Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
Vom Netzwerk:
der Suche nach Selwyn quer durch Sydney, ohne dir auch nur ’n Sterbenswörtchen über den Tip mit Silk Banner zu verraten.«
    »Ah, so etwas in der Art ist mir durch den Kopf gegangen, Val.«
    »Ich wollt’s ja eigentlich tun, aber Selwyn hat einfach nicht lockergelassen. Ich mußte ihm bei den Häuptern meiner Enkelkinder schwören, daß ich keiner Menschenseele etwas sage. Er meinte, wenn es sich rumspräche, könne es böse Unannehmlichkeiten geben.«
    Vielleicht hatte jemand herausgefunden, daß Selwyn geplappert hatte, und sich seiner entledigt. Es erschien mir jedoch ein bißchen drastisch, sofern das Schweigen des alten Jockeys im Zusammenhang mit Silk Banner nicht einen Riesenbatzen Geld wert war. »Hat er sich erklärt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es war ihm aber sehr ernst, und deshalb habe ich auch niemandem gegenüber etwas erwähnt. Es hat mich beinahe umgebracht.«
    »Wirkte er irgendwie verängstigt?«
    Sie überlegte. »Nein, verängstigt nicht. Überdreht. Ja, das trifft’s, überdreht. Zappelig. Wie ’n Kind, das ein Geheimnis hat.«
    Als ich sie zum Bahnhof von Kings Cross brachte, berührte sie meinen Arm und sagte: »Du bist ’n feiner Kerl, Sydney. Ich wollte dir nur sagen, daß ich für alle Unkosten, die dir bei der Suche nach Selwyn entstehen, aufkomme. Das bin ich ihm schuldig.«
    Bloß gut, daß unsereins schon mit wenigem zufrieden ist.

    Ich hätte gerne mehr über das fragliche Rennen gewußt, aber es war zu spät, um Don Taylor, den Wettberater, anzurufen. Statt dessen kaufte ich mir in dem Pub neben meiner Bleibe ein paar Bier und lümmelte mich vor die Mattscheibe, um nachzudenken.
    Ein Klopfen an der Wohnungstür weckte mich aus einem jener Träume, wie man sie manchmal im Halbschlaf hat — etwas über einen Rennbahnbesuch mit meinem Vater, der ungefähr wie dreißig aussah — und ich erwachte mit einem beklommenen Gefühl und fragte mich, ob es bereits Morgen war. Ich tapste zur Tür, wo ich Shona vorfand, die sich in einem schwarzen Rock und schwarzen Strümpfen äußerst attraktiv machte und ein Hillary-Clinton-Stirnband trug, um ihre langen Haare aus dem Gesicht zu halten.
    »Na, was ist, kann ich reinkommen?« fragte sie forsch und drückte sich, während ich dumm rumstand und wachzuwerden versuchte, an mir vorbei ins Wohnzimmer. Einmal drinnen, ließ sie ihren Blick umherschweifen wie eine Überwachungskamera.
    »Ich hab keine Zwölfjährige hinter den Vorhängen versteckt, falls es das ist, was dir Sorge bereitet«, sagte ich.
    »Du hast überhaupt keine Vorhänge.«
    Das stimmte. »Willst du was zum Trinken? Es gibt aber nur Sachen mit Alkohol drin; ich hab Kaffeeverbot.«
    »Hast du noch immer diese alberne Wette mit Lizzie laufen?« In ihrer Stimme schwang nun eine deutliche Schärfe mit.
    Ich schenkte ihr ein Bier ein. »Yeah. Jetzt wo ich über das Kopfweh-und-Flattermann-Stadium hinaus bin, fühl ich mich bloß noch total mau und flau.«
    »Du siehst aber ’n bißchen gesünder aus, ehrlich.«
    »Sag bloß?«
    »Ja. Und wenn du aufhören könntest, immer so fett zu essen...«
    »Jetzt mach aber mal ’n Punkt«, protestierte ich. »Du kriegst, was du siehst. Ich werde keine zehn Kilo abnehmen, und ich fange auch nicht zu joggen an.«
    Sie seufzte. »Eine Frau kann dir schlecht sagen, was für schöne Augen du hast.«
    Ich lachte und erinnerte mich daran, warum mir Shona am Anfang unserer Bekanntschaft so sympathisch gewesen war: »Das ist echt gut. Wo hast du das her?«
    »Es ist ein altes sizilianisches Sprichwort.«
    »Hast du noch mehr auf Lager?«
    »Jede Menge, aber ich verrate sie nicht alle auf einmal.«
    Mittlerweile waren Shona und ich auf der Couch enger zusammengerückt, und ich konnte die Wärme ihres Körpers spüren. Sie roch auch gut, eine Mischung aus verbotenem Kaffee von der Arbeit und etwas Würzigem, aber nicht allzu Süßlichem.
    »Du riechst gut«, sagte ich. »Wie starker Kaffee.«
    »Gott behüte mich vor Drogensüchtigen. Leute wie du würden alles tun...«
    »Sogar den Kaffee von dir ablecken«, schlug ich vor.
    Sie fuhr herum und bedachte mich mit einem langen, tiefen Blick aus ihren braunen Augen. »Wirklich?«
    »Wirklich und wahrhaftig, ja.«
    Bei diesen Worten stand sie auf und drehte sich um: »Mach mir den Reißverschluß auf.«
    Ich gehorchte mit unsicheren Händen. Das schwarze Kleid teilte sich und enthüllte einen kräftigen braunen Rücken ohne BH-Träger. Ich knabberte an ihrem Nacken, und sie bekam eine Gänsehaut; dann

Weitere Kostenlose Bücher