davon aus, dass Ihr Exmann sie getötet hat, nachdem er sie in einem eigens dafür hergerichteten Keller gefangen gehalten hatte«, fuhr Romy fort. »Ihre letzten Tage dürften alles andere als erfreulich verlaufen sein. Fällt Ihnen dazu irgendetwas ein, was uns sachdienliche Hinweise liefern könnte?«
    »Kai hat die Frau eingesperrt … und später ermordet?« Ricardas Stimme klang verzerrt.
    »Zugegeben: Der allerletzte gerichtstaugliche Beweis steht noch aus und wird wohl in Anbetracht der Umstände von Richardts Tod schwer zu erbringen sein, aber viele überzeugende Spuren und Indizien führen zu ihm. Und das ist noch nicht alles, leider. Es gibt zwei weitere Entführungsfälle, die wir Richardt posthum anlasten.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst!«
    »Schrecklicherweise doch: Immerhin geht es dabei nicht um Mord, denn diese Frauen wurden im Gegensatz zu Beate Lauber nicht von ihm getötet, sondern nach ungefähr anderthalb Wochen Gefangenschaft wieder freigelassen«, berichtete Romy. »Eine Frau hat sich allerdings einige Zeit später das Leben genommen. Ein anderes Opfer ist noch Jahre nach den Geschehnissen so traumatisiert, dass sie sich weigert, Einzelheiten wiederzugeben.«
    »Aber …«
    »Und nun möchte ich von Ihnen wissen, was Kai Richardt für ein Ehemann war und was Ihnen aufgefallen ist,ohne dass Sie mir entgegnen, Sie hätten keine Lust, nach all den Jahren schmutzige Wäsche zu waschen«, herrschte Romy sie an. »Das ist mir, ehrlich gesagt, in Anbetracht der Umstände herzlich egal.«
    Sie hörte, dass Ricarda Meinold schwer atmete. »Das ist ja … um Gottes willen!«
    »Das reicht mir nicht! Was hat er Ihnen angetan?«
    »Er hat mich geschlagen, wenn ich nicht gespurt habe«, antwortete Ricarda plötzlich mit dumpfer Stimme. »Er war versessen darauf, immer recht zu behalten. Das sagte ich Ihnen schon bei unserem letzten Telefonat. Anfangs dachte ich, dass sich das schon geben würde, er war immer ein temperamentvoller, eigenwilliger Typ gewesen.«
    Romy vernahm ein Rascheln in der Leitung.
    »Aber selbst wenn mal ein paar Wochen Friede, Freude, Eierkuchen geherrscht hatte … Manchmal genügte eine Kleinigkeit, und er explodierte – wenn wir allein waren«, fuhr Ricarda Meinold nach kurzer Unterbrechung fort. »Als ich ihm sagte, dass ich keine Kinder haben wollte, wurde es noch schlimmer.«
    »Er wollte Kinder?«
    »Unbedingt. Aber ich habe heimlich die Pille genommen.«
    »Lassen Sie mich raten – er ist dahintergekommen.«
    »So ist es.«
    »Und dann krachte es richtig.«
    »Sie bringen es auf den Punkt.«
    »Haben Sie jemals daran gedacht, Hilfe in

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