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HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Frau.“
    „Manchmal bist du zickig wie ein Mädchen.“ Kaltenbach begleitete seinen Freund zur Tür. Dort angekommen, wehte ein frischer Nachtwind in den kleinen, gefliesten Flur. Udo zögerte. Auf der Schwelle wandte er sich noch einmal zu Kaltenbach um.
    „Und tu mir einen Gefallen: Pass auf dich auf, Bernd.“
    Kaltenbach nickte. „Geschenkt.“
    Die Männer verabschiedeten sich mit einem festen Handschlag voneinander, dann war Kaltenbach alleine. Er überlegte, warum Udo Reuschenbach ihn so eindringlich gewarnt hatte und schob die Vorsicht der Polizei darauf, dass sich der Flughafen im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz befand. Immerhin ging es um den Erhalt von sechstausend Arbeitsplätzen, da rückten die Behörden schon mal näher zusammen, dachte Kaltenbach verbittert. Wen störte da der Tod eines einzigen Menschen, der begonnen hatte, unbequeme Fragen zu stellen?
    Das Klingeln des Telefons riss ihn aus den Gedanken. Sofort erinnerte er sich daran, dass die kleine Lampe des Anrufbeantworters in seinem Büro geblinkt hatte. Wer auch immer versuchte, ihn zu erreichen, es schien wirklich dringend zu sein.
    Eilig drückte Kaltenbach die schwere Haustür zu und schob den altertümlichen, aber massiven Riegel vor, bevor er ins Arbeitszimmer rannte.
    „Hallo?“, meldete er sich distanziert, nachdem er festgestellt hatte, dass der Anrufer ihn mit unterdrückter Rufnummer kontaktierte.
    „Spreche ich mit Kaltenbach?“
    Ein Mann, etwas heiser, das Alter konnte Kaltenbach schlecht einschätzen.
    „Wer will das wissen?“
    Der Reporter sprach mit fester Stimme. So leicht wollte er sich nicht einschüchtern lassen. Er ahnte, dass der Anruf mit seinem Trip an die Mosel zusammenhing.
    „Das tut nichts zur Sache. Wir haben Sie im Visier, das sollten Sie wissen. Es wäre heute Abend ein Leichtes für uns gewesen, Sie aus dem Verkehr zu ziehen, aber zunächst sind wir der Meinung, dass Sie eine Chance haben sollten.“
    „Ich versteh nur Bahnhof“, rief Kaltenbach wütend, während er im spärlich beleuchteten Arbeitszimmer auf- und abwanderte. „Reden Sie Klartext, sonst lege ich auf. Also – eine Chance wozu?“
    „Sie sollten eine Chance haben, sich aus der Geschichte herauszuhalten.“ Nun lachte der Mann am anderen Ende der Leitung. „Glückwunsch, vielleicht sollten Sie den heutigen Tag zu Ihrem neuen Geburtstag machen.“
    „Jetzt tragen Sie mal nicht so dick auf“, entgegnete Kaltenbach. „Ich mache meinen Job, und davon werden Sie mich nicht abhalten, es sei denn, Sie haben handfeste Informationen zum Mord an Gerber für mich.“
    „So so, Sie machen also Ihren Job.“ Wieder das Lachen, diesmal klang es überheblich. „Den werden wir auch machen, davon können Sie überzeugt sein, Kaltenbach.“
    Er wollte etwas erwidern, doch es war zu spät: Der rätselhafte Anrufer hatte die Verbindung bereits unterbrochen. Kaltenbach drückte nun ebenfalls den roten Knopf an dem schnurlosen Gerät, schüttelte den Kopf und starrte auf das Telefon in seiner Hand. „Danke der Nachfrage, ja, ich bin gut im Wiedtal angekommen. Und – ja, es war nett, Sie kennenzulernen.“ Er steckte das Gerät in die Basisstation, fuhr den Computer herunter und schaltete das Licht aus. Es war spät geworden, und er wurde das Gefühl nicht los, dass er den morgigen Tag ausgeschlafen beginnen sollte.

FÜNF
    Als Udo Reuschenbach am nächsten Morgen frisch geduscht und angezogen aus dem Bad kam, fragte er sich, mit wem Larissa redete. Unter den prasselnden Wasserstrahlen hatte er weder die Türglocke noch das Klingeln des Telefons gehört. Offenbar war Larissa nicht alleine. Schon im Flur hörte er, wie sie in der Küche herumwerkelte und dabei offenbar mit jemandem sprach. Ein verführerischer Duft nach frischem Kaffee wehte durch das Haus, das einst seinen Eltern gehört hatte. Seine Frau hantierte mit Geschirr, lachte, klapperte mit einer Schublade in der Küche, schwieg und redete weiter. Erst bei genauerem Hinhören registrierte Udo, dass Larissa offenbar telefonierte – oder einen Monolog führte. Dem Klang ihrer Stimme nach hörte es sich nicht an wie eine nette Plauderei.
    „Wir müssen aufpassen, das kann gefährlich werden“, hörte er sie sagen und machte sich nun doch Sorgen. „Und ich möchte nicht, dass die Sache rauskommt. Allein schon wegen Udo, wir haben uns doch so viel aufgebaut in den letzten Jahren.“ Udo war kein eifersüchtiger Ehemann, der, von Misstrauen getrieben, seiner Frau nachspionierte, doch

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