Hale 1 Piraten der Liebe
Er wollte sie wirklich nicht verletzen. Gott wußte es! Aber sie konnte ja sogar die Geduld eines Heiligen auf die Probe stellen; und dann erst jemanden, der so aufbrausend war, wie er selbst. Nun, er hatte schließlich nicht wissen können, daß sie so temperamentvoll war, oder? Er löschte die Kerze wieder und ging zurück ins Bett. Dort lag er auf dem Rücken und machte keinen weiteren Versuch, sie zu berühren.
»Also gut, es tut mir leid«, sagte er steif nach einem langen Schweigen.
Diese Bemerkung kam so unerwartet, daß Cathy überrascht war. Sie hatte wirklich nicht geglaubt, daß er sich entschuldigte. Gab es nicht irgendeinen Weg, seine Gewissensbisse zu ihrem Vorteil zu nutzen? Sie könnte so tun, als würde sie ihm vergeben... »W - was?« fragte sie erstaunt. »Verdammt, ich sagte, es tut mir leid.« Er stieß diese Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Cathy lächelte beinahe. Es war offensichtlich, daß ihm diese Entschuldigung sehr schwerfiel. Wenn sie ihm jetzt schon eine Entschuldigung abringen konnte, war es vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn genau dort hatte, wo sie ihn wollte: auf den Knien. Nicht, daß sie sich damit zufriedengeben würde. Sie wollte ihn tot sehen!
»Du hast dir das alles selber eingebrockt, weißt du«, sagte er und wollte jetzt anscheinend doch sein Verhalten rechtfertigen.
»Ich habe mir das selbst eingebrockt?« fauchte Cathy ihn an und vergaß unmittelbar ihr Vorhaben, ihm ganz lieb zu verzeihen. »Ich habe dich sicherlich niemals darum gebeten, mich zu vergewaltigen!«
»Es war keine Vergewaltigung, und das weißt du genauso gut wie ich«, sagte Jon rauh und stützte sich auf einen Ellenbogen, um sie besser ansehen zu können.
»Keine Vergewaltigung!«
»Du wolltest es auch. Es ist keine Vergewaltigung, wenn die Lady einverstanden ist, denke ich.«
»Einverstanden! Ich war überhaupt nicht einverstanden! Du hast mich dazu gezwungen! Ich hatte keine Wahl!«
»Ich gebe zu, daß ich dich auch dazu gezwungen hätte, wenn es nötig gewesen wäre. Aber so wie die Dinge liegen, habe ich das nicht getan. Seit ich dich damals das erste Mal auf der >Anna Greer< geküßt habe, wußte ich schon, daß du mein warst. Du bist eine sehr leidenschaftliche Frau, Süße, oder wirst zumindest eine sein, wenn du ein wenig mehr über diese Dinge gelernt hast! «
»Du Biest! « schrie Cathy und saß plötzlich aufrecht im Bett. »Ich fand alles, was du mir angetan hast, widerlich! Ich hasse dich dafür, daß du mich berührst! Ich hasse dich! Du hast mich vergewaltigt, du widerliches Schwein, und jetzt versuchst du dein Gewissen zu beruhigen, indem du sagst, daß ich es ja wollte! «
»Etwa nicht? « sagte er provokativ.
»Nein! « Cathy war außer sich vor Wut.
»Soll ich dir das Gegenteil beweisen? « fragte er, und seine Stimme war sanft.
Er legte seinen harten Arm um ihre Taille und zog sie zurück ins Bett.
»Aber du - du kannst es nicht tun! Du hast dich entschuldigt! Wie kannst du mir dasselbe noch einmal antun, wenn dir das erste Mal leid tat? «
»Du hast mich mißverstanden, Süße. Ich habe mich dafür entschuldigt, daß ich dich geschlagen habe. Ich habe es nie bereut, mir das zu nehmen, was du mir geben wolltest. «
»Laß mich, du verlogenes Schwein! « schimpfte Cathy. »Kannst du nicht in deinen Dickkopf hineinbekommen, daß ich dich verachte? Ich sagte, laß mich! « Ihre Stimme wurde schrill, als er sie an sich zog.
»Hab keine Angst, meine Kleine. Ich sagte dir doch, daß das nächste Mal besser wird. Diesmal wird es dir überhaupt nicht weh tun, wenn du dich einfach nur entspannst und mich machen läßt... « Seine Stimme brach ab, als er seine Lippen in das sanfte Tal zwischen ihren Brüsten versenkte.
»Ich werde das nie zulassen! « brachte Cathy mit einem erstickten Rüstern hervor. Sie zog, so fest sie konnte, an seinen schwarzen Haaren. »Alles, was du von mir willst, mußt du dir nehmen! Du mußt mich wieder und wieder vergewaltigen, und ich werde immer noch nicht nachgeben! Ich hasse dich und eher sterbe ich, als dir nachzugeben!«
»Das bezweifle ich, mein Mädchen. Höchstens, wenn du vorhast, ziemlich bald zu sterben.«
Nun ergriff er ihre Hände, um sie festzuhalten. Cathy wand und drehte sich, als er zuerst verspielt an dem einen und dann an dem anderen Nippel sog. Eine merkwürdige Sehnsucht breitete sich bei dieser Berührung in ihrem Körper aus. Aber Cathy widerstand der Versuchung, sich ihm hinzugeben. Diesmal
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