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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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zusammengelegten Stoffes auf die Wunde pressen wollte. »Erst das hier. « Er reichte ihr die Flasche Whisky. »Zum desinfizieren«, erklärte er.
    Cathy nahm die Flasche und starrte sie einen Augenblick lang an. Übelkeit machte sich in ihr breit, als sie wieder die klaffende Wunde ansah. Sie sah schrecklich aus... Dann nahm sie ihre Unterlippe zwischen die Zähne und kippte den Whisky auf die Wunde.
    Jon schnappte nach Luft, als die goldene Flüssigkeit über die Wunde lief. Sein Gesicht wurde schneeweiß.
    »Tränke ein Stück Stoff damit und presse es auf die Wunde«, stieß er mit zusammengebissenen Zähnen aus. Cathys Hände zitterten, aber sie tat, was er sagte. Dann, während sie mit einer Hand den Stoff gegen die Wunde preßte, lehnte er sich etwas zurück, damit sie an die vordere Wunde gelangen konnte. Diesmal gab Jon keinen Laut von sich, als sie die Wunde desinfizierte, aber die Schweißtropfen auf seiner Stirn sprachen für sich. Cathy stöhnte innerlich, als sie auch hier ein mit Whisky getränktes Tuch auf die Wunde legte.
    »Was stöhnst du denn so? Du bist doch nicht verletzt. « Jons Sarkasmus klang so natürlich, daß Cathy fast so etwas wie Erleichterung verspürte. Seine grauen Augen öffneten sich, und sie sah ihn an.
    »Es tut mir leid, daß ich auf dich geschossen habe«, sagte sie leise. »Ich hätte es nie getan, wenn du nicht gelacht hättest. «
    Jon zog eine Grimasse, dann mußte er grinsen.
    »Ich weiß«, gestand er ihr zu. »Mach dir keine Sorgen. Du hast mich ja nicht umgebracht. «
    »Darüber bin ich glücklich«, flüsterte sie, zu seiner und ihrer eigenen Überraschung. Nach allem, was in letzter Zeit vorgefallen war, hätte sie es genießen müssen, ihn leiden, ja sogar tot zu sehen. Aber wenn er starb, schoß ihr durch den Kopf, was geschah dann mit ihr? Sie wäre den Männern ausgeliefert, vor denen sogar Jon Respekt hatte. Also redete sie sich ein, daß dies der einzige Grund war, weshalb sie glücklich war, daß er noch lebte. Eine ganze Zeitlang sprach keiner von beiden ein Wort.
    Erst eine ganze Weile, nachdem sie ihn verbunden und etwas vom Blut gereinigt hatte, öffneten sich Jons Augen wieder, und als sein Blick auf ihren traf, mußte sie feststellen, daß sie wieder steinhart wirkten.
    »Hilf mir, mich anzuziehen«, befahl er und richtete sich wieder auf. Cathy sah ihn fassungslos an.
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein«, sagte sie.
    »Das ist mein voller Ernst. Und jetzt hole mir meine Hosen. « Seine Stimme klang fest entschlossen. Cathy blickte ihn einen Moment lang hilflos an. Seine Augen waren geschlossen, und sie war sicher, daß er starke Schmerzen empfand. Während sie ihn noch ansah, öffneten sich seine Augen erneut, und schienen sich in ihre zu bohren.
    »Los schon, hol meine Hosen«, stieß er ungeduldig
    aus. »Wenn ich noch lange hier bleibe, wissen die Männer, daß hier etwas nicht stimmt. Um diese Zeit zu rechtfertigen, müßte ich dich ja fünfzigmal gebumst haben. «
    Cathy spürte, wie ihre Wangen bei dieser Bemerkung zu brennen begannen. So dachte er also über ihren Geschlechtsakt! Sie warf ihm einen wütenden Blick zu und ging los, um seine Hose zu holen.
    »Wenn du schon dabei bist, bring auch gleich mein Hemd mit. « Cathy gehorchte, und nachdem sie auch noch seine Stiefel aufgehoben hatte, kehrte sie zu ihm zurück.
    »Erst die Hose«, befahl er. Cathy kniete vor ihm nieder und preßte die Lippen aufeinander. Als sie auf sah, blickte er sie mit ironischem Grinsen an.
    »Jon... « begann sie, wurde aber mit einer kurzen Handbewegung wieder zum Schweigen verdonnert.
    »Hör endlich auf«, fuhr er sie an. »Akzeptiere einfach, daß ich weiß, was ich tue. Und steh wieder auf. Ich habe keine Lust, wie ein Kleinkind angezogen zu werden. «
    »Wenn du dich unbedingt anziehen willst«, sagte sie mit eisiger Stimme, »werde ich dir helfen. Würdest du nun bitte die Füße etwas anheben? «
    Als sie ihm half, die Hose hochzuziehen, meinte sie: »Die Hose starrt ja vor Dreck. Hast du keine saubere mehr? «
    »Nein, Lady Stanhope, leider nicht«, gab er zurück. »Im Gegensatz zu dir war ich nicht auf Vergnügungsreise. Ich war Strafgefangener, auf dem Weg in die Kolonien, falls du dich erinnerst. Seitdem konnte ich mir ein paar Hemden besorgen, aber Hosen in meiner Größe sind mir noch nicht über den Weg gelaufen. «
    »Die hier müssen jedenfalls gewaschen werden«, sagte sie kurz angebunden, zog sie ihm über die Hüfte und begann, sie

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