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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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letzte Stunde hätte geschlagen. Einmal schien die Cristobel zu kentern, und Cathy sah den schwarzen Ozean über dem Bullauge zusammenschlagen. Ein anderes Mal ergoß sich ein gewaltiger Brecher über das Deck, so daß das Wasser in Strömen durch den Spalt unter der Tür zu ihnen hereindrang.
    Jon kehrte während der ganzen Zeit nicht zu seiner Kajüte zurück. Cathy machte sich um ihn noch mehr Sorgen, als um sich selbst. Draußen an Deck war er der vollen Wucht des Sturmes ausgesetzt. Er mußte bis auf die Knochen durchnäßt, hungrig und erschöpft sein. Cathy sprach ein stilles Gebet für ihn. Ob sie ihn nun liebte oder haßte, sie wollte, daß er lebte.
    Durch den Sturm war es unmöglich, abzuschätzen, ob es Tag oder Nacht war. Cathy hatte keine Ahnung, ob es eher Mittag oder Mitternacht war, als der Wind endlich nachzulassen begann, aber sie war dafür dankbar. Es schien, als wären ihre Gebete erhört und die Cristobel errettet worden.
    Als Jon endlich in der Tür erschien, war er bis auf die Haut durchnäßt und schwankte vor Erschöpfung. Cathy vergaß allen Streit und die Zuschauer und eilte an seine Seite. Hinter ihm konnte sie erkennen, daß der Regen nur noch ein Nieseln war, und daß der Himmel zwar noch immer voller grauer Wolken hing, aber lange nicht mehr so schwarz war, wie vorher.
    »Bist du in Ordnung? « fragte sie und legte unbewußt eine Hand auf seine klatschnasse Brust. Er sah sie einen Augenblick mit unergründlichen Augen an, während er sich am Türrahmen abstützte.
    »Ich bin in Ordnung«, antwortete er, und über ihren Kopf hinweg sagte er zu den anderen gewandt: »Ihr könnt jetzt alle zurück in eure Kabinen. Die Gefahr ist vorbei. «
    »Gott sei Dank! Und auch Ihnen vielen Dank, Captain! « hauchte Angie, und ihre Augen schlossen sich erleichtert.
    »Ja, Jonny, vielen Dank! Du warst wundervoll, ich weiß es! « rief Sarita gespielt dramatisch aus und hätte sich ihm an den Hals geworfen, hätte Cathy ihr nicht einen bösen Blick zugeworfen, der eine ganze Armee gestoppt hätte.
    Sarita erwiderte den Blick, aber als Jon die Tür freimachte, lief sie an ihm vorbei, ohne einen Versuch zu unternehmen, ihn zu berühren.
    Als sie schließlich allein waren, und sich die Kabinentür hinter ihnen geschlossen hatte, schleppte sich Jon zu seiner Koje hinüber und schüttelte Cathy von sich ab, als sie ihn stützen wollte.
    »Gott, bin ich müde«, seufzte er und ließ sich auf die Koje fallen. Cathy sah ihn besorgt an. Er war blaß, die Haut grau vor Nässe und Erschöpfung.
    »Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen? « fragte sie leise und schob seine Hände weg, als er anfangen wollte, sein Hemd aufzuknöpfen. Sie erledigte das für ihn. Er lehnte seinen Kopf zurück und ließ es mit sich geschehen.
    »Irgendwann gestern - glaube ich«, sagte er und schloß die Augen. »Tinker hat uns allen etwas getrocknetes Rindfleisch gebracht. «
    »Und seit zwei Tagen hast du nicht mehr geschlafen. « Es klang mehr wie eine Feststellung denn eine Frage.
    »Hier, lehn dich nach vorne. « Cathy zog ihm das nasse Hemd über den Kopf, als er tat, was sie gesagt hatte. Er beugte sich hinunter, um sich die Stiefel selbst auszuziehen, knöpfte dann seine Hose auf und zog sie aus. Er zitterte, als er nackt vor ihr stand, und Cathy sah, daß er eine Gänsehaut hatte. Schnell ergriff sie ein grobes Handtuch und rieb ihn trocken. Dann zog sie die Decke von der Koje und wickelte ihn darin ein. Automatisch kam seine Hand heraus, um die Decke zu halten.
    »Mach nicht so ein Theater. Mir fehlt nichts, außer etwas Schlaf und etwas zu essen«, meinte er gereizt, als Cathy ihn zurück auf die Koje drückte. »Außerdem wette ich, daß du genauso wenig gegessen oder geschlafen hast. «
    »Nein«, pflichtete ihm Cathy bei. »Aber zumindest waren wir nicht draußen im Sturm. Und überhaupt, wir konnten zumindest ab und zu einen Happen essen und sogar gelegentlich ein wenig dösen. Ich werde jetzt den Herd schüren, dir etwas zu essen machen, und dann kannst du schlafen. Und nicht nur ein Nickerchen. «
    »Immer noch der gleiche Befehlston«, meinte er mit einem Grinsen, aber Cathy fiel auf, daß er nicht widersprach. Sie lächelte ihn an, aber seine Augen waren bereits wieder geschlossen. Leise verließ sie die Kajüte, um sich auf die Suche nach etwas Kohle und etwas zu essen zu machen.
    Als sie über das Deck lief, war sie über das Ausmaß der Schäden durch den Sturm entsetzt. Die Spitze eines Mastes war

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