Hale 1 Piraten der Liebe
Rücken.«
Cathy starrte ihn ungläubig an. Das konnte er doch nicht ernst meinen! Er konnte doch nicht wirklich von ihr erwarten...
»Verdammt noch mal!« brüllte Jon. Cathy sprang hastig hoch.
»Ja, Herr« sagte sie bitter und ging auf ihn zu. Jon gab ihr ohne ein Wort das Stück Seife. Sie biß sich auf die Lippe und ging um ihn herum. Was würde sie jetzt für ein Messer geben, dachte sie, während sie auf seinen Rücken hinunterstarrte. Die Muskeln an seinem Hals wurden plötzlich hart, so als ob er erwarte, angegriffen zu werden. Der Mann muß Gedanken lesen können, dachte sie. Aber er brauchte sich nicht zu fürchten; es bestand keine unmittelbare Gefahr. Ihre schmerzende Rückseite war ihr noch sehr gut in Erinnerung.
»Worauf wartest du?« schnarrte Jon über seine Schulter zurück. Cathy schob die Ärmel ihres Nachthemds zurück und fing an. Als sie ihn mit Seife einrieb, zitterten seine Schultern ganz leicht. Ansonsten verhielt er sich vollkommen still, während sie ihm eilig den Rücken schrubbte. Seine Haut war so weich wie Seide und glänzte. Sie hätte liebend gern ihre scharfen Fingernägel darüber gezogen, um sich zu rächen, aber ihre Vernunft hielt sie zurück. Sie biß die Zähne zusammen und beendete ihre Arbeit. Als sie sich entfernte, seufzte sie erleichtert.
»Haben Sie sonst noch Wünsche, Herr?« Cathy konnte nicht widerstehen, das letzte Wort besonders zu betonen. Als Jons Hand hervorschnellte, um nach ihr zu greifen, machte sie vor Schreck einen Luftsprung. »Du kannst auch gerne noch den Rest waschen, verdammt noch mal.« Er zog sie an den Haaren um die Wanne herum, bis sie so stand, daß er sie sehen konnte. Cathy bereute ihre vorschnellen Worte. Jetzt erwartete er auch noch, daß sie ihn überall wusch! Das würde die größte Demütigung sein!
»Das werde ich nicht!« murmelte Cathy und fing an zu zittern, als sich die Hand fester um ihren Hals legte.
»Du wirst genau das tun, was ich dir sage, mein Mädchen. Also los!«
Er ließ sie los und lehnte sich zurück. Cathy machte eine schnelle Bewegung, so als ob sie weglaufen wollte. Er sah sie warnend an.
Sie hatte keine Wahl. Es war besser, das schnell hinter sich zu bringen.
Cathy beugte sich widerwillig über die Wanne und rieb nun seine Brust mit der Seife ein. Die Haare auf seinem Körper waren lockig und fühlten sich rauh an ihren Fingerspitzen an. Cathy war plötzlich versucht, die Seife hinzuwerfen und ihre Hände über diesen dunklen Teppich gleiten zu lassen. Sie war so schockiert über sich selbst, daß sie genau das Gegenteil tat und ihn so wenig wie möglich berührte. Sie wußte, daß Jon es bemerken mußte, aber er sagte nichts. Er schloß die Augen und entspannte sich, während sie ihn wusch. Sie spülte seine Brust hastig mit Wasser ab und stand auf. Er öffnete ein Auge und sah sie abwägend an.
»Bring zu Ende, was du angefangen hast.«
Cathy starrte widerwillig an seinem langen Körper herunter, der klar durch das Wasser zu sehen war. Seine schwellende Begierde war unübersehbar! Sie konnte es nicht! Es ging einfach nicht!
»Ich - ich kann nicht!« flüsterte sie verzweifelt. Sofort verengten sich seine Augen ärgerlich.
»Nicht?« wiederholte er langsam und schien ihre Äußerung zu überdenken.
»Zwing mich nicht dazu«, flüsterte sie mit zitternder Stimme und ärgerte sich gleichzeitig über ihre Schwäche.
Jon starrte sie lange an. Ihre Lippen zitterten, und in ihren schönen Augen standen Tränen. Er fühlte sich plötzlich daran erinnert, wie er einmal seine beste Stute dazu zwang, über einen Zaun zu springen. Sie wollte es nicht. Dann stürzte sie und brach sich ein Vorderbein. Der Ausdruck in ihren Augen war der gleiche gewesen, wie Cathys jetzt.
»Geh ins Bett«, sagte er brüsk und überraschte damit sogar sich selber.
Cathy tat, was er gesagt hatte und huschte unter die Bettdecke. Sie fühlte sich zu elend, um auch nur an den Kerzenhalter zu denken, der unter der Matratze lag. Was hatte es für einen Sinn? Er würde ihn ihr nur wegnehmen und sie wieder bestrafen. Tränen rollten über ihre Wangen und benetzten das Kissen. Früher hatten sie nur Menschen umgeben, die sie liebten und für sie sorgten. Für diesen Mann war sie nicht mehr als ein Objekt, so wie - eine Schüssel! Cathy schluchzte leise. Warum mußte ihr das passieren? Womit hatte sie ein solches Schicksal nur verdient?
Cathy spannte sich sofort an, als Jon die Kerze auslöschte und rutschte so nah wie möglich an die
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