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HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Titel: HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Informationen.
    „So“, sagte Udo dann und deutete mit dem Kinn in den Safe.
    „Und Sie sagten, dass nur Sie und Ihre Sekretärin einen Schlüssel zum Tresor haben?“
    „Das stimmt. Es ist mir wirklich unerklärlich, auch Frau Drescher ist eine integre Frau, der ich nicht misstraue.“
    „Ich werde sie dennoch befragen“, kündigte Udo an, bevor er sich die restlichen Büroräume des Betriebs zeigen ließ. Und er wurde das Gefühl nicht los, dass mit der Baustoff-Spedition irgendetwas nicht stimmte.
    Das Klingeln von Bärmanns Telefon unterbrach das Gespräch. Der Inhaber der Spedition entschuldigte sich und nahm das Telefonat an.
    „Natürlich brauche ich immer gute Fahrer“, sagte er. „Verlässlich soll er schon sein. Und diskret, ich möchte kein Fernfahrergarn in den Raststätten und Tankstellen des Hunsrücks hören – den Grund kennst du. Kennst du nicht? Egal. Von mir aus schick mir den Mann vorbei, ich werde ihn mir ansehen.“ Und Bärmann drückte den roten Knopf. Er lächelte Udo an. „Gute Leute sind selten geworden“, bemerkte er seufzend. „Und wenn man einen Tipp bekommt, schau ich mir den Bewerber gern mal an.“
    Udo nickte. Der Geschäftsmann wurde ihm immer unsympathischer. Aber noch fehlte ein Ansatzpunkt, der eine offizielle Durchsuchung rechtfertigte. Abgesehen davon, dass er dann tatsächlich mit den Kollegen in Trier kooperieren musste. So wie er Caspari kannte, würde der sehr allergisch auf Udos Alleingang reagieren.

    Starkenburg, 14.30 Uhr

    Als Bernd Kaltenbach eine Stunde später den Motorradhelm absetzte und tief durchatmete, kroch ihm der dörfliche Duft, den er aus Roßbach kannte, in die Nase: Eine Mischung aus Kuhmist, Traktorenöl und Rauch. Allerdings war Starkenburg ein paar Nummern kleiner als Roßbach – Kaltenbach schätzte, dass hier höchstens dreihundert Einwohner lebten. Jeder kannte jeden, und wer nicht anwesend war, hatte Pech – über den wurde gelästert. Dörfliche Strukturen, die aber auch Vorteile hatten: Jeder passte auf seinen Mitmenschen auf, und Fremde wurden sofort als solche erkannt. Starkenburg lag auf einer Anhöhe zwischen Enkirch, dem Ahringsbachtal und der Mosel. Hinter dem Ortseingang hatte es einen Parkplatz gegeben, von dem aus man hinab ins Moseltal blicken konnte. Der Fluss schlängelte sich durch Anhöhen und die Steilhänge hindurch; ein weißer Ausflugsdampfer zog gemächlich seine Bahn in Richtung Traben-Trarbach. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite war eine alte Frau damit beschäftigt, den Bürgersteig vor ihrem Haus zu fegen. Sie blickte ihm misstrauisch entgegen, als er sich ihr näherte und sie nach dem Weg zu Dirk Immichs Wohnung fragte.
    „Was wollen Sie denn da?“
    „Ich möchte mit seiner Freundin sprechen“, erklärte Kaltenbach lächelnd. „Mit Anna Hagedorn.“
    „Sind Sie von der Polizei?“
    Klar, dachte Kaltenbach. Natürlich weiß die Alte längst, dass Immich nicht mehr lebt. Schlimme Nachrichten verbreiteten sich in ländlichen Gegenden immer wie ein Lauffeuer.
    „Ich bin … ich war ein Freund von Dirk“, wich er aus und verzieh sich die kleine Notlüge.
    „Wir wissen noch nicht, wann er beerdigt wird, der arme Kerl.“ Die alte Frau stützte sich auf den Besen und massierte mit der freien Hand ihren Rücken. „Das hat er net verdient, der Dirk. Ich kannt‘ ihn, seit er ein kleiner Bub war.“
    „Ja, in der Tat, schrecklich.“
    „Und die Anna, seine Freundin, die tut mir so leid. Heiraten wollten sie in diesem Jahr noch. Da wird nun nichts mehr draus.“
    „Ich würde Anna gern besuchen und ihr mein Beileid bekunden“, kam Kaltenbach auf den Punkt.
    Die Alte nickte nun bereitwillig und beschrieb ihm den Weg zum Haus, in dem Dirk Immich mit seiner Freundin gewohnt hatte.
    Die Zweizimmerwohnung lag im Anbau eines Bauernhauses, das von den Besitzern als Frühstückspension genutzt wurde. Schon nach dem ersten Klingeln wurde Kaltenbach geöffnet. Er blickte in das verheulte Gesicht einer zierlichen Frau Mitte zwanzig. Die langen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden; trotz des sommerlichen Tages hatte sie eine Strickjacke übergezogen.
    „Ja bitte?“
    „Frau Hagedorn?“ Er setzte wieder sein freundlichstes Lächeln auf, das ihm schon bei der alten Frau geholfen hatte.
    „Ja, worum geht es?“
    „Ich bin wegen Dirk Immich hier. Es tut mir wirklich leid, was geschehen ist.“
    „Waren Sie ein Freund von Dirk?“ Sie blickte ihn unverwandt an.
    „Mein Name ist Bernd

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