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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Das Segel hing völlig schief. Jon seufzte und erklomm schließlich selbst den Mast, wo er sich mit einer Hand an der Takelage festhielt, und mit der anderen die Taue wieder löste. Anschließend demonstrierte er ihnen zum wohl zehnten Male, wie man ein Segel hißte. Unter seiner Anleitung schafften es die unerfahrenen Männer schließlich ganz passabel. Er lobte sie dafür und kletterte wieder auf das Deck hinunter, um sie ihrer Arbeit zu überlassen. Gott stehe allen an Bord der Cristobel bei, sollte sie jemals in einen Sturm geraten! Mit ihrer Crew von Amateuren würden sie vermutlich nur mit Gebeten überleben können!
    »Kalt, Jonny? « Die einstudierte mädchenhafte Stimme gehörte Sarita Jones, wie sie sich selbst nannte, einer schwarzhaarigen, schwarzäugigen Zigeunerin, die wegen Prostitution deportiert werden sollte. Sie war eine der wenigen weiblichen Sträflinge, die es vorgezogen hatten und denen es gestattet worden war, an Bord zu bleiben. O'Reilly hatte ein Auge auf sie geworfen und war für sie eingetreten, deshalb hatte Jon es auch zugelassen, daß sie blieb. Aber seitdem hatte Sarita deutlich zu erkennen gegeben, daß sie den neuen Kapitän der Cristobel weitaus anziehender fand. Jon seufzte innerlich, als er sie ansah, wie sie sich vor ihm zur Schau stellte, daß ihre vollen Brüste fast völlig unter der weit ausgeschnittenen Bauernbluse zu sehen waren, die sie trug. Frauen an Bord waren immer ein Problem, dachte er verärgert. Und eines war sicher: Er hatte bereits genug Probleme mit einer Frau an Bord, ohne daß er diese noch hinzuzählte!
    »Nach Einbruch der Dunkelheit haben Frauen an Deck nichts mehr zu suchen, Sarita. Das habe ich dir bereits mehrmals gesagt. « Seine Stimme klang geduldig, aber es war offensichtlich, daß er meinte, was er sagte. Sarita sah ihn mit verführerischen Augen an.
    »Aber ich hab dir eine Flasche Grog gebracht, Jon-ny. Es ist doch sicher erlaubt, daß ich dir eine Flasche Grog bringe, wenn es draußen kalt ist? «
    Jon sah sie einen Augenblick lang an, ohne zu sprechen. Es war unmöglich, auf Sarita böse zu sein, so aufreizend ihr Verhalten auch war. Sie war nicht gerade intelligent, kam aus der Gosse Londons, aber sie meinte nichts richtig böse. Und zumindest gab sie sich, wie sie war, was man nicht von allen sagen konnte.
    »Danke, Sarita«, sagte er und nahm die Flasche entgegen, die sie ihm reichte. Er tat so, als merkte er nicht, wie sie über seine Finger strich, während sie ihm die Flasche gab. »Und jetzt verschwinde wieder unter Deck. Und zwar ein bißchen plötzlich! «
    »O Jonny! « protestierte Sarita; aber zu seiner Erleichterung machte sie kehrt, provokativ die Hüften schwingend. Ganz offensichtlich ging sie davon aus, daß er ihr nachblickte und Lust auf sie bekam.
    »Frauen sind Machwerke des Teufels, was Captain? « ertönte O'Reillys wehmütige Stimme neben ihm. Der kleine, gedrungene Mann mit seinem rötlichen Gesicht neidete Jon offensichtlich sein gutes Aussehen. Jon schnitt eine Grimasse.
    »Das sind sie, O'Reilly, ohne Zweifel«, antwortete er mitfühlend. »Hier, trink einen Schluck. «
    Jon reichte dem anderen Mann die Flasche, der einen kräftigen Schluck nahm, und sie ihm dann zu- rückgab. Jon wischte den Flaschenhals an seinem Hemdsärmel ab und nahm ebenfalls einen großen Schluck. Dann standen die Männer gut zwei Stunden auf dem Achterdeck und unterhielten sich nur gele- gentlich, während sie die Flasche Rum gemeinsam leerten. Als der Mond schließlich aufging, war die Cristobel bereits wieder weit draußen auf See. Als Jon düster die Reflexionen des Mondlichts im Wasser be- trachtete, wußte er, daß er nicht mehr ganz klar im  Kopf war. Er war zwar nicht betrunken, aber er war auch nicht mehr ganz nüchtern.
    »Ich glaube, ich haue mich aufs Ohr«, sagte er zu O'Reilly gewandt, der nickte und dann, als ihm einfiel, daß noch eine Lady auf Jon wartete, grinste er. Jon nahm das Grinsen mit leichter Verärgerung auf. O'Reilly stellte sich offensichtlich vor, daß er noch eine lange, leidenschaftliche Nacht vor sich hatte, wogegen er doch eher größerem Ärger entgegensah.
    Jon übergab Mick Frazier das Kommando, einem der wenigen an Bord, die mit einem Schiff etwas anfangen konnten. Er erteilte ein paar Instruktionen bezüglich des Kurses und der Menge an Segel. Dann begab er sich in seine Kajüte.
    Cathy war vor Erschöpfung inzwischen eingeschlafen. Sie wurde abrupt geweckt, als Jon hereinkam. Er schloß die Tür und

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