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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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daß sie das durchziehen würde. Außerdem, was blieb ihm schon übrig, als herauszufinden, ob sie bluffte?
    Er stand auf. Ihre Hand, die die Waffe hielt, zitterte etwas, und ihre blauen Augen weiteten sich, bis sie wie zwei riesige, saphirblaue Seen wirkten.
    »Bleib, wo du bist! « Ihre Stimme klang schrill. »Ich meine es ernst, Jon, ich werde schießen! Ich mache keinen Spaß! «
    »Ich glaube, die Lady macht zu viele Worte«, meinte er ironisch und machte einen Schritt auf sie zu. Alarmiert sprang Cathy auf die Füße und stieß dabei einen Stuhl um. Sie schenkte ihm keine Beachtung, als er mit lautem Getöse zu Boden fiel, und wendete keine Sekunde ihren Blick von Jon ab. Sie hielt die Pistole nun mit beiden Händen, und sie war fast regungslos auf Jon gerichtet. Verdammt, er konnte doch nicht einfach eine Pistole ignorieren, oder? schoß es Cathy verzweifelt durch den Kopf.
    Offensichtlich tat er jedoch genau das. Langsam ging er auf sie zu, eine Hand nach der Pistole ausgestreckt. Schluckend machte Cathy einen Schritt rückwärts. Ihre Hände waren auf einmal schweißnaß.
    »Jon, ich werde schießen! « warnte sie ihn erneut voller Verzweiflung, als sie mit dem Rücken gegen die mit Holz verkleidete Wand stieß. Er lächelte nur, ohne stehenzubleiben.
    »Dann schieß doch«, sagte er leise und streckte die Hand nach der Pistole aus.
    Cathy wich zur Seite aus. Die Pistole zitterte in ihrer Hand. Plötzlich begann er zu lachen. Als er wieder eine Schritt auf sie zu machte, hob sie die Pistole noch ein wenig, stieß ein stummes Stoßgebet aus und schloß die Augen. Dann drückte sie ab.

Kapitel 8
    Der Knall erfüllte die ganze Kabine; die Wucht des Schusses ließ Cathy zurückstolpern. Sie riß die Augen auf, als sie fast stürzte, und die rauchende Pistole fiel ihr aus den plötzlich kraftlos gewordenen Fingern. Beißender Pulvergeruch drang ihr in die Nase.
    Zu ihrem Entsetzen sah sie Jon stolpern; eine Hand hielt er auf eine Stelle knapp unterhalb seiner linken Schulter gepreßt. Hellrotes Blut lief ihm über die braunen Finger und tropfte auf das dichte Haar auf seiner Brust. Unter anderen Umständen hätte sein fassungsloser Blick fast komisch gewirkt.
    »Verdammt, du hast auf mich geschossen! « murmelte er, und seine grauen Augen lösten sich von der Wunde in seiner Brust, um ungläubig Cathys ebenfalls erschrockenes Gesicht anzustarren.
    »Ich hatte dich gewarnt, daß ich es tun würde! « rief sie anklagend zurück und eilte auf ihn zu. Als sie vor seinem kräftigen, nackten Körper stand, blieb sie hilflos stehen. Sie wußte nicht mehr, was sie jetzt tun sollte.
    »Tut es sehr weh? « fragte sie schließlich. Jon warf ihr einen verärgerten Blick zu.
    »Verdammt, natürlich tut es weh! Was hattest du denn erwartet? « fuhr er sie an und begann, vorsichtig seine verletzte Schulter zu untersuchen. Cathy sah, wie sein Gesicht eine fahle Farbe annahm.
    »Leg dich lieber hin«, meinte sie, als sie sah, daß er zu schwanken begann. »Du siehst aus, als ob du gleich ohnmächtig wirst. «
    »Was ich dir zu verdanken habe«, stieß er mit zusammengebissenen Zähnen aus. Er versuchte, sie abzuschütteln, als sie ihren Arm um seine Hüfte legte, aber sie ließ ihn nicht los. Sein Gewicht schien sich gerade auf sie zu verlagern, als es an der Tür klopfte. Sofort legte sich Jons gesunder Arm um ihre Schulter, und seine Finger bohrten sich in ihr Fleisch. Cathy war entsetzt, als sie die große, blutverschmierte Wunde sah, die sie verursacht hatte.
    »Du hältst deine Zunge im Zaum, verstanden? « wies er sie an und rief dann mit lauter Stimme zur Tür gewandt: »Was gibt es? «
    »Sind Sie in Ordnung, Captain? « kam O'Reillys Stimme zurück. »Wir haben einen Schuß gehört. «
    »Ich habe meine Pistolen gereinigt, und dabei hat sich ein Schuß gelöst. Was habt ihr denn erwartet? Eine Meuterei? « Jon warf Cathy einen warnenden Blick zu, als diese Anstalten machte, zu widersprechen.
    »Sollten wir nicht nach einem Arzt schicken? « flüsterte sie und starrte wie gebannt auf die Wunde, aus der noch immer Blut quoll. Langsam fürchtete Cathy, ihn ernsthaft verwundet zu haben.
    »Nein«, antwortete er bestimmt. »Jetzt halt endlich den Mund. «
    Wieder war O'Reillys Stimme zu vernehmen.
    »Ich wollte nur sichergehen, Captain. Viel Spaß noch. « Als Cathy hörte, wie sich seine Schritte entfernten, drehte sie sich verärgert zu Jon um.
    »Warum hast du ihm nicht gesagt, was passiert ist? Du brauchst einen Arzt!

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