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HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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weitermachen.“
    „Ich sehe, Udo hat sich dir anvertraut“, grinste Kaltenbach. „Schön.“ Er wandte sich zum Gehen. „Okay, wenn dein Göttergatte schon im Einsatz ist, werde ich mal auf eigene Faust losziehen. Die Arbeit ruft!“
    „Pass auf dich auf“, warnte Larissa ihn voller Sorge. Sie konnte es nicht vertragen, wenn in ihrer heilen Welt etwas nicht wie geplant lief. Obwohl sie sich längst mit Udos Beruf arrangiert hatte, so war es für sie immer wieder befremdend, wenn das Böse auch im verschlafenen Roßbach zuschlug. Und diesmal im wahrsten Sinne des Wortes, wie Kaltenbach sich eingestehen musste. Als er vor das Haus trat, unterstrich das Zwitschern der Vögel die Idylle, die Larissa so wichtig war.

    Linz, 10.30 Uhr

    Wenn es irgendwie möglich war, mied er die Linzer Altstadt an den Wochenenden, wenn die Touristen dann scharenweise an den Rhein pilgerten und der Gastronomie ansehnliche Umsätze bescherten.
    Heute aber ließ es sich nicht vermeiden, dass er der „Bunten Stadt“ einen Besuch abstattete.
    Nachdem Kaltenbach die Honda auf dem Parkplatz hinter dem Scherer-Center abgestellt und durch die kleine Passage zum Spanischen Garten gelangte, verharrte er einen Augenblick und ließ die malerische Atmosphäre im Hinterhof des Restaurants auf sich wirken. Wie gern hätte er sich jetzt an einen Tisch in der Nähe des munter plätschernden Brunnens gesetzt und sich durch die spanische Speisekarte gefuttert. Aber erstens war es noch etwas zu früh, zweitens durfte Kaltenbach keine Zeit verlieren.
    Er setzte seinen Weg zum Buttermarkt fort und gelangte rechts in die Mittelstraße. Hier herrschte reger Betrieb, und er wich den Touristen aus, so gut es ging. Dennoch konnte er es nicht immer verhindern, vor ein Kameraobjektiv zu laufen, das gerade auf die liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser gerichtet wurde. Hinter der Hospitalstraße bog er nach links ab und fand sich in der Vogtsgasse wieder.
    Der Zettel, auf dem er die Hausnummer von Magnus Voss notiert hatte, lag natürlich zu Hause. Doch so groß war die enge Gasse nicht, und nachdem Kaltenbach die Namen auf den Klingelschildern der Hauseingänge studiert hatte, fand er sich schon bald an der richtigen Adresse und legte den Zeigefinger auf den Klingelknopf. Drinnen schrillte eine Glocke los, die bei Kaltenbach Zahnschmerzen verursachte. Ein Hund schlug an, jemand redete beruhigend auf das Tier ein. Gut so, denn Kaltenbach rieselte prompt ein Schauer über den Rücken. Große Hunde waren ihm suspekt.
    Die Tür ging auf, und Kaltenbach blickte in das unrasierte Gesicht eines jungen Mannes, der an jedem Strand als Windsurfer durchgehen konnte.
    „Herr Voss? Magnus Voss?“
    Stahlblaue Augen, wuschelige, etwas zu lange blonde Haare, ein giftgrünes T-Shirt und Bermuda-Shorts. „Ja bitte?“
    „Mein Name ist Bernd Kaltenbach, es geht um Ihr Handy.“
    Der junge Mann machte Anstalten, die Tür ins Schloss zu drücken. „Nein, danke, ich bin bestens versorgt.“ Wie auf ein stilles Kommando begann der Hund, den er hinter die Tür geschoben hatte, zu knurren.
    „Oh, ich will Ihnen nichts verkaufen. Aber mir ist bekannt, dass Sie seit einem Jahr Inhaber eines Prepaid-Handys sind.“
    Die Miene des Beachboys verdüsterte sich. „Sind Sie ein Bulle?“
    Nun musste Kaltenbach grinsen.
    „Gott sei Dank nicht, nein. Aber ein Freund von mir arbeitet bei der Polizei, und von ihm habe ich erfahren, dass die Nummer, die mich in den letzten Tagen mit, sagen wir mal, unangenehmen Anrufen behelligt hat, auf Ihren Namen angemeldet ist.“
    „Ich war das nicht“, erwiderte Voss.
    „Das mag sein, ich wüsste dann aber gern, an wen Sie die Karte veräußert haben.“
    „Kommen Sie rein, dann müssen wir nicht zwischen Tür und Angel quatschen.“ Voss gab den Eingang frei, sperrte einen riesengroßen Bernhardiner in einen Raum und führte Kaltenbach in das kleine Wohnzimmer. Wenn man aus dem Fenster blickte, konnte man im Haus auf der gegenüberliegenden Seite in die Küche blicken. Es roch nach Qualm in dem Raum, doch es war kein normaler Zigarettenrauch, der in Bernd Kaltenbachs Nase kroch.
    Nichts für Leute mit Verfolgungswahn, dachte Kaltenbach und setzte sich. Unauffällig blickte er sich um. Einfache, aber moderne Möbel, die nicht so recht zum Altbau passen wollten. An der Wand ein moderner Plasma-Fernseher, der ohne Lautstärke lief. Voss zog sich einen großen, knallroten Sitzsack heran und ließ sich ächzend darauf nieder.
    „Um das

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