Hale 2 Freibeuter des Herzens
lehnte sich mit dem Rücken dagegen, bis sich seine Augen an die Finsternis gewöhnt hatten. Sogar über diese Entfernung hinweg konnte Cathy den Geruch des Alkohols in seinem Atem wahrnehmen. Also hatte er getrunken, während sie hier gelegen und gelitten hatte! Aber als er auf sie zukam, konnte sie keine Anzeichen von Trunkenheit bei ihm feststellen; nur die Augen glänzten ein wenig.
»Meinst du, du könntest es wagen, mich loszubinden? « fragte sie spitz, während er vor der Koje stand. »Schließlich bist du ja jetzt hier, um zu vermeiden, daß ich fliehen kann. «
Jon schien einen Augenblick unentschlossen, dann setzte er sich auf die Kante der Koje. Wortlos löste er den Knoten, der ihre Hände an das Bett fesselte. Cathy senkte ihre Arme, ohne ein leichtes Stöhnen zu unterdrücken. Wenn er sich bezüglich seines Verhaltens ihr gegenüber dadurch schuldig fühlte, um so besser! Er verdiente noch weitaus Schlimmeres!
Etwas länger dauerte es, den Knoten an ihren Handgelenken zu lösen. Anschließend öffnete und schloß Cathy ein paarmal ihre Finger und schüttelte sie anschließend. Schließlich streckte sie ihre Arme weit aus. Am gesamten Oberkörper verspürte sie Nadelstiche, und sie stöhnte unwillkürlich auf.
»Arme eingeschlafen? « fragte Jon in einem Tonfall, den man fast schon als Mitleid hätte auslegen können. Cathy war jedoch nicht in der Stimmung sein Mitleid zu akzeptieren.
»Oh, nein«, erwiderte sie abweisend. »Wie kommst du denn auf so etwas? «
Jon warf ihr einen verärgerten Blick zu. »Es wird besser sein, wenn du dein heißes Temperament zügelst, meine Liebe. Ich kann dich jederzeit wieder fesseln, wenn dir das lieber ist. «
»Im Ausstößen von Drohungen bist du ganz gut, was? Dann wollen wir doch mal sehen, ob du sie auch ausführst! «
Mit diesen Worten verpaßte sie ihm eine Ohrfeige, daß es klatschte. Jons Kopf flog zurück, und automatisch flog seine Hand an die getroffene Wange.
»Du verdammtes, kleines Luder! « fauchte er, packte ihre Hände und hielt sie fest. »Was dir fehlt, ist eine Tracht Prügel! Und solltest du mich noch mehr ärgern, wirst du sie auch erhalten! «
»Mein Gott, noch mehr Drohungen! « machte sich Cathy über ihn lustig. »Sieh mich nur an, ich zittere wie Espenlaub. «
Jon knirschte mit den Zähnen, packte sie an beiden Schultern und begann, sie zu schütteln, bis es Cathy schwindelig wurde.
»Laß mich los, du brutales Aas! « fuhr sie ihn an, als sie wieder sprechen konnte. Jon hörte auf, sie zu schütteln und warf ihr einen Blick zu, der sie eigentlich hätte bremsen müssen. Aber sie war zu wütend, um es zu erkennen. Wie konnte er sie nur so behandeln. Wieder schoß ihre Hand nach vorne und erwischte diesmal die andere Wange.
»Du Schlampe! « brüllte er und packte ihre Hände so fest, daß sie sich vor Schmerzen krümmte. »Das reicht jetzt! Ich sollte dich windelweich prügeln! «
»Na los doch, großer, mutiger Mann! Los doch, mach schon! « forderte ihn Cathy heraus. Jons graue Augen blitzten gefährlich, aber er kam ihrer Forderung nicht nach. Cathy hatte auch nicht geglaubt, daß er seine Drohungen wahrmachen würde. Sie kannte ihn zu gut, oder zumindest glaubte sie das...
Statt dessen drückte er sie wieder zurück auf die Matratze. Seine Knie zerquetschten ihr fast den Brustkorb, als er sie damit festhielt. Sie wand sich und fluchte, als er erst die eine, dann die andere Hand an der Koje festband. Als er seine Knie wieder von ihrer Brust nahm, war sie hilflos wie ein kleines Kind, und seine Augen glänzten vor Befriedigung.
»Binde mich sofort los, Jonathan Hale! Du bindest mich sofort los, oder es wird dir noch leid tun! Ich kratze dir die Augen aus, wenn ich hier wieder loskomme! Ich...! «
»Ruhig, ruhig, mein Mädchen«, kam Jons scheltende Stimme, und er ging zum Fußende der Koje. Er griff nach ihren Füßen, und Cathy hielt für den Augenblick still, überrascht, daß er sich offensichtlich doch entschlossen hatte, sie loszubinden. Aber nachdem ihre Füße endlich frei waren, fesselte er sie erneut; nur waren ihre Beine diesmal einzeln gefesselt - und ihre Beine weit geöffnet.
»Was tust du denn jetzt? « stieß sie aus.
Jon lächelte hämisch.
»Mir kam gerade, daß ich dich deines Bräutigams beraubt habe. Aber mache dir deswegen keine Sorgen, Süßes. Ich werde ihn dir ersetzen. «
Plötzlich wurde Cathy alles klar, als ihr ihre Position bewußt wurde, wie sie mit weit geöffneten Beinen hilflos hier
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