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Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Titel: Hafenmord - ein Rügen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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mit neunundneunzigprozentiger Sicherheit der anonyme Anrufer war.«
    Romy nickte. »Wusste ich es doch. Tun Sie mir einen Gefallen, Doktor? Ich brauche die Socke zurück – möglichst gewaschen. Ich lasse sie auch abholen.«
    »Kein Problem. Ich behalte eine Faserprobe davon hier. Den Rest kriegen Sie zurück. Was haben Sie damit vor?«
    »Ich möchte sie der Besitzerin zeigen.«
    Möller schwieg beeindruckt und verabschiedete sich kurz darauf.
    Romy ging nach vorne zu ihren Kollegen. Max beschäftigte sich bereits mit der avisierten Mail aus dem Institut und übertrug die Daten, während sie Kasper und Fine auf den neuesten Stand brachte.
    »Was hast du jetzt vor?«, fragte Schneider anschließend. »Gleich noch mal den Steffen Brandt in die Mangel nehmen? Untersuchungshaft kriegen wir für den jetzt sofort durch.«
    »Ich weiß. Aber ich möchte sowohl ihn als auch den Beier noch etwas schmoren lassen. Bitte kümmere dich darum, dass ich die Socke aus Greifswald bekomme und Mirjam Lupak hierhergebracht wird. Am liebsten wäre mir, wenn du sie abholen würdest – in einem Zivilfahrzeug.«
    Romy schloss kurz die Augen und blickte zum Fenster hinaus. »Wenn Sie es wünscht, kümmern wir uns auch um einen Psychologen, aber wir müssen Sie erneut befragen …«
    Kasper wandte sich um. »Bin schon unterwegs.«
    »Danke.«
    Romy fing einen Blick von Max auf. »Na, was sagt deine Datenbank?«, fragte sie freundlich.
    Max lächelte. »Das ist nicht in einem Satz zu beantworten. Fest steht, dass die beiden, die im Moment höchst verdächtig scheinen, gute bis sehr gute Alibis haben.«
    »Moment – Brandt hat auch ein Alibi?«
    »Fine hat vorhin herumtelefoniert: Der Kneipenwirt schwört, dass Steffen Brandt sowohl am Samstag, und zwarab nachmittags, wie auch am Sonntagmorgen im Lokal ausgeholfen hat, und könnte dafür auch noch weitere Zeugen benennen.«
    »Na ja … Das überzeugt mich nicht wirklich.«
    »Nun, meine Datenbank erst mal schon. Die bewertet ja nicht den einzelnen Aspekt.«
    »Na schön, und welche Schlussfolgerung kann man daraus ziehen?«, fragte Romy seufzend.
    »Ganz einfach: Weder Brandt noch Beier haben Richardt ermordet, weil sie am Sonntagmorgen nicht in Sassnitz gewesen sein können – laut Datenbank.«
    »Grandios!«, sagte Romy. »Das passt doch aber vorne und hinten nicht zusammen. Brandt beschattet Richardt, weil Tim Beier ihn darum gebeten hat. Das können wir im Moment zwar noch nicht beweisen, aber das ist die einzige schlüssige Erklärung, die von Brandt zu Richardt führt. Brandt ruft die Polizei an, damit der Typ gefunden wird, was zunächst schlicht und ergreifend bedeutet, dass er sehr genau weiß, was mit ihm passiert ist – weil er selbst dahintersteckt beziehungsweise jemand, den er kennt? Oder weil er erneut im Auftrag gehandelt hat und abgesehen von der Beschattung tatsächlich mit all dem nichts zu tun hatte?« Romy raufte sich die Haare.
    »Tim Beier weiß, was Richardt auf dem Kerbholz hatte, woher auch immer – davon bin ich überzeugt«, fuhr sie kurz darauf fort. »Er ahnte etwas und beauftragte Brandt, ein Auge auf Richardt zu werfen. Dabei muss ihm etwas klargeworden sein. Wenn wir diesen Zusammenhang aufdecken, können wir ihm ein starkes Motiv, aber nicht den Mord nachweisen – ergo: Er hat jemanden beauftragt. Und an der Stelle drehen wir uns gerade im Kreis. Unter anderem.«
    »Vielleicht gibt es den berühmten dritten Unbekannten, den wir jetzt einfach noch nicht sehen«, überlegte Max und blickte wieder auf den Bildschirm.
    Romy hob kurz den Blick zur Decke. »Ich hoffe, dass wir nach den nächsten Vernehmungen schlauer sind. Bitte kümmere dich so schnell wie möglich um die Festnetztelefonate von Vera Richardt. Ich bin gespannt, was deine unbestechliche Datenbank daraus ableiten wird.«
    Sie eilte zur Tür, verlangsamte dann ihre Schritte und blieb plötzlich noch einmal stehen. Ein Gedanke begann sich zu formen – eher die flüchtige Ahnung eines Gedankens. Sie drehte sich erneut zu Max um.
    »Was ist eigentlich nur mit dem Samstagmorgen?«, fragte sie halblaut und sah ihn grübelnd an.
    »Bezogen auf die Alibis von Brandt und Beier?«
    »Genau.«
    Max überprüfte seine Einträge. »Nichts wirklich Handfestes. Brandt gibt an, er habe ausgeschlafen und war einkaufen, Beier hat ausgeschlafen und gepackt.«
    Sie nickte.
     
    Mirjams erster Gedanke war: Flucht. Der große grauhaarige Typ sprach sie an und stellte sich als Kommissar aus Bergen vor, als sie

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