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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Schaden sein Schuß angerichtet hatte. Statt dessen brachte er die Kanone wieder in Position und lud erneut. Als er gerade die Lunte ansteckte, warf er zufällig einen Blick hinter sich. Er traute seinen Augen nicht. Hier an Deck, offensichtlich damit beschäftigt, die Verwundeten zu versorgen, war Cathy!
    »Gott im Himmel! « brüllte er los, zugleich wütend und entsetzt. Dieses dumme, dickköpfige, ungehorsame Frauenzimmer; wußte sie denn nicht, daß sie getötet werden konnte? Aufgrund seines Schreis blickte sie auf und ihre blauen Augen sahen ihn an. Tränen liefen ihr übers Gesicht.
    Hinter ihm krachte die Kanone los. Die Wucht sandte ihn quer über das Deck zur anderen Seite des Bugs. An der rechten Seite seines Gesichts und im Nacken verspürte er auf einmal ein schrecklich brennendes Gefühl. Unwillkürlich legte er seine Hand auf die Stelle und brüllte los. Er brannte!
    »Jon! « hörte er Cathy wie aus weiter Entfernung schreien. Instinktiv schlug er auf seine Kleidung ein, unfähig, etwas zu erkennen, weil ihm Schießpulver in die Augen geschleudert worden war.
    Wie eine Gottesgabe ergoß sich plötzlich kaltes Wasser über seinen Kopf und erstickte die Flammen, die sich in sein Fleisch hatten fressen wollen. Einen Augenblick lang lehnte er sich zurück, noch immer unter der Schockwirkung dessen, was eben passiert war. Er spürte, wie sein Kopf angehoben und auf etwas weiches und gut riechendes gelegt wurde...
    Er wußte nicht, ob es eine Sekunde oder eine Ewigkeit später war, als er wieder die Augen öffnete. Er sah noch immer alles verschwommen, aber offensichtlich war er nicht ernsthaft verletzt. Die Schmerzen, die er verspürte, verdrängte er einfach. Er sah Cathy auf sich herabblicken, deren hübsches Gesicht pulvergeschwärzt und tränenüberströmt war.
    »Ich - ich bin in Ordnung«, krächzte er, und sofort wirkte sie erleichtert. Erst jetzt wurde ihm klar, daß sein Kopf in ihrem Schoß lag. Dann fiel ihm wieder die unbemannte Kanone ein, und er richtete sich erschrocken auf. Er mußte sofort wieder zu seiner Kanone...
    »Sie ist in die Luft geflogen«, sagte Cathy, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Jons Augen folgten ihrem Blick, und er verstand, was geschehen war. Anstatt den Schuß abzufeuern, hatte die alte Kanone dem Druck der Ladung nicht widerstehen können und war explodiert. Er konnte sich glücklich schätzen, daß er noch am Leben war.
    Wieder ertönte Kanonendonner, und die Cristobel be bte, als die Geschosse einschlugen. Jon erhob sich unsicher. Solange er noch stehen konnte, würde er kämpfen. Was konnte er sonst auch tun? «
    »Wohin willst du? « Cathy erhob sich mit ihm. Ihre  Stimme klang fast hysterisch, und ihre Hände krallten sich in seiner Kleidung fest, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
    »Geh zurück in die Kabine, und bleib um Gottes Willen dort«, stieß er aus und versuchte, den Gedanken zu verdrängen, daß dies das letzte Mal sein könnte, daß sie sich sahen.
    »Nein! « Cathy klammerte sich noch fester an ihn. Jons Hände schlossen sich um die Finger, die sich in seine Arme bohrten und lösten sie vorsichtig. Einen Augenblick lang blieb er so stehen, ihre Hände in seinen und blickte in ihr trauriges Gesicht.
    »Cathy... « begann er, erschrocken, wie erstickt seine Stimme klang. Aber jetzt war nicht die Zeit für schöne Reden oder Gefühle. Bestimmt schob er sie von sich und sagte: »Geh zurück in die Kabine! «
    Er begann sich abzuwenden. Ihre Hände streckten sich nach ihm aus, da ertönte ein ohrenbetäubendes Krachen, lauter als das Öffnen der himmlischen Tore am Tag des Jüngsten Gerichts. Grelle Flammen schossen aus dem Bauch des Schiffes durch die Luke an Deck nach oben. Durch die Explosion wurde das Schiff förmlich angehoben, und das Schicksal der Cristobel war besiegelt.
    Das Pulver! Eine der Kanonenkugeln hatte ihre Pulvervorräte getroffen! Noch während die Wahrheit Jon bewußt wurde, begann das Schiff zu brennen. Die Flammen schossen an den beiden verbleibenden Masten empor und verwandelten die Segel in ein Meer aus Flammen. Die Schreie der Verwundeten drangen an seine Ohren und der Brandgeruch drang ihm in die Nase.
    »Los, komm! « schrie er, packte Cathy an der Hand; und zog sie hinter sich her, den einzigen Weg entlang, der ihnen noch offenstand. Ein Flammenmeer trennte den Bug des Schiffes vom Rest, das unmöglich zu überwinden war. An der Backbordseite entlang liefen sie nach vorn, wo sich eines der Boote befand. Mit

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