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Hahn, Nikola

Hahn, Nikola

Titel: Hahn, Nikola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe von Kristall
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hat mir eins geschenkt! Das beste, was es in Frankfurt zu
kaufen gibt!«
    Richard
merkte, wie seine gute Laune zerstob. Rudolf Könitz lächelte. »Für meine kleine
Prinzessin ist mir doch nichts zu schade.«
    Vicki
legte die Serviette beiseite und stand auf. »Ihr entschuldigt mich?«
    »Warum?«
wollte Victoria wissen.
    »Ich
bin satt.«
    Flora wischte
sich den Mund ab. »Möchtest du denn nicht sehen, wie gut ich schon fahren kann,
Papa?«
    »Ein
anderes Mal. Heute gehen wir zu Fuß.«
    »Jetzt
gleich?«
    Richard
sah Rudolf Könitz an. »Vorher muß ich mit deinem Großvater reden.«
    Andreas
Hortacker verließ sein Zimmer und streifte sich die Handschuhe über. Als er in
den Salon kam, hörte er Cornelia mit jemandem im Wintergarten streiten. »Wie
lange soll ich noch warten, bis Sie endlich tun, für was ich Sie bezahle?«
    »Ich
habe Ihnen gesagt, es braucht ein wenig Zeit«, entgegnete eine Männerstimme.
Andreas war sicher, sie schon einmal gehört zu haben, aber er konnte sich
nicht erinnern, wo und wann.
    »Glauben
Sie, daß Sie mich für dumm verkaufen können? Welches Spiel auch immer Sie treiben,
seien Sie gewiß, daß ich nicht gewillt bin, Ihren Größenwahn zu unterstützen!«
    »Wer
von uns beiden unter Größenwahn leidet, ist ja noch die Frage. Auf Wiedersehen,
Gräfin.«
    Andreas
hörte die Tür zum Garten. Unmittelbar darauf kam Cornelia in den Salon. Sie
zuckte zusammen. »Was tust du hier?«
    »Ich
wollte dir nur sagen, daß ich zum Abendessen nicht da bin.«
    »Und
dazu ist es nötig, meine Gespräche zu belauschen?«
    »Cornelia,
bitte! Es liegt mir fern, dich zu bespitzeln. Ich fahre zu einem Geschäftsessen
in die Stadt und danach...»
    »...
zum Hause Biddling, um der jungen schönen Vicki einen Besuch abzustatten.« Sie
verzog das Gesicht. »Du hast nichts dazugelernt, kleiner Bruder.«
    »Das
lasse bitte meine Sorge sein«, entgegnete Andreas und ging.
    Kommissar
von Lieben hielt sich am Türrahmen fest und stierte Laura an. »Ach! Wird hier
noch gearbeitet?«
    »Sie
sind betrunken, Herr von Lieben. Sie sollten nach Hause gehen.«
    Er
schloß die Tür und kam zu ihr. »Und was soll ich da, Schätzchen?« Laura stand
auf. »Ich verbitte mir solche Flegeleien!«
    »Das
bist du doch gewöhnt, oder? Komm her!« Als sie ihn aufforderte, sie
vorbeizulassen, lachte er. »Wenn wir das Vergnügen hatten, kannst du gerne
gehen.« Er versuchte, sie zu küssen. Als sie sich wehrte, preßte er sie gegen
die Wand. Sein Atem roch entsetzlich nach Alkohol.
    Plötzlich
wurde er von ihr fortgerissen. »Machen Sie, daß Sie rauskommen!« schrie Martin
Heynel.
    Von
Lieben starrte ihn aus glasigen Augen an. »Anfassen ist nur dir erlaubt, was?«
    Laura
spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Ohne ihren Mantel mitzunehmen,
rannte sie aus dem Büro. Im Erdgeschoß holte Martin sie ein. Vom Wachraum
schaute ein Schutzmann herüber. Martin zog Laura aus seinem Blickfeld. »Du
kannst nicht gehen, ohne mich wenigstens eine Erklärung geben zu lassen.«
    »Was
gibt es zu erklären, wenn offenbar jedermann Bescheid weiß?«
    »Von
Lieben hat uns vorgestern belauscht. Er hat mir versprochen, dichtzuhalten.
Ich dachte, ich könne mich auf ihn verlassen.«
    »Und
warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    »Weil
ich Angst hatte, daß es vorbei ist.«
    »Das
ist es in der Tat!«
    Seine
Hand streifte ihre Wange. »Laura, bitte. Geh nicht.«
    Es war
unvernünftig, es war dumm, es war leichtsinnig. Aber sie mußte ihren Mantel
holen.
    Rudolf
Könitz studierte die Abendzeitung, als Richard in sein Arbeitszimmer kam.
»Womit kann ich dir dienen, Schwiegersohn?«
    »Ich
möchte nicht, daß du Flora ständig Geschenke machst.« »Warum? Sie hat sich ein
Fahrrad gewünscht, ich habe ihr eins gekauft. Es tut mir nicht weh.«
    »Erstens
haben wir zwei Töchter, werter Schwiegervater, und zweitens war abgesprochen,
daß Flora das Rad erst bekommt, wenn sie sich in Französisch verbessert hat.«
    »Du
hast zwei Töchter«, sagte Rudolf Könitz. »Außerdem willst du ja wohl nicht
behaupten, daß du in der Lage wärst, dein Versprechen gegenüber Flora
einzuhalten.«
    »Was
soll das?«
    Rudolf
Könitz lächelte. »Bernard Plottenburg ist ein enger Geschäftsfreund von mir.« Auf
Richards fragenden Blick setzte er hinzu: »Er ist als Treuhänder für die
Lichtensteinsche Pianofortefabrik eingesetzt, und es hat ihn interessiert,
warum mein Schwiegersohn ein Klavier auf Raten kauft. Eine peinliche Situation,
mein Lieber!« Er

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