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Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Titel: Hafenmord - ein Rügen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Foto von Tim Beier aufs Handy zu schicken. »Findest du sicherlich im Internet – der hat ja eine eigene Website.«
    Breder nickte. »Kein Problem. Noch was?«
    Sie überlegte kurz. »Die Überprüfung von seinem Kumpel Steffen Brandt läuft noch – versuch doch mal vorab dein Glück. Vielleicht findet sich ja in den Tiefen des Netzes auch ein brauchbares Bild von ihm.«
    »Schon verstanden.«
    »Danke.«
    Kasper sah Romy fragend an, als sie die Treppe hinuntergingen. »Denkst du, die Witwe kennt die beiden?«
    »Fragen kostet nichts, auch wenn man sich nicht immer beliebt damit macht.«
     
    Der Eingangsbereich war hell erleuchtet, und ein Wagen stand vor dem Haus. Romy spürte, dass jemand durch den Spion lugte, und als Vera Richardt die Tür öffnete, gab sie sich Mühe, ein ebenso unschuldiges wie freundliches Gesicht aufzusetzen.
    »Sie schon wieder? Gibt es Neuigkeiten?«
    Sie hält sich nicht mit langen Vorreden, geschweige denn auch nur höflichen Begrüßungsfloskeln auf, dachte Romy, während sie den abweisenden Blick der Frau über sich ergehen ließ.
    »Ja, es gibt Neuigkeiten«, erwiderte Romy und nickte ihr zu. »Können wir hereinkommen?«
    »Wenn es sein muss – bitte.«
    Sie ging vor und führte die Kommissare diesmal ins Wohnzimmer. Das dunkelgrüne Kostüm saß perfekt, der Stoff knisterte leise. Sie sieht aus, als hätte sie noch was vor, dachte Romy. Andererseits sollte es ja Frauen geben, die grundsätzlich gut gekleidet herumliefen, auch wenn sie keinen Besuch erwarteten.
    Romy ließ die Atmosphäre des protzig eingerichteten Raumes einen Moment auf sich wirken. Schwere Teppiche, helles Mobiliar und auffallend viele Lampen. Der Raum war lichtdurchflutet. TV- und Musikanlage waren vom Allerfeinsten.
    Vera Richardt machte eine halbherzig einladende Bewegung in Richtung der Essecke. »Bitte, nehmen Sie Platz.«
    Romy legte Notizheft und Ordner auf den Tisch. Irgendwo im Haus klappte eine Tür, und sie hörte leise Stimmen. Die Kinder, dachte sie. Kasper schlug ein Bein über das andere. Sie sah ihm an, dass er die Befragung für überflüssig hielt, zumindest zu diesem Zeitpunkt.
    »Haben Sie ihn?«, fragte Vera Richardt und blickte Schneider an.
    Romy spürte das Vibrieren ihres Handys und schätzte, dass die Fotos eingetroffen waren. Sie verschränkte die Hände ineinander.
    »Nein, wir haben ihn noch nicht – wer auch immer er sein mag«, entgegnete sie.
    Was genau hast du eigentlich gegen mich, fuhr es ihr durch den Kopf. Passen dir meine Fragen nicht, oder stört dich meine Nase? Oder ist es vielleicht doch eher die legere Lederkluft? Romy räusperte sich. »Aber wir haben einige unangenehme Neuigkeiten.«
    Vera Richardt atmete tief durch. »Das erstaunt mich nicht.«
    »Ich versuche, es kurz zu machen …« Romy öffnete denOrdner und entnahm ihm ein Foto von Mirjam Lupak, das sie der Witwe vorlegte. »Kennen Sie diese Frau?«
    Vera Richardt schüttelte den Kopf, allerdings mit einem spürbaren Zögern. »Nein ... Ich meine …«
    »Wir müssten es genau wissen.«
    »Das ist mir klar, nur …« Eine ungesunde Blässe stahl sich über ihr Gesicht. »Nein, keine Ahnung. Ich erinnere mich jedenfalls nicht, ihr begegnet zu sein. Wer ist die Frau?«
    »Sie wurde im Herbst 2005 entführt, gequält, vergewaltigt und anschließend wieder freigelassen. Den Täter konnte sie nicht erkennen und auch nicht den Ort, an dem sie gefangen gehalten wurde.«
    Vera starrte sie mit geweiteten Augen stumm an.
    »Wir gehen inzwischen davon aus, dass sie Opfer Ihres Mannes geworden ist«, erörterte Romy weiter.
    Vera Richardt blieb stumm. Ihre Gesichtszüge wirkten wie eingemeißelt.
    »Außer dieser Frau gab es zu früheren Zeitpunkten noch zwei weitere Opfer – eine hat Suizid begangen, eine zweite wurde in der Gefangenschaft getötet. Ihre Leiche fanden wir im selben Gebäude wie Ihren Mann.«
    »Um Gottes willen!«, flüsterte Vera nun bestürzt. »Mein Mann ist ein Mörder?« Sie schlang ihre Finger ineinander. »Wie kommen Sie darauf, dass er so etwas getan haben könnte?«
    »Dazu kann ich Ihnen im Moment nicht viel sagen«, wehrte Romy die Nachfrage ab. »Die Indizien mehren sich aber, so dass wir inzwischen von handfesten Verdachtsmomenten sprechen können und natürlich weiterermitteln müssen.«
    »Ja … aber …?« Sie brach ab und sah erneut auf das Foto. »Ich verstehe, ehrlich gesagt, nicht …«
    »Nach so langer Zeit gestalten sich die Nachforschungen äußerst schwierig – wir haben nicht

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