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Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Titel: Hafenmord - ein Rügen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Treppe befinden sich mehrere ineinander übergehende Kellerräume«, erklärte Kasper. »Die Tür zum hintersten Raum befindet sich hinter einem Stahlregal.« Die Tür schwenkte auf.
    Beier hob eine Hand. »Den Keller kenne ich nicht«, sagte er leise.
    Im Halbdunkel wurde ein Bett sichtbar, daneben standen eine Waschschüssel, ein Beistelltisch und ein Stuhl. An einer Wand lehnte ein schmales Regal aus Metall. Die Kamera erfasste in einem Rundumschwenk einen großen, geräumigen, fensterlosen Raum. Wenn man nicht wusste, was hier geschehen war, wirkte er, abgesehen von einer gewissen Düsternis, völlig unspektakulär, dachte Romy.
    »Diesen Raum kennen Sie also nicht?«, fragte sie Beier, als sich der Bildschirm abdunkelte.
    »Nein, auf der Seite waren wir nicht.« Er atmete tief durch. Erleichtert. Zittrig.
    »Sie sind vorne im rechten Keller geblieben«, stellte Romy fest.
    »Ja. Er sagte, dass er Mirjam dort unten gefangen gehalten hatte, in einem der Keller. Mehr wollte ich gar nicht wissen. Mehr hätte ich wahrscheinlich nicht ertragen.«
    Romy lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Und nun der Reihe nach, Herr Beier. Was ist passiert?«
    »Kann ich jetzt doch ein Wasser haben?«
     
    Die Farbe war in Beiers Gesicht zurückgekehrt. Er hatte ein halbes Glas in einem Zug geleert und sah Romy einen Moment schweigend an. Verwunderung lag in seinem Blick.
    »Na schön«, sagte er dann. »Aber Sie müssen Mirjam so weit es geht da heraushalten.«
    »Ja – so weit es irgendwie möglich ist.«
    Er wischte sich über die Nase. »Mirjam ist Richardt vor einigen Wochen begegnet, ohne dass sie zunächst ahnte, wen sie vor sich hatte …«
    Romy hielt den Atem an. »Wo hat sie ihn getroffen?«
    »Er war mit seiner Frau bei einer Aufführung in der Kunstscheune in Vaschwitz, die auch Mirjam mit ihrem Mann besuchte. Kai saß hinter ihr, und …« Er hob das Kinn. »Ich weiß, dass sich das jetzt ein bisschen merkwürdig anhört, aber … Sie reagierte auf ihn, als er etwas zu seiner Frau sagte. Seine Stimme löste Angst in Mirjam aus, sogar Panik, und sie war plötzlich sicher, dass dieser Mann ihr Entführer gewesen war. Klingt verrückt, und niemand, mit dem sie darüber sprach, ging ernsthaft auf ihren Verdacht ein, doch der Gedanke ließ sie nicht mehr los.« Er trank einen weiteren Schluck und starrte einen Moment ins Leere.
    »Sie kam mit ihren Ängsten und ihrem Verdacht zu Ihnen?«, vermutete Romy.
    »Ja.« Er nickte. »Sie stand plötzlich vor meinem Laden. Wir hatten uns seit damals nicht mehr gesehen, aber mirwar sofort klar, dass sie etwas auf dem Herzen hatte. Als sie den Mann beschrieb, kamen mir einige Details ziemlich bekannt vor – erschreckend bekannt –, und ich habe Mirjam daraufhin Bilder von Kai gezeigt, die ich noch vom letzten Laufevent herumliegen hatte. Sie können mir glauben, dass mich fast der Schlag traf, als Mirjam, ohne zu zögern, bestätigte, dass es sich um Kai handelte.«
    »Sie waren von ihrem Verdacht überzeugt?«
    »Ja.«
    Romy beugte sich nach vorn. »Um es unmissverständlich auf den Punkt zu bringen: Sie haben aufgrund von Mirjams Schilderung tatsächlich angenommen, dass Ihr Laufkumpan der Verbrecher war, der sie entführt und gequält hatte?«
    »Ja. Mirjam war es in letzter Zeit recht gut gegangen, versicherte sie mir. Ihre Panikattacken nach der Begegnung mit Kai mussten eine tiefere Ursache haben als Nervosität oder Überreiztheit oder eine besondere Sensibilität«, erwiderte Beier. »Es klang zugegebenermaßen erst einmal unwahrscheinlich, dass Kai der Täter sein könnte, aber das allein war doch kein Argument. Es gibt genügend miese Typen, die ein Doppelleben führen, was dann hinterher immer alle aus den Socken haut – warum nicht auch Kai Richardt?« Er wartete auf eine Zwischenfrage, aber Romy schwieg. »Ich habe ihre Schilderungen jedenfalls ernst genommen. Und die Tatsache, dass die beiden sich im Zusammenhang mit unseren Läufen nie begegnet sind, hat mich noch bestärkt«, erzählte er weiter. »Mirjam ist ihm aufgefallen, als Kai einen Auftrag von ihrem Chef bekam. Das erfuhr ich aber erst später.« Er biss die Zähne aufeinander.
    »Und weiter?«, fragte Romy.
    »Der handfeste Verdacht reichte uns natürlich nicht. Mirjam brauchte Gewissheit und ich auch«, fuhr Beier fort. »Und ich entschloss mich, aktiv zu werden – das war ich ihr schuldig, verstehen Sie?«
    Romy erwiderte seinen Blick schweigend.
    »Ich war damals rund um die Uhr mit meinem Laden und

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