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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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gelassen.
    »Nein, Rachel, ich … kann nicht. Ich habe das Gefühl, als … würde mir jemand den Hals umdrehen.«
    »Genau so hört es sich an.«
    »Ah … ah … es wird … immer schlimmer.«
    »Hör mir zu. Du kannst atmen. Du atmest.«
    »Nein, nein …«
    »Es ist die Angst.«
    »Rachel, ich meine das… ernst. Es ist… wirklich schlimm.«
    »Ach, Sarah. So fühlt sich das an, wenn man eine Panikattacke hat. Beim ersten Mal ist es schrecklich.«
    Sie lauschte ein paar Sekunden lang meinen Schluchzern und Seufzern.
    »Sag mir, wo du bist. Ich komme dich abholen.«
    Ich wurde aus dem Film rausgeworfen, mein Freund wollte nichts mehr mit mir zu tun haben, und jetzt hatte ich auch noch ein Angstproblem.
    »Ich bin eine Spinnerin«, sagte ich leise und ließ mich auf die Bordsteinkante fallen.

53
    »Wow, du siehst aber gut aus!«, sagte ich später am Abend zu Rachel.
    Sie war gerade dem Swimmingpool auf der Dachterrasse entstiegen, um mich zu begrüßen. Sie trug einen Bikini. In den Pflanzen um das Terrassendeck leuchteten bunte Lämpchen. Es erinnerte alles ein wenig an James Bond.
    »Du hast so eine umwerfende Figur. Ich gäbe alles darum, einen Körper wie du zu haben«, sagte ich und starrte sie an wie ein Mann.
    »Ich hab tatsächlich abgenommen.«
    »Du hast überhaupt keine Cellulitis.«
    »Dafür muss man auch was tun, Sarah. Und damit meine ich nicht Burger essen.«
    »O ja. Du hast auch total schöne Brüste. Ich wünschte, ich hätte auch welche. Meine verziehen sich in meine Armhöhlen, wenn ich keinen BH trage.«
    »Sie sind gar nicht übel, nicht?«, sagte sie lächelnd. »Aber sie sind nicht echt. Und ich glaube, mit der hier gibt’s Probleme. Es tut weh. Ich kann im Moment kaum schlafen.«
    »Dann musst du zum Arzt.«
    »Ja, stimmt, ich sollte mal gehen. Wie fühlst du dich?«
    »Zerschlagen.«
    Das war die einzig mögliche Beschreibung.
    »Dann trink heute Abend mal ganz viel Wein, bis du hackevoll bist. Du musst morgen nicht zum Dreh und zu Sunflower können wir auch am Spätnachmittag.«

    »Hmm.«
    Ich glaubte nicht, am nächsten Tag überhaupt noch einen Job zu haben. Ich würde im Flugzeug sitzen und zum Leiden nach Hause fliegen. Ob man Economy fliegen musste, wenn man aus einem Hollywoodfilm rausgeflogen war? Ich fragte mich, wie ich diese Demütigung verkraften sollte. Was sollte ich den Leuten sagen?
    »Sarah!« Das war Eamonn Nigels.
    »Eamonn«, sagte ich und ging ihm entgegen. Dann senkte ich meine Stimme, damit Rachel mich nicht hörte. »Ich wollte dir nur sagen, dass ich weiß, warum du mich eingeladen hast.«
    Eamonn schien das unangenehm zu sein.
    »Wie? Sarah. Verdammt. Ich muss diesen Anruf entgegennehmen. Verdammt«, sagte er und sah auf sein iPhone.
    »Kümmerst du dich um die Gins, Schätzchen?«, rief er Rachel zu, ohne sie anzusehen.
    Ich sah, wie ihr Kiefer sich verhärtete.
    »Ja, natürlich, Liebling«, trällerte sie sarkastisch.
    »Wie läuft es?«, flüsterte ich, als er weg war.
    »Ich glaube, ich bin Luft für ihn. Ich bin nur noch eine Puppe, die Eamonn Drinks macht und nachts neben ihm im Bett liegt.« Sie ging zur Außenküche und schenkte drei große Gläser Gin ein. »Gestern Abend habe ich angefangen, für ihn zu strippen.«
    »Hat es ihm gefallen?«
    »Er ist eingeschlafen.«
    »Oh.«
    »Lach nicht!«
    »Sorry.«
    »Ach, verdammt, lach doch, wenn du willst.«

    »Rachel.«
    »Was denn?«
    »Ich möchte mich für heute bedanken. Ich glaubte wirklich zu sterben. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn ich nicht mit dir hätte sprechen können.«
    »Sarah, es ist gut.«
    »Hattest du das auch schon mal?«
    »Über tausendmal.«
    »Nein.«
    »Na ja, vielleicht keine tausend. Und ich hatte auch schon seit einer Ewigkeit keine mehr. Aber in der Schule jede Menge.«
    »Auf der Klosterschule?«
    »Ja.«
    »Aber du warst das große Vorbild für uns alle!«
    »War ich das?«
    »Absolut.« Ich konnte mich nicht dazu durchringen, ihr zu sagen, dass ich Stunden vor dem Spiegel zugebracht hatte, um nachzuahmen, wie sie ihre Socken herunterrollte und ihren Pullover um ihre Taille band.
    »Lustige alte Zeiten«, sagte sie und stieß mit mir an.
    »Es tut mir leid, meine Damen.« Eamonn kam zurück, nahm seinen Gin und stieß mit uns an. »Auf die Briten in L.A.«
    »Auf die Briten in L.A.!«
    So nett das alles war, mir wäre es lieber gewesen, er wäre gleich zum Eigentlichen gekommen und hätte es mir gesagt.
    »Ich weiß, Eamonn, warum du mich für heute Abend

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