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HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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machte einen Schritt in ihre Wohnung.
    „Bitte nichts anfassen – die Polizei wird gleich sämtliche Spuren sichern“, bemerkte Kaltenbach.
    Wieder antwortete sie mit einem Nicken. „Im Wohnzimmer?“, fragte sie flüsternd und ohne sich zu ihm umzublicken.
    „Ja.“
    Sie ging zielstrebig auf die Tür mit der eingelassenen Milchglasscheibe am Ende des kleinen Korridors zu und warf einen ängstlichen Blick in das Zimmer. Als sie die Tote am Boden liegen sah, kam ein spitzer Schrei über ihre Lippen.
    „Das ist Frau Georgi“, sagte sie, als sie sich zu Kaltenbach umwandte.
    „Und wer ist diese Frau Georgi?“
    „Bei ihr habe ich den Vertrag unterschrieben – sie betreibt die örtliche Niederlassung der Telefongesellschaft. Und bei ihr habe ich mich beschwert, weil sich kein Techniker blicken ließ, als ich die Probleme mit meinem Internetzugang hatte. Sie sagte noch, dass sie sich persönlich einsetzen würde …“
    „Hm, das hat sie getan.“ Kaltenbach rieb sich die Nase. „Das ist tragisch. Ein tödlicher Kundendienst, sozusagen.“ Wahrscheinlich, so kombinierte er, hatte auch Frau Georgi die Wohnungstüre offen vorgefunden. Sie hatte das Wohnzimmer betreten und einen Unbekannten, der ein berechtigtes Interesse am PC von Beatrice Manderscheid zu besitzen schien, überrascht. Der oder die Fremde war kein Risiko eingegangen und hatte die Angestellte der Telefongesellschaft mit einem einzigen Schuss in die Stirn aus dem Weg geräumt.
    „Wie geht das denn jetzt hier weiter? Sie dürfen nicht einfach so verschwinden, Herr Kaltenbach“, flehte Beatrice Manderscheid.
    „Bernd“, sagte er lächelnd. „Ich heiße Bernd.“
    „Beatrice. Aber das weißt du ja schon.“
    Kaltenbach nickte und teilte ihr seine Gedanken mit, als sich unten auf der Straße ein Martinshorn näherte. „Boah“, stöhnte er kopfschüttelnd. „Warum kommen die mit Blaulicht? Es muss ja nicht gleich die ganze Nachbarschaft wissen, dass hier eine Tote liegt.“

    Koblenz-Metternich, 14.05 Uhr

    Udo Reuschenbach wurde schon zum zweiten Mal von seinem Telefon unterbrochen. Die Kriminaltechniker hatten einen verdächtigen Benzinkanister unweit des Brandherdes sichergestellt und kombiniert, dass sich die Täter Zugang über das zerstörte Fenster verschafft hatten, dann in den Betrieb eingedrungen waren und einen Brandbeschleuniger – wahrscheinlich handelsübliches Benzin – verteilt hatten, den sie dann entzündet hatten. Schön, immerhin etwas, dachte Reuschenbach und eilte aus der Ruine.
    Es war Karl Bruchhausen, seines Zeichens Erster Kriminalhauptkommissar des KK 11 in Koblenz und sein direkter Vorgesetzter. „Es tut mir leid, Reuschenbach, aber ich muss Sie von dem Fall abziehen.“
    „Aber der Staatsanwalt drängt doch auf eine Lösung.“
    „Ich weiß, und ich werde mir Unterstützung aus den anderen Kommissariaten holen, die den Brandermittlern zur Hand gehen können. Soeben hat mir die Polizeidienststelle in Kastellaun eine Frauenleiche gemeldet.“
    Kaltenbach, durchzuckte es Udo. Jetzt muss ich mich schon beruflich mit dem Heini befassen.
    „Lassen Sie in Metternich alles stehen und liegen und fahren Sie schnellstmöglich nach Kastellaun, die Kollegen sind vor Ort und erwarten Sie bereits.“
    „Na toll“, entfuhr es Udo.
    „Sie möchten lieber an der Brandserie arbeiten, nehme ich an?“ Eine feine Nuance Mitleid schwang in Bruchhausens Stimme mit.
    „Nein, die Leiche geht natürlich vor“, beeilte sich Udo zu sagen, dem Mörder tatsächlich lieber waren als Brandstifter. Dann mussten die Kollegen vom K 6 eben alleine zurechtkommen. Ihm sollte es recht sein. „Wer kommt mit?“
    „Niemand, Reuschenbach. Ich habe keine Leute – das ist doch immer die alte Leier. Aber die Kollegen sind im Bild und werden Sie bei den anfallenden Befragungen unterstützen.“
    Bevor Udo etwas erwidern konnte, hatte Bruchhausen bereits aufgelegt.

NEUN
    Nachdem die Spurensicherung angerückt war und damit begonnen hatte, Beatrice Manderscheids Wohnung auf den Kopf zu stellen, hatte sie es nicht mehr ausgehalten. Kaltenbach hatte, da sich noch niemand von der Kripo Koblenz eingefunden hatte, seine Handynummer bei den Kriminaltechnikern hinterlegt. „Wir halten uns bereit“, sagte er und deutete mit dem kantigen Kinn auf die völlig aufgelöste Frau. „Aber ihr fällt die Decke auf den Kopf.“
    „Wir rufen an, sobald die Kollegen aus Koblenz da sind – sicher haben die ein paar Fragen.“
    „Natürlich.“ Kaltenbach

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