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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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behandeln? Er nahm ihren Körper, wo und wann es ihm paßte, egal, ob sie zustimmte oder ob es für sie angenehm war. Und das Schrecklichste von allem war, daß sie sich nicht einmal dagegen wehren konnte. Ihre Kraft verpuffte an ihm, und ihre Schreie und Beschimpfungen waren ebenso wirkungslos. Was sie benötigte, war eine Waffe, um ihm zu zeigen, daß sie es ernst meinte.
    Cathy stützte sich auf einem Ellbogen ab und blickte nachdenklich in das Gesicht des schlafenden Mannes neben ihr. Er lag auf dem Rücken, einen Arm über den Kopf gelegt, den anderen lang nach unten ausgestreckt. Sein Gesicht war leicht von ihr abgewendet, sein schwarzes Haar stand wild in alle Richtungen. Einen Augenblick lang blieb Cathy fast das Herz stehen. Er sieht aus wie Cray, dachte sie, und ein unbeschreibliches Gefühl der Wärme überkam sie. Aber dann holte sie wieder die Erinnerung ein, wie er sie behandelt und als was er sie bezeichnet hatte. Sie dachte daran, wie brutal er sie heute genommen hatte, und sie versteifte sich. Er braucht eine Lektion, dachte sie grimmig, und als ihr Blick durch die Kajüte schweifte, nahm eine Idee in ihrem Kopf Form an.
    Sie war lange vor ihm auf, das verblichene Laken hatte sie sich wie einen Sarong um ihren Körper geschlungen. Sie saß auf einem der harten Stühle, die Beine auf einen zweiten Stuhl gelegt. Ein Lächeln spielte um ihren Mund. Als Jon sich zu regen begann und seine Hand nach ihr tastete, wurde Cathys Lächeln noch breiter. Jetzt, mein lieber Captain, wirst du die Rechnung bekommen, dachte sie triumphierend.
    Jon blinzelte, als seine Hand nicht fand, wonach sie gesucht hatte, und er runzelte die Stirn. Noch immer verschlafen, begannen seine Augen die Kajüte nach ihr zu durchforsten. Als er sie endlich entdeckte, legte sich ein warmer Schimmer in seine Augen, und er zeigte nicht die leisesten Anzeichen von Mißtrauen.
    »Komm her«, befahl er, seine Stimme noch heiser vom Schlafen. Als Cathy keine Anstalten machte zu gehorchen, schüttelte er kurz den Kopf, als wollte er den Schlaf abschütteln, und stützte sich auf seinem Ellbogen ab.
    »Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? « verlangte er zu wissen, inzwischen völlig wach geworden.
    »O doch, gehört habe ich dich«, antwortete Cathy leise und lächelte weiter. Jon starrte sie einen langen Augenblick lang an.
    »Dann komm her. Ich hätte Lust auf ein paar Morgenübungen. «
    »Nein. « Cathy genoß es sichtlich. Nur mit Gewalt konnte sie ein Kichern unterdrücken. Ihm stand die eigentliche Überraschung noch bevor.
    Jons Augen weiteten sich, als traute er seinen Ohren nicht.
    »Was - hast - du - da - gesagt? « Er stieß die Worte einzeln und bedrohlich aus. Cathy hätte ihm am liebsten die Zunge herausgestreckt.
    »Ich sagte, nein«, gab sie ruhig zurück. Jon starrte sie lange an, und sein Stirnrunzeln verstärkte sich noch. Sie sah aus wie die sprichwörtliche Katze, die den Kanarienvogel verspeist hatte: Ihre blauen Augen strahlten vor Aufregung, und ihr Gesicht wies eine rosige Farbe auf. Ihr goldenes Haar schien ein eigenes  Leben entwickelt zu haben. Auf den ersten Blick schien nichts Außergewöhnliches passiert zu sein, aber er kannte Cathy bereits lange genug, um zu wissen, wann sie etwas vorhatte.
    »Wenn es nötig wird, daß ich erst aufstehe, um dich zu holen, wirst du es bereuen«, drohte er mit seidenweicher Stimme, während seine Augen jede ihrer Bewegungen beobachteten.
    »Das würde ich an deiner Stelle gar nicht erst versuchen«, gab sie zurück, und ihre Augen glitzerten triumphierend.
    »Du bist aber nicht an meiner Stelle«, erwiderte er und warf bereits das Laken, mit dem er zugedeckt war, beiseite.
    »Bleib, wo du bist«, befahl Cathy, als er die Beine über die Bettkante schwang. Als er aufsah, schob sie das Laken um ihren Körper etwas zur Seite, und er blickte in den Lauf einer seiner Duellpistolen.
    Jon blieb, wo er war, während er in seinem Kopf die Situation neu überdachte. Innerlich verfluchte er sich dafür, daß er die Waffen offen hatte herumliegen lassen. Er hätte wissen müssen, daß sie früher oder später so etwas versuchen würde. Aber er war wütend gewesen, so wütend, daß er nicht mehr hatte normal denken können. Und das war nun der Erfolg. Aber je mehr er nachdachte, um so mehr kam er zu der einen Überzeugung: Cathy würde nicht auf ihn schießen. Trotz ihres ungezähmten Temperaments hatte sie ein weiches Herz, und sie hatte ihn einst geliebt. Nein, er glaubte nicht,

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