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HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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konnte. Wenn es hochkam, hatte er drei Stunden geschlafen. Sabine hatte, nachdem sie ins Bett gekrochen waren, größten Wert darauf gelegt, ihre Wiedervereinigung gebührend zu feiern. Und Kaltenbach hatte sich nicht lange bitten lassen.
    „Es gibt eine Pressekonferenz am Nachmittag. Da solltest du auf jeden Fall dabei sein.“
    „Ich werde sehen, was ich tun kann.“
    „Man hat mir schon am Telefon gesagt, dass sie alle Vorwürfe, in einen möglichen Umweltskandal verwickelt zu sein, zurückweisen. Aber ich war nicht ganz faul und habe mich umgehört. Die Staatsanwaltschaft Trier hast du mit deinem Artikel wohl auch wachgerüttelt. Sie haben ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und werden dem Hahn und einigen Betrieben, die für den Flughafen arbeiten, auf den Zahn fühlen.“
    „Also auch Manderscheid“, überlegte Kaltenbach. Mit der freien Hand strich er über Sabines Taille. Sie erschauderte unter seinen Berührungen.
    Prangenberg grunzte, als könne er sehen, was sich in Kaltenbachs Schlafzimmer abspielte, während sie telefonierten.
    „Ist das dieser Baustoff-Spediteur, bei dem du dich als Maulwurf einschleichen willst? Dann wird der wohl auch Schwierigkeiten bekommen.“
    Kaltenbach hatte Prangenberg gestern Abend noch angerufen, um den Chefredakteur des Rhein Wied Express auf Stand zu bringen.
    „Bärmann kann eigentlich dicht machen, ich warte jetzt nur noch auf die Auswertung des Labors, die uns die Schadstoffbelastung der Bodenproben bestätigt.“
    „Und wenn du auf dem Holzweg bist, bleibe ich auf den Kosten für die Analyse sitzen“, beschwerte sich Prangenberg.
    Kaltenbach ging nicht auf den Vorwurf seines Chefredakteurs ein. „Dann muss ich jetzt nur noch herausfinden, ob Thomas Anhausen irgendwie in die Geschichte passt.“
    „Wer ist der Mann?“
    „Der Exfreund von Anna Hagedorn. Sie ist – sie war – die Verlobte von Dirk Immich, der mit seinem Labor in die Luft geflogen ist.“
    „Und?“
    „Von seiner Telefonnummer aus wurden möglicherweise die Drohanrufe abgegeben. Wenn mein Verdacht stimmt, dann hängt er in dem Fall irgendwie drin.“
    „Er ist wahrscheinlich nur ein Handlanger und macht die Drecksarbeit“, gab Prangenberg zu bedenken.
    „Das heißt nicht, dass er ungeschoren davonkommt“, entgegnete Kaltenbach, während seine Hand über Sabines Brüste strich. Sie hatte sich zurückgelehnt, die Augen geschlossen und genoss seine Liebkosungen sichtlich.
    „Das sollte dann aber Sache der Polizei sein“, warnte Prangenberg.
    „Wenn die überhaupt etwas unternimmt. Wenn die Landesregierung wirklich hinter der Sache steckt, dann wird man diesem Caspari den Fall wegnehmen – sollte das nicht schon längst passiert sein.“ Kaltenbach beugte sich zu Sabine herab und hauchte ihr einen Kuss auf den Bauch. Ein wohliges Stöhnen kam über ihre Lippen.
    Kaltenbach fuhr erschrocken auf, zog Hand und Lippen zurück und drehte den Hörer so, dass Prangenberg nach Möglichkeit nichts mitbekam.
    „Sag mal, Kaltenbach – was treibst du denn da, während du mit mir telefonierst?“
    „Nichts“, erwiderte er schnell. „Ich muss jetzt auch Schluss machen. Gleich werde ich diesem Anhausen mal auf den Zahn fühlen. Und ich will pünktlich auf der Pressekonferenz am Hahn erscheinen.“ Eilig drückte Kaltenbach den roten Knopf, warf das Telefon auf den Boden und widmete sich Sabine. Lange dauerte es nicht, bis er das Telefonat verdrängt hatte. Irgendwann waren auch seine Boxershorts kein Hindernis mehr für Sabines geschickte Hände, und der Tag begann gut für Bernd Kaltenbach…

    Das Klingeln des Telefons riss sie eine halbe Stunde später in die Realität zurück. Kaltenbach blinzelte auf den Wecker, der auf dem Nachtschrank stand. Halb zehn.
    „Schon wieder Prangenberg, jede Wette“, murmelte er träge, während er Sabine sanft zur Seite schob. „Er hat noch was vergessen.“
    Sabine murmelte etwas Unverständliches und drehte sich auf die Seite, während Kaltenbach sich aus dem Bett lehnte, um nach dem Telefon zu angeln. Als er sah, dass der Anrufer seine Nummer unterdrückt hatte, beschlich Kaltenbach ein eigenartiges Gefühl.
    „Hallo?“, meldete er sich distanziert.
    „Tut es noch weh am Hinterkopf?“ Ein meckerndes Lachen folgte.
    „Pass mal auf, du Flitzpiepe“, brüllte Kaltenbach in den Hörer. „Wenn du der Kerl bist, der mir gestern eins übergebraten hat, dann bete, dass ich dich nicht zwischen die Finger bekomme, sonst hast du nichts mehr zu

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