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Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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Kofferraum?«
    »Genau.«
    »Damit wissen wir aber immer noch nicht, wer das Auto seinem Besitzer entwendet hat oder wie Selwyn in den Kofferraum gekommen ist.«
    »Nein, aber du kannst dir die Reaktion der Kids vorstellen, als plötzlich die Polizei vor der Tür stand, um sie wegen Mordes einzulochen.«
    Ich lachte. »Vielleicht haben wir da ja ein Mittel gefunden, wie man diesen Joyridern ein für allemal das Handwerk legen kann. Was weißt du über die Leiche?«
    »Bekam einen Schlag über den Schädel, und zwar mit — «
    »Laß mich raten... etwas Schwerem wie einem Montiereisen.«
    »Yeah, seltsamer Zufall, was? Vielleicht ist es dasselbe Montiereisen, das Wally Greely ins Jenseits befördert hat.«
    »Was ist mit dem Zeitpunkt des Todes?«
    »Das war wegen der Hitze im Kofferraum und so weiter offenbar ein bißchen kompliziert, aber sie denken, daß er vermutlich zwei Wochen zurückliegt.«
    »Was wiederum bedeutet, daß Selwyn vor Wally Greely beseitigt wurde. Vielleicht hat sich Wally immer schon morgens betrunken, weil er von Selwyn wußte. Oder weil er selber der Täter war.«
    »Oder weil er dachte, er käme als nächster dran. Also, wenn ich zufällig ein Auto zum Abtransport einer Leiche bräuchte, könnte ich mir in der Tat keinen besseren Ort vorstellen, um eins aufzutreiben, als das Crash Through.«
    Das war ein zwingendes Argument. »Du hast dir dein Geld heute redlich verdient«, sagte ich.
    »Mensch Meier, danke, Mister«, erwiderte Lizzie. »Jetzt gilt es, daß du dir deines verdienst.«
    Mir hob sich der Magen: »Wie meinst du das?«
    »Bei der Leiche wurden keine Ausweispapiere gefunden. Jemand muß feststellen, ob es Selwyn ist oder nicht.«
    Ich holte tief Luft. »Bist du noch dran?« fragte Lizzie zuckersüß.
    Es war einen Versuch wert: »Ich kenne... kannte ihn gar nicht so sonderlich gut.«
    »Du hast mir doch erzählt, daß du jahrelang regelmäßig mit ihm in diesem vermaledeiten Akropolis zu Abend gegessen hättest. Wen gibt’s denn noch?«
    »Er hat einen Bruder...«
    »Sagtest du nicht, der lebe in Wagga?«
    »Und da ist immer noch Val«, brachte ich abwehrend vor.
    »Du Kanaille würdest deine Großmutter an den Lustmörder von Mosman verkaufen. Sei kein so verdammter Hasenfuß.«
    In die Ecke gedrängt, legte ich auf, rief bei der Polizei an und fragte, wer den Fall mit der Leiche im Kofferraum bearbeite. Es waren natürlich Detective Inspector Leggett und Detective Sergeant Bray. Ich stöhnte und wurde mit Leggett verbunden.
    Als ich meinen Namen nannte, sagte Leggett huldvoll: »Oh, gut. Das erspart uns die Mühe, Sie abzuholen.«
    »Sie glauben also, daß es sich bei dem Toten um Selwyn Dixon handelt.«
    Wieso erwartete ich von einem Bullen eine direkte Antwort? »Es könnte sein. Die Beschreibung paßt, aber es waren keine Papiere da. Wir treffen uns in einer halben Stunde im Leichenschauhaus. Und kommen Sie mir ja nicht zu spät.« Er legte auf, bevor ich ihm in die Parade fahren konnte.
    Damit Val das mit der Leiche nicht aus den Nachrichten erführe, rief ich bei ihr zu Hause an, um es ihr schonend beizubringen. Es ging niemand ans Telefon. Sie war vermutlich im Haus ihrer Tochter in Blacktown, aber ich wußte nicht, wie Kerry seit ihrer Heirat mit Nachnamen hieß. Antrag auf Gewährung einer Galgenfrist vorerst stattgegeben.
    Bevor ich nach Glebe fuhr, versteckte ich den Zettel aus dem Crash Through vorsichtshalber unter dem Rand meines Teppichbodens im Wohnzimmer. Ich rechnete mir aus, daß es schon eines äußerst entschlossenen Einbrechers bedurfte, um meinen abgetretenen grauen Allwetterbelag herauszureißen. Außerdem würde der gute Mann dabei sowieso an Asthma krepieren.
    Ich hatte Leggett und Bray eine Chance gegeben, auf meinen Fund zu reagieren, und sie waren zu sehr damit beschäftigt gewesen, mich herunterzumachen, um Kapital daraus zu schlagen. Ich handelte aber nicht nur aus verletztem Stolz: Korrupte Bullen wie Leggett und Bray konnten ihr Wissen leicht an ihre Trinkkumpane weiterflüstern oder Matt Simmons direkt in die Hände spielen.

    Ich parkte in der Arundel Street und fand das Leichenschauhaus, einen klobigen Betonbau aus den Sechzigern, der wie ein stinknormales Bürohaus beziehungsweise ein Fakultätsgebäude für Sozialwissenschaften aussah. Als ich dem Mann am Empfang den Grund meines Hierseins erklärte, führte er mich in den der Polizei vorbehaltenen Raum.
    Während der vordere Empfangsraum ohne weiteres als Wartezimmer einer Arztpraxis

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