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Halbmondnacht

Halbmondnacht

Titel: Halbmondnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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uns von allem fern, was aus der Unterwelt stammte, und im Gegenzug gingen die Dämonen und ihre Brut uns aus dem Weg. Dämonen könnten fünfundsiebzig Unterarten von Killer-Fledermäusen aufziehen und halten, und wir hätten es nie bemerkt. »Ray, wenn du schon mal da bist, könntest du dich auch nützlich machen. Also, tu mir den Gefallen und hol uns bitte Wasser, ja?«
    Ich hatte darauf gehofft, Eamon würde sich endlich wieder blicken lassen, aber jetzt musste es auch so gehen.
    »Wie zum Geier soll ich denn in dieser Dunkelheit Wasser finden, Hannon?«, beschwerte sich Ray sofort. »Ich hab ja kaum in einem Stück hierher zurückgefunden. Meine Augen sprühen nicht gleich Funken, nur weil ich was sehen muss.«
    Ich grinste. »Unsere Augen sprühen keine Funken, damit wir besser sehen. Sie ändern ihre Farbe wegen der uns innewohnenden Magie, die sich so offenbart. Die Augen sind tatsächlich die Fenster zur Seele, Ray. Und was das Wasser angeht: es ist auf alle Rucksäcke verteilt. Du brauchst dir nur einen davon zu suchen.«
    »Na prima«, grummelte Ray, während er auf der Suche nach dem Gepäck durchs Unterholz pflügte.
    »Wasser ist sicher eine gute Idee«, meinte Naomi.
    »Dann können wir so das Gift von Dannys Haut waschen?«
    Sie nickte. »Ich glaube schon.«
    Tyler hielt immer noch Dannys Beine fest, schwieg aber beharrlich. Wir alle waren bereit, sofort zu reagieren, sollte Danny erneut um sich schlagen.
    Augenscheinlich hatte Ray einen der Rucksäcke gefunden und zog ihn nun fluchend hinter sich her. »Herr im Himmel, was ist denn in dem Ding drin? Wackersteine?«
    »Bring den Rucksack her zu mir«, verlangte ich ungeduldig. »Und beeil dich ein bisschen. Wir müssen unbedingt das Gift von Danny herunterbekommen.« Der gelb-grüne Eiter kokelte auf Dannys Haut vor sich hin. Das Ganze nur ekelig zu nennen, wäre Schönfärberei gewesen.
    Schnaufend vor Anstrengung schleppte Ray den Rucksack herbei. »Hier bitte.« Er stellte ihn gleich neben meinem Bein ab, beugte sich vor und warf über meine Schulter hinweg einen Blick auf Danny. »Heiliges Kanonenrohr!«
    Das Kreuz steckte immer noch in Dannys Brust. Keine Ahnung, wann wir es wohl herausziehen durften, also fragte ich: »Was ist mit dem Kreuz? Kann es raus?«
    » Non . Es dauert noch ein bisschen. Ich halte ihn fest für den Fall, dass es zu einer Reaktion kommt. Und ihr schüttet das Wasser über ihn und wascht das Gift weg«, wies Naomi uns an. »Wenn alles Gift abgewaschen ist, sollte er von ganz allein wieder zur Besinnung kommen. Und dann, nachdem seine Wunden zugeheilt sind, entfernen wir das Kreuz.«
    Ich ließ Danny los und öffnete den Rucksack. Ziemlich zuoberst lag eine große Feldflasche. Ich drehte die Verschlusskappe auf und goss langsam deren Inhalt über Danny aus. Seine Kleidung hing nur noch in Fetzen an ihm, daher konnte ich gut sehen, wo noch Gifteiter an der Haut haftete und wo er schon weggespült war. Als ich Kopf, Arme und Oberkörper auf diese Weise gereinigt hatte, reichte ich die Feldflasche an Tyler weiter. Er schüttete den Rest des Wassers über Dannys Beine. Beide achteten wir penibel darauf, dass wir nicht mit dem Eiterzeug in Kontakt kamen.
    Kaum war das letzte Gift weggewaschen, begann Danny laut zu stöhnen.
    Wir alle waren sehr erleichtert, als er endlich die Augen aufschlug. »Was   …?« Er hob die immer noch blutige Hand an die Stirn. »…   ist passiert? Ich fühle mich, als ob mir ein Laster erst voll über das Gesicht und dann über die Beine gefahren wäre.« Er wollte sich aufsetzen, aber Naomi, die Hand auf seiner Brust, verhinderte es.
    »He, Mann, geh’s langsam an, klar?«, meinte Tyler leise. »Immer schön eins nach dem anderen, Mr.   Unkaputtbar.«
    »Du solltest versuchen zu schlafen«, sagte Naomi. »Es wird eine Weile dauern, bis alle Wunden verheilt sind.«
    »Schlafen? Blödsinn«, knurrte Danny und blickte von ihr zu mir in der Hoffnung, so eine Erklärung für das Geschehene zu erhalten. »Was ist denn nur los? Habe ich mich mit einem Rasentrimmer angelegt, oder was? Schlaf ist wirklich das Letzte, wonach mir ist. Und kann mir bitte jemand erklären, warum dieser verfluchte Silberklumpen in mir steckt?« Ehe einer von uns antworten konnte, riss er sich das Kreuz aus der Brust und warf es mit einer trotzig wirkenden Bewegung aus dem Handgelenk heraus in den Wald.
    »Non!« , kreischte Naomi und sprang dem Kreuz hinterher.
    »Du hast gerade das in hohem Bogen weggeworfen, was dir das

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