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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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zynisch.
    »Aber ja! Aber ja! Das habe ich! « Ihre Stimme wurde zu einem Kreischen, als sie ihm diese Worte entgegen warf.
    »Das kannst du deiner Großmutter erzählen. « Brutal wischte er ihre Behauptung beiseite. Wieder flackerte in Cathys Augen die Wut auf.
    »Du bist ein elender Mistkerl! « sagte sie mit bebender Stimme. »Du machst mich krank, weißt du das? Du bist nicht mehr zu retten! Du... «
    »Das reicht! « befahl er mit grimmigem Gesicht. »Ich habe keine Zeit zuzuhören, wie du dein Netz aus Lügen spinnst. Wenn wir nicht wollen, daß sich dein geliebter Harold und seine Freunde an unsere Fersen heften, müssen wir mit der Zehn Uhr Flut auslaufen. Und das wollen wir doch nicht, oder? «
    »O doch, das wollen wir! « fauchte sie ihn an, und in diesem Moment meinte sie es fast auch so.
    Er packte ihren Arm und zog sie zur Koje hinüber.
    »Was hast du denn jetzt wieder vor? Nimm deine Finger von mir! «
    Als sie sich wehrte, beugte sich Jon nur nach vorne und nahm sie in seinen Armen hoch. »Nein, nein, meine Liebe, das haben wir alles bereits hinter uns. Ich gehe nicht noch einmal das Risiko ein, indem ich dich hier frei herumlaufen lasse, nur um nachher entdecken zu müssen, daß mein kleines Vögelchen ausgeflogen  ist. «
    »Du kannst mich doch nicht gefesselt lassen! « rief Cathy aus und wand sich in seinen Armen.
    »Kann ich nicht? Warte es ab! « Damit ließ er sie ohne Vorwarnung auf die Koje plumpsen. Die dünne Matratze war fast so hart wie das Brett darunter, und Cathy zuckte vor Schmerz zusammen. Aber sofort versuchte sie, sich trotz ihrer Fesseln wieder aufzurichten.
    »O nein, das machen wir nicht! « Jon drückte sie mit einer Hand zurück auf die Koje und hielt sie anschließend mit beiden Knien fest, während er nach ihren Händen griff und diese über ihrem Kopf am Rahmen der Koje festband. Dabei bedachte sie ihn mit sämtlichen Schimpfwörtern, die sie je gehört hatte. Er ignorierte sie, stand auf und hatte wenig Mühe, ihre Füße ebenfalls festzubinden. Hilflos lag Cathy jetzt auf der Koje, die Hände am Kopfende, die Füße am Fußende der Koje angebunden. Ihre Knie waren leicht angewinkelt und ihr Nachthemd bis zu den Oberschenkeln hochgeschoben. Ihre langen, weißen Beine schimmerten einladend. Goldene Locken ihres Haares fielen entlang der Koje nach unten in Richtung Boden, ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen bohrten sich wie Dolche in ihn. Schließlich blieb sie schwer atmend und schweigend liegen und starrte ihn nur an. Jon sah sie lange Zeit mit ausdruckslosem Blick an. Dann zuckten seine Augen. Er packte den Saum ihres Nachthemds und zog es bis zu ihren Fesseln hinunter, machte wortlos auf dem Absatz kehrt und verließ die Kajüte, nachdem er vorher noch die Kerzen ausgeblasen hatte.
    An Deck sog Jon die kühle Nachtluft ein, in der  Hoffnung, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Er konnte kaum fassen, daß die zerbrechliche Schönheit dieser Hure bereits wieder sein Urteilsvermögen zu trüben schien. War es möglich, daß sie das, was sie getan hatte, tatsächlich aus Liebe zu ihm getan hatte, wie er sie so zynisch gefragt hatte? Nein! Er schob diesen winzigen Hoffnungsschimmer von sich. Hätte sie ihn wirklich aus Liebe vor dem Galgen retten wollen, so hätte sie eine ganze Reihe Dinge tun können, die keine Eheschließung mit einem reichen Lord beinhaltete. Ihr Vater hätte ihr geholfen, wenn auch nur wegen Cray. Der hagere Butler, der ihn im Haus am Grosvenor Square eingelassen hatte, hatte ihm gesagt, daß es ihrem Vater bereits viel besser ging, daß er sogar außer Gefahr war. Das verlogene Luder brauchte gar nicht zu denken, die Krankheit ihres Vaters als Grund vorzuschieben! Oder sie hätte einen Wachposten bestechen können, damit er ihn entkommen ließ, oder... Außerdem hatte sie selbst ja alles zugegeben. An jenem Tag, als sie nach Newgate gekommen war, hatte sie alles vor ihm zugegeben und war dann gegangen, um ihn verzweifelt zurückzulassen. Nein, es war nur die Angst vor seiner Vergeltung, daß sie ihm etwas von ihrer angeblichen Liebe vorspielte. Er würde sich nicht noch einmal von ihr um den kleinen Finger wickeln lassen!
    »Hale - wollte sagen, äh, Captain - könnten Sie sich das einmal ansehen? Da will etwas nicht so richtig funktionieren. «
    Froh darüber, seinen düsteren Gedanken entkommen zu können, folgte Jon dem Mann zum Besanmast, wo er entdecken mußte, daß sich beim Versuch, das Kreuzsegel zu hissen, die Taue verknotet hatten.

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