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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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war.
    »Sicher«, antwortete sie mit gleicher Kälte und war fest entschlossen, sich bei diesem Spiel um höfliches Desinteresse nicht geschlagen zu geben. Bei ihrem Tonfall fingen Jons Augen an zu glitzern, und der warnende Muskel bewegte sich auf seiner Wange. Seine Wut schien jetzt kurz vor der Explosion zu sein. Bevor er jedoch ant worten konnte, fing Petersham, der am Fenster stand, an  zu sprechen.
    »Kapitän, Frau Martha ist mit dem Rest der Sachen angekommen. Wollen Sie, daß ich danach sehe? «
    »Ich werde das selbst tun. Ich muß sowieso wieder zurück in die Stadt. Du bleibst bei Miß Cathy, bis Martha hier heraufkommt, und dann kannst du mal überprüfen, was von den Ställen übriggeblieben ist. Wenn ich mich richtig an meinen Vater erinnere, dürfte dort nicht mehr viel los sein. «
    »Werden wir hier eine Weile bleiben, Kapitän? « fragte Petersham ruhig.
    »Für eine Weile«, sagte Jon kurz und verließ den Raum, ohne Cathy eines weiteren Blickes zu würdigen. Cathy biß sich auf die Zunge, um nicht hinter ihm her zu rufen. Er hatte gesagt, daß er zurück in die Stadt mußte -natürlich zweifelsohne, um diese Frau zu treffen! Er war ein lustvoller Mann, und sie wußte, daß er seit Monaten keine Frau mehr gehabt hatte. Wenn er zu ihr ging, würde sie ihm das nie verzeihen, dachte Cathy. Und wenn schon, machte sich eine kleine Stimme in ihr lustig, du wirst es ja sowieso nicht erfahren. Wer sollte dir davon erzählen?
    Während der nächsten zehn Tage nagten die Verdächtigungen an Cathy wie ein Krebsgeschwür. Jon war fast nie zu Hause, und wenn er da war, war er kurz angebunden und hatte keine Zeit. Cathy konnte nicht wissen, ob er Isobelle oder irgendeine andere Frau traf, aber es war mehr als wahrscheinlich. Es gab schließlich nicht mehr viel, was ihn jetzt noch davon abhielt. Obwohl sie seine Frau war, war er nicht mehr durch das ursprüngliche Band der Liebe oder wenigstens des Schuldgefühls an sie gebunden. Er würde genau das tun, was ihm verdammt noch mal gefiel, dachte sie verärgert. Und wenn ihr das  nicht paßte, mußte sie eben trotzdem damit klarkommen! Das einzige, was noch ein wenig gegen seine Untreue sprach, war der ständige Zustrom von neuen Sklaven auf das Anwesen. Es war möglich, daß er sich ganz einfach damit beschäftigte, die Arbeitskräfte auszusuchen, die auf Woodham gebraucht wurden, um den Ort in eine erfolgreiche Baumwollplantage zu verwandeln. Cathy hatte von Petersham über diesen Plan gehört. Der Kapitän hatte sich entschlossen, Farmer zu werden, was dem kleinen Diener vollkommen unbegreiflich war. Aber wenn sich Kapitän Jonathan Hale etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann machte er es gründlich. Petersham wäre nicht überrascht gewesen, wenn es schon im kommenden Sommer eine Menge Baumwolle geben würde!
    Cathy interessierte sich ziemlich wenig für Baumwolle. Sie war wütend und erschöpf, und wenn sie ehrlich war, vermißte sie Jon. Sie wartete sehnlichst auf die Geburt des Babys, so wie ein Gefangener die Freiheit ersehnt hätte. Sobald ihr Körper wieder ihr selbst gehören würde, würde sich alles ändern. Das schwor sie sich. Sie würde die Liebe ihres Mannes zurückgewinnen.
    Martha wurde zur Haushälterin ernannt, und sie wurde zunehmend streitsüchtiger. Sie war den Umgang mit Sklaven nicht gewöhnt und zutiefst mißtrauisch ihnen gegenüber. Sie weigerte sich, die Sklaven auch nur in die Nähe von Cathy zu lassen, weil sie glaubte, daß sie alle einen Aufstand planten und dem Mädchen die Kehle durchschneiden würden, sobald die Gelegenheit dazu da war. Die dauernden Schwierigkeiten, die durch Marthas Verhalten verursacht wurden, kamen Cathys Gesundheit nicht sehr zugute. Sobald sie wieder auf den Beinen war, würde die Organisation der Dienerschaft ein anderes Problem sein, mit dem sie sich beschäftigen mußte.
    Das Wetter blieb bis zum ersten Tag im März warm  und sonnig. Dann wurde die Monotonie durch einen leichten Schauer unterbrochen. Das sanfte Prasseln an den geschlossenen Fenstern lullte Cathy ein. Sie hatte sich den ganzen Tag über merkwürdig lethargisch gefühlt, und die Bürde, die sie trug, erschien ihr noch schwerer als gewöhnlich. Sie hielt das für normal, weil das Kind jetzt von Tag zu Tag größer wurde.
    Jon hatte an diesem Morgen bei ihr hereingeschaut und sich mit kühler Höflichkeit nach ihrem Befinden erkundigt. Er war stadtfein angezogen, und Cathy hatte sein attraktives Äußeres mit Verärgerung wahrgenommen.

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