Hale 1 Piraten der Liebe
wußte sie, worum es ging. Sie hatte den messerscharfen Schmerz kennengelernt, der sich anfühlte, als würde man zweigeteilt. Sie konnte es nicht...
Er lag auf der Seite und hielt sie dicht an seinen Körper gepreßt, wobei er darauf achtete, daß sie nicht auf ihrer schmerzenden Rückseite lag. Mit einer Hand zog er ihr das Nachthemd aus. Als sie so nackt war wie er, griff er nach ihrem Bein und legte es hoch um seine Taille. Cathy wehrte sich heftig.
Sie wollte schreien und weinen, um sich diese neue Tortur zu ersparen, aber sein Mund war auf ihrem und erstickte ihre Schreie. Sie fühlte seine Härte zwischen ihren Beinen und wartete auf den Schmerz, der nun sicherlich folgen mußte. Zu ihrer Überraschung spürte sie aber nur eine heiße, süße Fülle, die in sie eintrat. Sie schnappte bei dieser fremdartigen Empfindung nach Luft, aber nicht vor Schmerz. Es fühlte sich gut an...
»Ich habe dir gesagt, daß das nächste Mal besser sein wird«, murmelte Jon zärtlich in ihr Ohr.
Cathy rief nach der ihr so gut bekannten Wut.
Statt dessen fühlte sie nur eine schmelzende Schwäche, als er sich sanft in ihr bewegte. Sie stöhnte bei diesem unerwarteten Vergnügen, und ihre Arme schlangen sich wie von selbst um seinen Hals.
»Aaah, Cathy...« hörte sie von fern seine Stimme durch die zarten Nebel hindurch, in denen sie sich verlor.
Sie war jedoch viel zu sehr von ihren eigenen Empfindungen gefangen, um einen Gedanken daran zu verschwenden.
Seine Stöße trugen sie wie auf einer Wolke davon. Sie wollte mehr und immer mehr. Sie begann, sich mit ihm zu bewegen, und ihr ungeübter Körper rieb sich verführerisch an seinem.
Er stöhnte und bewegte sich härter. Cathy hielt ihn so fest, als wollte sie ihn nie mehr loslassen. Dann war es plötzlich vorüber.
Ärgerlich kehrte Cathy wieder in die Realität zurück. Er lag jetzt lang ausgestreckt neben ihr. Seine Hand lag auf ihrer Brust, und er atmete in ihr Ohr. Versuchsweise legte sie ihr Bein über seines. Das konnte doch nicht alles sein! Sie war an einem so schönen Punkt angekommen! Was war passiert?
»Jon?« murmelte sie verführerisch.
»Also jetzt bin ich Jon, nicht wahr? Ich dachte, du haßt und verachtest mich?« Er hatte jetzt wieder diesen spöttischen Zug um den Mund. »Da sieht man mal wieder, wie wankelmütig die Frauen sind.«
»Oh, du...« fuhr Cathy ihn an und drehte ihm dann den Rücken zu. Er hatte es wieder geschafft, sie zu beschämen. Aber warte nur, dachte sie wütend, warte nur, mein starker Piraten-Kapitän. Du bekommst deine Rechnung noch, und zwar bald.
Gerade, als sie das gedacht hatte, fühlte sie wieder, wie sich Jons Arme um sie legten. Er zog sie an sich und umfing sie mit seinem warmen Körper. Er hatte seinen Kopf auf seinen Arm gebettet. »Schlaf jetzt, du kleine Hexe«, flüsterte er und gab ihr einen zarten Kuß auf das verwirrte Haar.
Sie glaubte das Blitzen seiner weißen Zähne zu sehen, als er hinzufügte: »Solange du noch Gelegenheit dazu hast. «
4. Kapitel
Als Jon am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich so lebendig wie schon seit Monaten nicht mehr. Er reckte sich und stieß dabei an den Körper, der zusammengerollt auf der anderen Seite des Bettes lag. Er dachte voller Gewissensbisse, daß sie sogar im Schlaf möglichst viel Abstand von ihm hielt. Er würde das ändern, schwor er sich. Der Tag, an dem sie seinen Körper genauso begehren würde wie er ihren, würde kommen. Und er mußte zugeben, daß er sie sehr begehrte. Sogar jetzt mußte er sich sehr zusammennehmen, um sich nicht auf sie zu legen und ihr all seine Lust zu geben. Doch er wußte genau, daß die See und sein Schiff auf ihn warteten. Jon grinste. Er wurde langsam alt. Männer mittleren Alters waren angeblich besonders verrückt nach Mädchen, die ihre Töchter sein konnten. Aber wenn das, was er fühlte, das mittlere Alter war, dann sollte es nur kommen. Es war fantastisch!
Seine Hand bewegte sich über das Bett, aber er zog sie zurück, bevor sie ihr Ziel erreichte. Genug davon! Er hatte ein Schiff zu segeln. Was sollten seine Männer von ihm denken, wenn er sich im Bett lümmelte, bis die Sonne hoch am Himmel stand? Sie glaubten, daß er langsam senil würde. Es war das erste Mal, daß er bis zum Mittag geschlafen hatte, seit er als Junge zur See gegangen war. Bei diesem Gedanken schüttelte er sich ein wenig. Der Niedergang vieler Männer war eine Frau gewesen. Er mußte vorsichtig sein, damit ihm seine Faszination für diesen
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