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HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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zuerst, was ich in Enkirch wollte. Es liegt doch auf der Hand, dass sie es nur gewesen sein kann, die ihre Komplizen informiert hat, dass ich herumschnüffele, oder?“
    „Aber ich denke, ihr kennt euch seit Ewigkeiten?“ Reuschenbach wollte nicht so recht daran glauben, dass die Jugendliebe seines Freundes ihn eiskalt ans Messer liefern würde.
    „Da liegt ja der Hund begraben“, bekräftigte Kaltenbach den Einwurf seines Freundes. „Sie ist stinksauer, dass ich damals einfach so abgehauen bin. Und so wie sie drauf war, hat sie mir das noch lange nicht vergessen.“
    „Mal ganz ehrlich: Was denkst du, wer dahinterstecken könnte?“ Udo Reuschenbach drehte die Bierflasche in den Händen.
    Kaltenbach zuckte die Schultern.
    „Wenn ich das nur wüsste. Aber für mich liegt es auf der Hand, dass der Ortsbürgermeister sterben musste, weil er einigen Leuten zu unbequem war. Und es scheint mehr dranzuhängen, denn offenbar fürchtet man nun, dass man mit dem Mord an Gerber schlafende Hunde geweckt hat.“
    „Ist das nicht ein wenig unlogisch?“ Udo tippte sich an die Schläfe. „Wenn wir es hier mit echten Profis zu tun haben, dann frage ich mich, warum die das nicht bedacht haben, bevor sie den Bürgermeister des Moseldorfes aus dem Weg geräumt haben. Ich meine, dass ein Mord an der beschaulichen Mosel einige Menschen wachrüttelt, das weiß doch jeder Schuljunge.“
    „Vielleicht ist es einigen Stellen sogar egal. Schließlich hätte es auch für Aufsehen gesorgt, wenn mich der Geländewagen von der Straße gerammt hätte und ich mit dem Auto in der Mosel gelandet wäre.“
    Udo Reuschenbach nickte nachdenklich. „Das ist der blanke Wahnsinn“, murmelte er schließlich.
    „Bernd, ich habe das Gefühl, dass du da in ein Wespennest gestochen hast.“
    „Ich?“ Kaltenbach winkte ab und nahm einen tiefen Schluck von seinem Bier. „Ich hab doch noch gar nicht angefangen. Heute war ich nur da und habe versucht etwas herauszubekommen. Aber deine Kollegen von der PI Zell mauern und verweisen auf die Pressekonferenz. Wenn du mich fragst, machen die sich vor der Mordkommission aus Trier in die Hose.“ Kaltenbach kehrte die Hände nach oben. „Und mehr habe ich doch gar nicht getan. Ich war als Journalist da und habe Kontakt zur Polizeiwache aufgenommen, mehr nicht.“
    „Und du hast deiner Freundin …“
    „Exfreundin“, fuhr Kaltenbach energisch dazwischen und betonte die erste Silbe.
    „Deiner Exfreundin“, verbesserte sich Udo schnell, „deiner Exfreundin erzählt, was du denkst. Sorry, aber sehr clever bist du nicht vorgegangen.“
    „Ich hatte gedacht, sie wäre meine Verbündete. In so einem Nest wie Enkirch geht doch alles über die Stille Post, Udo. Und wenn sie da wohnt, weiß sie bestimmt mehr als Außenstehende.“
    „Also doch: Bettina?“
    Kaltenbach zuckte die Schultern und leerte sein Bier. „Ich weiß es nicht“, seufzte er.
    „Diesmal solltest du dir überlegen, ob du auf eine heiße Story für dein Käseblatt verzichtest.“ Der Polizist war ernst geworden. Vor einem halben Jahr hatte er sich von der recht beschaulichen Polizeiinspektion in Linz am Rhein zur Kripo nach Koblenz versetzen lassen. Seitdem war er auf dem Laufenden, wenn in der Region ein Mord geschah. „Ich weiß, wovon ich rede, und mit dem, was an der Mosel passiert ist, solltest du nicht spaßen.“
    Kaltenbach lehnte sich grinsend zurück. Das Gespräch begann ihn zu interessieren. „Du weißt doch mehr, als du zugibst.“
    Reuschenbach schüttelte den Kopf. „Denkste. Nein, mein Lieber, ich weiß nur, dass die Geschichte heiß gehandelt wird. Da lassen die mich nicht dran. Könnte mir sogar vorstellen, dass da bald das LKA am Zug ist.“
    „Wegen eines ermordeten Ortsbürgermeisters?“ Kaltenbach schüttelte ungläubig den Kopf. „Der hat den Job ehrenamtlich gemacht, das war kein Politiker höheren Ranges. Also kannst du mit deinen Kollegen auf dem Teppich bleiben. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“
    Udo Reuschenbach trank von seinem Bier und blickte nachdenklich auf den Küchentisch. „Du musst es wissen, Bernd. Aber beschwer dich nicht, ich habe dich gewarnt.“ Er blickte dem Freund tief in die Augen. „Abgesehen davon, dass dich meine Meinung nicht im Geringsten interessiert, hast du ja bereits Bekanntschaft mit denen gemacht. Also solltest du dich raushalten.“ Er leerte sein Bier und erhob sich. „So“, sagte er ein wenig pikiert. „Und nun zieht es mich zu meiner

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