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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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Fall, dass ich für längere Zeit meinem Schicksal überlassen bleiben sollte. Schließlich quetschte ich mich an Eamonn und Rachel vorbei aus dem Zimmer. Und sobald ich weg war, hörte ich, wie die Geigen einsetzten. Als ich ein gutes Stück den Flur hinunter war, drehte ich mich noch mal um.
    Ich sah Eamonn vor ihr knien.

77
    »Du hast gesagt, du hast nicht mit ihm gevögelt. Du hast es gesagt.«
    Das war Julia, die mich ganz untypisch auf meinem Mobiltelefon anrief.
    »Bist du beschwipst?«
    »Du hast gesagt, du hast nicht mit ihm gevögelt. Du hast gesagt, du hast es nicht getan.«
    »Jules. Ich bin gerade mit nur einem Schuh aus meinem
Zimmer verdrängt worden, und jetzt muss ich mir diesen Blödsinn anhören! Was soll das?«
    »Du hast mit Leo Clement gevögelt. Warum hast du mir das nicht gesagt, du kleine Schlampe?«
    »Jules. Ich habe Leo Clement nicht gevögelt«, zischte ich. »Und ich befinde mich im Foyer meines Hotels. Also werde ich dich nicht wie üblich anschreien und dir widersprechen. «
    »Aber er sagt was ganz anderes.«
    »Was?«
    »Jedenfalls im Nads -Magazin.«
    »Wie bitte?«
    »Er behauptet, er habe dich gebumst. Ich nehme jedenfalls an, dass du das bist. Blaues Kleid, Engländerin, und der andere Kommentar würde dir bestimmt nicht gefallen.«
    »Bitte, sag jetzt nicht, dass seine Kolumne WER TREIBT’S MIT WEM? heißt.«
    »WER TREIBT’S MIT WEM?, genau, so heißt sie. Wie ist er denn so?«
    »O mein Gott.«
    Schon hatte ich den Laptop auf meinem Schoß. Ich wollte gerade zu tippen beginnen, da fiel mir wieder ein, dass die Kolumne nicht online war.
    »Jules, Jules, man kriegt die nicht online. Du musst sie mir vorlesen.«
    Julia sagte einen Moment nichts, dann hustete sie und las.
    Eine gute Woche, Amigos. Ich hoffe, ihr hattet so viel Glück wie ich. Am Dienstag habe ich meine Cheerleaderin
kennengelernt. Mamma mia. Sie hatte eine neue Uniform und wollte mir ihr Programm zeigen. Man muss diese Teenager bei Laune halten. Ich sagte ihr, sie müsse höher springen und sich weiter vorbeugen. Ich konnte einfach nicht widerstehen. Sie ist eine ganz Süße.
    »Da ist was faul, Jules. Sag mir, dass du das erfindest!«
    »Nee! Ich halt’s in meiner Hand. Ich muss schon sagen, Sare, da ist ein Foto von ihm drin. Wirklich unglaublich. Egal, es kommt noch mehr, Babe. Willst du dir nicht lieber einen Drink holen?«
    »Bei uns ist es elf Uhr morgens.«
    »Musst du wissen.« Sie hustete wieder.
    Aber meine beste Zeit hatte ich mit einer Engländerin. Normalerweise nicht mein Typ. Mehr bequeme Limousine als rasanter Sportwagen. Aber lustig. Ihr wisst schon, mehr schrullig versaut als heiße Braut, aber mal was anderes …
    »O mein Gott! Jules! Jules?«
    Mein Handy gab den Geist auf. Ich sah mein Gesicht in einem der Spiegel im Foyer. Ich sah aus, als hätte ich gerade sauer aufgestoßen.
    »Ich fass es nicht«, geiferte ich.
    »Schlechte Nachrichten?«, fragte mich eine Frau, die ich noch nie zuvor gesehen hatte.
    »Kann man wohl sagen«, antwortete ich der Fremden.
    Sie setzte sich neben mich, obwohl es im Foyer mindestens vierzig freie Sitzplätze gab. Sie war etwa in meinem
Alter und sah, und das kann man von Leuten in L. A. nicht oft behaupten, ganz nett aus. Ich wollte zwar im Moment keine neuen Freundschaften schließen, aber ihre Offenheit hatte etwas Tröstliches. Sie war nicht der übliche L.-A.-Typ. Ihre Haut war ein wenig trocken. Sie hatte ein paar Aknenarben auf ihren Wangen und war von ihrem Körperbau her auch eher bequeme Limousine als rasanter Sportwagen. Sie hätte fast Engländerin sein können.
    »Schon mal was von einer Zeitschrift namens Nads gehört? «
    »O ja, es ist ein englisches Magazin. Ziemlich großes Ding.«
    »Offenbar bin ich auch ein ziemlich großes Ding.«
    »Nein, sind Sie nicht. Sie sehen klasse aus.«
    Natürlich sah ich alles andere als klasse aus. Ich war völlig aus dem Gleichgewicht, aber ich wusste ihr Bemühen zu schätzen.
    »Nach Aussage von Leo Schwachkopf Clement bin ich nicht die Schlankste.«
    Wenn man von sich selbst sagt, dass man nicht die Schlankste ist, ist das ja okay. Aber es von einem Mann zu hören, der einen nackt gesehen hat, ist nicht sehr nett. Ich wünschte, ich hätte ihm mein Aa auf der Anrichte zurückgelassen.
    Igitt!
    »Was sagen Sie da?«
    »Kennen Sie einen Typen namens Leo Clement?«
    Vielleicht, überlegte ich, sollte ich lieber nicht darüber reden. Dann fiel mir ein, dass Leo Clement nur allzu freudig darüber berichtet

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