Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
Vom Netzwerk:
stimme dir zu.«
    »Gut. Sieh her, ich atme. So, und jetzt sag mir, was das ist, was wir tun könnten.«
    »Mist, wie doof von mir, dass ich was gesagt habe.« »Jetzt ist es passiert. Also raus damit.«
    »Okay. Na ja, wir könnten ihn ein wenig eifersüchtig machen.«
    »Oooh. Das ist Hardcore.«
    »Ja, das macht mir auch Angst.«
    »Ich komme damit schon zurecht, Jules. Du kennst mich doch.«
    »Genau.«

    »Was soll ich tun?«
    »Einfach … mein Gott, ich fass es nicht, dass ich dich dazu auch noch ermutige.«
    »Es wird gut werden. Sag mir, was ich tun soll.«
    »Okay. Vor einer Weile war ich ein wenig in Sorge wegen Carlos und einer Klubpromoterin. Ich bin nicht stolz darauf, aber ich habe Facebook missbraucht, um ihn zu verunsichern, ob ich so treu bin, wie er glaubt. Und es hat funktioniert.«
    »Das ist nicht wahr«, sagte ich traurig.
    Ich hasse Facebook. Als ich mich damals anmeldete, mochte ich es. Sechs Tage lang habe ich sämtliche Leute ausfindig gemacht, denen ich jemals begegnet war oder mit denen ich geknutscht hatte. Für mein Profilfoto lud ich das einzige schmeichelhafte Foto hoch, das je von mir gemacht wurde. Dann gab ich mir alle Mühe, mehr Freunde zu bekommen als mein neunjähriger Neffe. Und dann kam der siebte Tag. Am siebten Tag hatte ich zweiundzwanzig Facebook-Freunde.
    Ohhh, du musst aber beliebt sein!, könnte jemandem aus der Generation meiner Mutter dazu einfallen. Aber wie jeder, der unter fünfunddreißig ist, wissen wird, waren diese zweiundzwanzig »Freunde« nicht wirkliche Freunde. Siebzehn Leute stellten mich mithilfe von Fotos bloß. Und nicht mit irgendwelchen Fotos. Sie posteten Fotos, von denen ich gar nicht wusste, dass sie gemacht worden waren. Fotos, von deren Existenz ich Gott sei Dank nichts gewusst hatte. Fotos, auf denen ich einen Pickel am Kinn hatte, weil ich meine Tage bekam. Fotos, auf denen ich so lächelte, dass die Stelle, wo andere einen Hals haben, wie der Bauch eines fettleibigen Mannes aussah.
Fotos, auf denen ich aussah, als hätte mir jemand unerwartet einen scharfen Gegenstand in mein Rektum geschoben. Fotos, auf denen ich ein perfektes Lächeln fertiggebracht hatte, aber ein Rugbyspieler, der kurz davorstand, sich zu übergeben, machte hinter mir das böse Zeichen mit dem Mittelfinger. Fotos, auf denen ich einen absichtlich unattraktiven komödiantischen Gesichtsausdruck zur Schau stellte, während alle anderen aussahen, als gehörten sie zu einer Party von Elitemodels. Die anderen fünf Leute erinnerten sich nicht an mich, luden mich aber ein, irgendwelchen sinnlosen Gruppen beizutreten, die sich noch nicht mal in meiner Nähe trafen.
    Und ich beschloss damals auf der Stelle, alles zu löschen.
    »Das ist der einzige Rat, der mir einfällt. Wenn du jetzt wählerisch bist, klinke ich mich aus«, sagte Julia.
    »Aber sag mir vorher noch genau, was du gemacht hast.«
    »Okay.« Sie gähnte. »Ich brachte Nikkis Cousin Daryl dazu, auf Facebook irgendwelche koketten Sachen zu posten, die jeder einsehen konnte. Und dann ging ich meine alten Fotos durch und brachte Nikki dazu, die hochzuladen, auf denen ich umwerfend aussah und mich in der Nähe scharfer Männer befand.«
    »Gut. Und wie soll ich das anstellen?«
    »Du wirst doch irgendwelche gut aussehenden Schauspieler kennen, die eine Nachricht hinterlassen können.«
    »Weiß nicht.«
    »Also gut, ich werde mal sehen, ob Carlos irgendwelche ansprechenden Freunde hat und ob sich ein Foto findet, das wir reinsetzen können. Ich werde mich darum
kümmern, das verspreche ich dir. Und jetzt mach Schluss, bevor ich gefeuert werde.«
    »Mach ich. Danke, Jules.«
    Nachdem wir unsere Skypesitzung beendet hatten, ging ich auf Facebook. Ich klickte Simons Profil an und ging all seine Fotos fünfzehnmal durch, während ich mir Lily Allens Littlest Things immer wieder anhörte. Und so verbrachte ich die Nacht vor dem Drehen meiner ersten Hollywoodszene.

51
    »Bye, Ned«, sagte ich, und es klang Englisch.
    Und ich stand am falschen Platz. Ich sollte auf einer anderen Markierung stehen. So war ich gar nicht im Bild.
    »Sorry!«, sagte ich und hob meine Hand.
    »Okay, machen Sie sich fertig für den nächsten Versuch«, brüllte eine lustlose Stimme.
    »Sorry«, wiederholte ich zum tausendsten Mal.
    »Und Action!«
    »Bye, Ned.«
    Das klang, als käme ich aus der Türkei. Ich gab mir Mühe, nicht zusammenzuzucken. Und ging dabei zu der Markierung zu meiner Rechten. Dort fiel mir allerdings ein, dass ich meine

Weitere Kostenlose Bücher