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HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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will das wissen, Meister?“ Er ließ sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen.
    „Caspari, Ralf Caspari, Kriminalhauptkommissar, Sie Kasper.“ Sein kantiges Gesicht hatte eine tiefrote Färbung angenommen. Er war es offenbar nicht gewohnt, dass man ihm Gegenfragen stellte, anstatt kleinlaut den Schwanz einzuziehen.
    „Na na“, machte Bernd und schüttelte den Kopf. Mit dem Kinn deutete er auf den Container. „Hat da einer am Arbeitsplatz geraucht?“
    „Sind Sie von der Presse?“, grollte der Hüne und betrachtete Kaltenbach wie ein lästiges Insekt.
    „Sie sind unhöflich. Bernd Kaltenbach vom Rhein Mosel Express, sehr erfreut, Herr Hauptkommissar.“ Er streckte die Hand aus.
    Caspari zögerte, dann ergriff er Kaltenbachs Hand und drückte sie so fest, als wäre sie in einen Schraubstock eingespannt.
    Doch Kaltenbach tat ihm nicht den Gefallen, gequält aufzustöhnen. Allenfalls sein Grinsen schwächelte einen Moment, dann hatte er die Situation wieder im Griff. „Kripo Wittlich, nehme ich an?“
    Kriminalhauptkommissar Caspari lachte, als hätte Bernd einen tollen Scherz gemacht. „Nein, nein“, sagte er dann mit einer Mischung aus Verständnis für Kaltenbachs Inkompetenz und Stolz auf seine eigene Überlegenheit. „Die Kollegen aus Wittlich sind raus aus der Nummer. Ich und mein Team sind von der ZKI Trier, hier ist immerhin ein Toter zu beklagen.“
    Der Esel nennt sich immer zuerst.
    Kaltenbach nickte verstehend und stellte sich unwissend. „Ist das nicht das Labor, in dem die Gewässerproben aus dem Groß- und dem Ahringsbach auf krebserregende Stoffe untersucht wurden?“
    „Sie scheinen sich auszukennen.“
    „Ich mache nur meinen Job, Kommissar. Aber wie dem auch sei – wenn das Labor jetzt weg ist, dann dürften einige Leute am Hahn doch sehr erleichtert sein.“
    „Möglich, aber ich sag Ihnen mal was: Wenn ich auch nur ein Wort von Ihren Verdächtigungen in Ihrem Käseblatt lese, werde ich den Presserat gegen Sie aufhetzen.“
    „Wer wird denn gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen?“ Kaltenbach schüttelte den Kopf. „Wobei – das scheint hier ja so üblich zu sein. Ist Ihnen das noch nicht aufgefallen? Wer dem Hahn unbequem wird, lebt nicht sehr lange.“
    „Dann müssten aber schon viele Menschen eines rätselhaften Todes gestorben sein.“ Caspari schüttelte den Kopf und kratzte sich am Nacken.
    „Es werden mehr, das müssen Sie zugeben.“
    „Hüten Sie sich vor Anschuldigungen.“
    Kaltenbach reagierte nicht auf die Warnung. Er nahm die Kamera aus der Tasche und schoss ein paar Bilder vom zerstörten Bürocontainer und den Männern der Spurensicherung in ihren weißen Einmalanzügen.
    „Weiß man schon, warum die Blechkiste ausgebrannt ist?“, fragte Kaltenbach, während er durch den Sucher seiner Nikon blickte.
    Kommissar Caspari stöhnte entnervt auf. „Sie sind zu neugierig. Aber ich werde Ihnen nichts sagen. Eventuell könnte eine vorzeitige Veröffentlichung in der Presse unsere Ermittlungen behindern, das muss ich Ihnen wohl nicht erklären, wenn Sie nicht neu sind in dem Job.“
    Nun ließ Kaltenbach die Kamera sinken. „Also ein Anschlag?“
    „Wenden Sie sich an die Pressestelle, die wird Ihnen die gewünschten Informationen geben. So, und nun entschuldigen Sie mich – ich habe zu tun.“ Caspari machte auf dem Absatz kehrt und entfernte sich ein paar Schritte von der Absperrung, dann hielt er inne und präsentierte Kaltenbach seinen muskulösen Rücken, bevor er sich ruckartig zu ihm umdrehte.
    „Und hüten Sie sich, Kaltenbach. Ich werde mich bei Prangenberg beschweren, sollten Sie irgendeinen Scheiß schreiben.“
    „Und den Presserat nicht vergessen“, nickte Kaltenbach und verstaute die Kamera in seiner Tasche. Er hatte seine Bilder und nicht mehr sonderlich viel Lust, sich mit Caspari zu streiten. Dass der Mann unglaublich wichtig für die Polizei war, hatte der Reporter längst verstanden. Nicht umsonst hatte er in einem Nebensatz den Namen von Kaltenbachs cholerischen Chef einfließen lassen. Subtile Androhung beruflicher Konsequenzen, dachte Kaltenbach grimmig und wandte sich ab. Als er zurück zum Festplatz marschierte, wo er den Polo vorhin abgestellt hatte, lief er Stürzenbecher von der Polizeiwache in Zell-Kaimt in die Arme. Der uniformierte Beamte machte ein betroffenes Gesicht.
    „So sieht man sich wieder“, begrüßte Kaltenbach ihn und deutete in Richtung des Labors. „Weiß man schon mehr?“
    Stürzenbecher blieb stehen und

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