Hale 1 Piraten der Liebe
an zu schmerzen. Auch seine Schulter schmerzte! Er warf Cathy einen bösen Blick zu, und die versuchte angestrengt, nicht zu kichern.
»Also das findest du lustig, Fräulein? « sagte er drohend und ging auf sie zu. Cathy erschreckte sich und versuchte vom Bett zu springen, aber zwei starke Arme schossen hervor und hielten sie fest.
»Nein, o nein«, quietschte sie und brach dann hilflos in gurgelndes Lachen aus. »Es tut mir leid! « brachte sie zwischen ihren Lachanfällen hervor. »Ich - ich kann wirklich nichts dafür! «
»Dir wird schon das Lachen vergehen, wenn ich dich mit an Deck nehme und deine Wunden aller Welt zeige«, drohte er ihr und wußte im selben Augenblick, daß er es nie aushalten könnte, wenn andere Männer ihre süße Nacktheit anstarrten.
»Das würdest du nicht tun!« rief Cathy, und ihre Hand flog automatisch schützend an ihre Rückseite.
»Ich könnte es«, warnte er sie.
»Ich werde nicht mehr weiter lachen« versprach sie, nur um in einen neuen, großen Lachanfall auszubrechen.
»Dieses Frauenzimmer«, sagte er ohne Wut und drehte sich um. Er setzte sich auf die Bettkante, um seine Stiefel anzuziehen.
»Jon«, wagte sie sich hervor, als ihre Heiterkeit etwas nachgelassen hatte. »Ich wollte dir nicht weh tun - das habe ich natürlich trotzdem getan - aber, es tut mir jetzt leid. Wirklich.«
»Wirklich?« Er drehte sich um und sah sie genau an. Cathy spürte, wie ihr Herz einen kleinen Satz machte, als sie den Ausdruck in seinen Augen sah.
»Jjja.« Cathy war sich selbst nicht einmal sicher, ob sie meinte, was sie sagte oder nicht. Es konnte einfach eine List sein, um ihn sanftmütiger zu stimmen. Es konnte aber auch ernst gemeint sein. Er hatte ihre Gefühle so durcheinandergebracht, daß sie es einfach nicht wußte. »Beweise es.«
»Wie denn?«
»Küß mich besser.« In seinen grauen Augen lag Spott, aber in ihnen war auch immer noch diese kleine, ausdauernde Flamme.
»Ich - ich - na gut.« Nach all den Intimitäten, die sie in der vergangenen Nacht geteilt hatten, war der Gedanke, von ihm geküßt zu werden, eigentlich ganz erfreulich. Cathy hielt ihr Gesicht erwartungsvoll hoch, schloß die Augen, und ihre Lippen waren in der richtigen Stellung für einen Kuß. Jon lachte kurz.
»Ich meinte, daß du mir den Kuß gibst, du Dummkopf, nicht andersherum.«
»Oh!« Cathy ließ sich auf ihre Fersen zurückfallen und dachte schnell nach. Sie war erstaunt, daß ihr die Idee trotz aller Verletzungen, die er ihr zugefügt hatte, gefiel. Das Spiel wurde langsam gefährlich. Sie war sich nicht mehr sicher, ob sie gewinnen oder verlieren wollte beziehungsweise was überhaupt Gewinnen oder Verlieren war. Aber alles, was ihn offener für sie machte, mußte sich wohl zu ihrem Vorteil auswirken. Deshalb würde es genau in ihre Pläne passen, wenn sie ihm einen hingebungsvollen Kuß gäbe. Sie kniete sich neben ihn, da er immer noch auf der Bettkante saß und hielt ihren Bademantel dabei sorgfältig fest. Seine Augen verdunkelten sich, als sie ihre seidigen, weißen Arme um seinen Hals legte. Erstaunt nahm sie wahr, wie ihr eigenes Herz schneller schlug. Du darfst dein Ziel nicht vergessen, warnte sie sich selbst, als sie sich ihm näherte. Dies alles war ihre Rache...
Ihre Lippen gingen zu seinem Auge, wo sie den Schmerz mit vielen zarten Schmetterlingsküssen vertrieben und liefen dann weiter über die langen Kratzer, die ihre Nägel auf seiner Wange hinterlassen hatten. Seine Haut fühlte sich fest und hart unter ihrem Mund an. Sie schmeckte nach dem Salz der See und roch nach Mann. Cathy fing an, diesen Geruch zu lieben...
Plötzlich schlossen sich Jons Arme um sie. Seine Hand faßte in ihr langes Haar und drückte ihren Mund auf seinen. Seine Lippen ruhten hungrig, aber doch still auf ihren. Er ließ sie die Initiative ergreifen. Ihre Lippen drückten fester gegen seine, und er bewegte sich immer noch nicht. Er hielt seine Emotionen fest unter Kontrolle und ließ sie selbst lernen, was es über das Küssen zu wissen gab. Ihre kleine Zunge streichelte seine schüchtern und zog sich dann eilig zurück. Jons körperliche Reaktion war so intensiv, daß es ihn beinahe schmerzte. Er wünschte sich nichts mehr, als sie auf die Kissen zu werfen und sie bis zum letzten Atemzug zu lieben. Aber er wollte sie nicht verschrecken... Er war verblüfft, daß ihm eine Vergewaltigung längst nicht mehr so befriedigend erschien wie früher. Er wollte ihre volle, willige Mitarbeit.
»Miß?«
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