Halbe Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)
die nur von zwei Knöpfen in der Mitte zusammengehalten wurde, spannte sie über ihnen. Die Wirkung, die Lisa auf Fabian haben wollte, erzielte sie jetzt auch bei Skimaske. Der schnalzte laut mit der Zunge.
„ Die fetten Kühe haben auch die geilsten Euter, was Baby? Na los, mach auch die Bluse auf!“
Lisa sah ihn so kalt an wie sie konnte, während sie sich aufknöpfte. Sie hatte keinen BH angezogen. Sie zog die Bluse auf und legte ihren Busen frei. In diesem Moment strahlte der Mond direkt in die kleine Nische, in der sie sich befanden, und erleuchtete Lisas nackten Oberkörper in seiner ganzen Schönheit.
„ Oh Mann, oh yeah...“ keuchte Skimaske, völlig hypnotisiert von diesem Anblick. Und er ließ die Hand, die das Messer hielt herabsinken. Mit der anderen Hand griff er sich in den Schritt.
Im Bruchteil einer Sekunde schnellte Lisa hervor. Skimaske konnte nicht einmal darauf reagieren, denn die Art und Weise, wie sich Lisas mächtige Brüste bewegten, machte ihn für einen Moment völlig wehrlos.
Lisas Erinnerungen an ihr Training waren rudimentär, aber eines hatte sie behalten: Ein harter Tritt in die Eier ersetzt drei Jahre Karate-Unterricht. Die Mönche, die diese ganzen Kampfkünste erfanden, kämen natürlich nie auf die Idee, so etwas bei ihrem Gegner zu machen. Im Bewusstsein von Mönchen gab es gar keine Eier.
Im Bewusstsein von Skimaske dagegen sehr wohl. Lustigerweise brachte ihn sein natürlicher Reflex dazu, erst einmal seine Hand aus dem Weg zu ziehen. Was seinen Genitalien dann zum Nachteil gereichen sollte. Mit einem erstickten Laut ging der Mann in die Knie. Er behielt das Messer in der Hand und wollte schon damit ausholen, als Lisa ihm mit Schmackes einen klassischen Kinnhaken alter Prägung versetzte.
Dass das wirkte, verblüffte niemandem mehr als sie. In Filmen fand sie das immer total albern, eine männliche Macho-Pose. Vielleicht hatte Skimaske ein Glaskinn. Jedenfalls taumelte er zurück und fiel auf den Arsch, wobei ihm das Messer entglitt. Instinktiv langte Lisa danach, bekam es aber nicht gleich zu fassen, weil es halb unter eine Mülltonne gerutscht war. Skimaske war noch genug bei Sinnen, um seine Chance zu ergreifen. Auf einen Kampf wollte er sich nicht einlassen, dazu war er zu feige ohne Messer. Er sprang stöhnend auf und rannte aus der kleinen Gasse heraus auf die Straße.
Das glaubst auch nur du , dachte Lisa voller Wut und angelte sich das Messer. Es war ein Bowiemesser, fies scharf und gut gepflegt. Er hätte sie damit filetieren können wie einen Fisch. Während sie sich schnell die Bluse wieder zumachte, lief sie bereits hinter Skimaske her, das Messer im Anschlag.
Da ertönte der Schuss.
Der Knall war ganz nah, höchstens zwanzig Meter entfernt. Instinktiv ging Lisa in Deckung, überrascht und alarmiert. Eine Schusswaffe hatte sie nicht bei dem Mann gesehen. Was sollte sie jetzt machen? Todesmutig weiterlaufen? Oder ihm die Chance geben, zu entkommen? Lisas Gedanken rasten.
„ Lisa? Wo bist du?“
Es dauerte ein paar Sekunden, bis diese Worte in ihr Bewusstsein eindrangen.
„ Lisa!“
Das war die Stimme von Fabian Zonk.
Lisa kam hervor und ging langsam die letzten Schritte, bis sie wieder auf die Straße gelangte. Mit einem Blick war das ganze Szenario zu überschauen. Mitten auf der gut beleuchteten Grünfläche mit dem Mahnmal für eine zerstörte Synagoge lag Skimaske, gut hundert Meter von ihr entfernt. Von der anderen Seite sah Lisa Fabian kommen. Mit seiner Dienstwaffe in beiden Händen ging er langsam auf den vor Schmerzen heulenden und sich windenden Mann zu, der vor einer Minute noch mit ihr in der Sackgasse gewesen war.
„ Ich bin hier“, hauchte Lisa leise. Fabian hörte sie nicht, aber er sah sie und lächelte ihr zu. Sie hatte ihn noch nie so aufgewühlt gesehen, und sie kam nicht umhin zu bemerken, wie sexy er aussah. Aber vielleicht machte das auch seine Pistole.
Sie lief auf ihn zu, während er Skimaske in Schach hielt. Der Mann hielt sich verzweifelt die Hüfte, aus der eine Menge Blut austrat. Fabian hatte ihn offenbar an einer besonders schmerzhaften Stelle erwischt.
„ Ganz ruhig, Mann“, knurrte Fabian, „sonst kommt noch die Notwehr. Hättest stehen bleiben sollen, als ich dich dazu aufgefordert habe.“
„ Haben Sie gar nicht, Sie Arschloch!“ schrie Skimaske. „Sie haben einfach geschossen!“
„ Hab ich nicht“, brummte Fabian. „Ich hab laut und deutlich Stehen bleiben Polizei gerufen.“
„ Haben Sie
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