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Halbmondnacht

Halbmondnacht

Titel: Halbmondnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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gestand Tyler. Sobald du dich daran gewöhnt hast jedenfalls. Über unser neues Blutband konnte ich spüren, was er fühlte, und er log nicht. Aber es hatte ihn viel gekostet, über seinen eigenen Schatten zu springen, und dafür liebte ich ihn umso mehr.
    Ich will Selene hierher zu mir locken. Sie steht kurz davor, endgültig den Verstand zu verlieren. Die ganze Geschichte ist so gar nicht nach Plan verlaufen, zumindest nicht nach ihrem Plan. Ihr zwei besorgt dann den Rest.
    Er nickte. Gleich neben ihm stand Naomi, das Gesicht eine Maske aus purem Hass, der sich allein gegen Selene richtete.
    »Nachdem du einen qualvollen Tod gestorben bist, mache ich deinen Gefährten wieder zu meinem Bettgespielen«, verkündete Selene. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt einzig und allein mir, genau wie ich es wollte. »Zuerst lecke ich ihm mit der Zunge über die Brust   …«
    »Das klingt nach jeder Menge Spaß, Selenchen, aber die Party ist jetzt endgültig vorbei«, unterbrach ich sie. »Und die Einzige, die Rourke irgendwo leckt, bin ich! «
    Ich wandte mich in Richtung Alkoven, wo mein Bruder und Naomi warteten, schraubte mich in die Luft, traf mit den Füßen voran auf die Wand und stieß mich kraftvoll ab. Selene hatte nur Augen für mich und rannte, genau wie ich es mir gedacht hatte, mit wutverzerrtem Gesicht auf mich zu, als etwas durch die Luft zischte.
    Und sich genau zwischen die Augen in ihren Kopf bohrte.

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
    E iner von Tallys Zauberpfeilen   – der orangefarbene, um genau zu sein – steckte mitten in Selenes Stirn.
    Kaum dass der Pfeil sie getroffen hatte, war sie auch schon zusammengebrochen. Der orange gekennzeichnete Pfeil war der mit dem Schlafzauber. Und er funktionierte.
    Dann stand Naomi auch schon vor mir. » Alors , wir müssen uns beeilen. Dieser Zauber wird nicht lange vorhalten.« Getrocknetes Blut klebte ihr im Gesicht und den Haaren. Prellungen und Schnitte verunzierten ihren ganzen Körper. Diese Verletzungen heilten im Handumdrehen ebenso wie die seltsam geformte Wunde auf ihrer Schulter, dort, wo ihr Shirt zerrissen war. Die Wunde fiel mir sofort auf. »Komm«, drängte Naomi mich. »Wir müssen sie ein für alle Mal töten. Lass uns erst einmal ihren Körper zerhacken. Vielleicht wird das nicht reichen, aber wir müssen es versuchen.«
    Tyler sprang von dem Felsvorsprung auf den Höhlenboden hinunter und landete leichtfüßig neben uns. »Ich muss nach Danny sehen«, sagte er. »Er war gerade dabei, wieder menschliche Gestalt anzunehmen, vorhin, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe.«
    »Alles in Ordnung, Kumpel, hier bin ich.« Danny kam mit weit ausgreifenden Schritten auf uns zu. Offenkundig hatte er sich ein Stück von Selenes Seidenlaken um die Hüften geschlungen. Er sah schlimm aus, blass und erschöpft. Aber ich war froh, dass er noch am Leben war. »Also, dann zerlegen wir die Hexe mal in ihre Einzelteile. Ich habe echt die Nase voll von der ganzen Geschichte. Das ist nicht ganz das Abenteuer, das ich mir vorgestellt hatte. Aber ich verbuche es trotzdem mal als Gewinn.«
    »Hast du dich auch wirklich ganz von Selenes Zauber erholt?«, erkundigte ich mich besorgt und musterte seinen ganzen Körper eingehend, um auf Nummer sicher zu gehen.
    »Nur dank deiner Magiespritze und meines Wolfs«, erwiderte er grimmig. »Ohne diese Hilfe wäre ich jetzt Geschichte. Diese Göttin kann einem ganz schön eine verpassen. Daneben hat sich dieser Ziegenzauber wie Bauchweh angefühlt. Kinderkacke, mehr nicht.«
    Ich nickte. Ich konnte seine Erleichterung über das Blutband zwischen uns spüren. Auch ich war verdammt erleichtert. »Bevor wir uns um Selene kümmern, muss ich noch nach Rourke sehen«, sagte ich. »Seine Verletzungen heilen, aber er ist sehr schwach. Und dann wird es mir ein Vergnügen sein, Selene persönlich das Lebenslicht auszublasen. Wenn es uns nicht gelingen sollte, sie zu töten, aus welchen Gründen auch immer, kann«, nein, werde »ich ihn nicht noch einmal ihrer Gnade ausliefern.«
    Naomi legte mir die Hand auf den Arm. » Eh bien , geh zu ihm. Ich kümmere mich derweil schon um Selene. Ich habe viele Jahre darauf gewartet, mich zu rächen, und jetzt werde ich meinen Rachedurst stillen.« Mit steinernem Gesicht wandte sie sich an die beiden Jungs. »Wir schneiden ihr zuerst den Kopf ab.« Sie warf einen Blick zu mir herüber. »Um es tatsächlich zu Ende zu bringen, brauchen wir deine Energie und Macht, ganz egal, was wir davor mit ihr machen.«
    Unsere

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